Das Vorhaben scheitert an einem schmalen Grundstücksstreifen. Den braucht die Deutsche Reihenhaus AG für die Zuwegung. Aber die SAGA rückt den Streifen bislang offenbar nicht raus.
Harburg Eigentlich sollten schon seit Wochen die Bagger mit den Abrissarbeiten am Zehntland und Flutende begonnen haben. Die Deutsche Reihenhaus AG plant hier den „Wohnpark Zehntland“. Insgesamt will das Unternehmen 42 Einfamilienhäuser bauen. Der Bezirk hatte längst grünes Licht für den Wohnpark gegeben. Eine Änderung des Bebauungsplans, der für dieses Gebiet Wohnen und Industriefläche vorsieht, bedurfte es nicht. Allerdings rotten derzeit immer noch die alten Behelfsheime aus dem zweiten Weltkrieg vor sich hin.
Denn das ganze Bauvorhaben scheitert derzeit noch an einem schmalen Grundstücksstreifen. Den braucht die Deutsche Reihenhaus AG für die Zuwegung des Wohnparks. Aber die SAGA, eine 100prozentige Tochter Gesellschaft der Freien und Hansestadt Hamburg, rückt den Streifen bislang offenbar nicht raus. „Das ist ein wirkliches Ärgernis. Wir stehen in der Angelegenheit im Wort. Wir haben uns dafür ausgesprochen, dass dort so schnell wie möglich gebaut werden kann. Meines Wissens nach sind auch schon einige der neuen Häuser am Zehntland verkauft, und jetzt stellt sich die SAGA quer“, ärgert sich der Harburger SPD-Fraktionschef Jürgen Heimath. Nach seinen Informationen, so der Bezirksabgeordnete, sei noch keine Einigung bei den Verkaufsgesprächen in Sicht. „Eigentlich müsste jetzt der Senat eingreifen und sich bei der SAGA für den Verkauf dieses Grundstücksstreifens einsetzen“.
Inzwischen hat die Harburger CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Birgit Stöver eine Schriftliche Anfrage an den Senat gestellt, „weil die Verhandlungen offensichtlich bereits seit Monaten brach liegen.“ Unterdessen bevölkern Ungeziefer und Ratten die alten Behelfsheime, wie Anwohner berichten, sagt Stöver. Aus der Senatsantwort geht unter anderem hervor, dass die alten Behelfsheime bereits seit März 2012 leer stehen. Verwaltet wird der Leerstand weiterhin von der SAGA GWG. Laut Auskunft der städtischen Wohnungsbaugesellschaft würden die alten Häuser regelmäßig von Ungeziefer und Ratten befreit. In Vorbereitung für den Bau von 24 neuen Reihenhäusern des Typs „Lebensfreude“ und 18 Häusern des Typs „Familienglück“ wurden bereits Gartenlauben abgerissen und einige Bäume gefällt. Die vor sich hin gammelnden Behelfsheime aus dem Jahr 1940 aber stehen noch und bieten eine wahrhaft gespenstische Kulisse. Aus der Antwort des Senats geht auch hervor, dass die SAGA der Deutschen Reihenhaus AG offensichtlich das gesamte Grundstück per 31. Juli 2014 zum Kauf angeboten haben soll. Auch hier gibt es noch keinen Vertrag. Das Vorhaben hängt also nach wie vor in der Schwebe.
Darüber, wie viele Reihenhäuser bereits verkauft seien, auch das wollte Birgit Stöver in ihrer Anfrage wissen, kann der Senat keine Angaben machen. Die neuen Eigenheimbesitzer allerdings dürften wenig erfreut darüber sein, dass noch nicht einmal mit den Erdarbeiten begonnen wurde. Auch die Erschließung für die geplanten Neubau-Häuser ist längst nicht unter Dach und Fach. Die Straßen Zehntland und Flutende müssten ausgebaut, beziehungsweise im Fall Flutende verbreitert werden. Zudem müssen Parkplätze für die neuen Anwohner angelegt werden. Aber auch diese Arbeiten haben noch nicht begonnen. Versorgungsleitungen müssen verlegt werden. „Wird der Senat oder die zuständige Behörde hier regulierend im Sinne der Wohnungsbauoffensive eingreifen?“, fragt die Harburger CDU-Politikerin, Birgit Stöver. Das zuständige Bezirksamt und die SAGA führten dazu, so die Antwort des Hamburger Senats, Abstimmungsgespräche. Für den SPD-Senat und die Harburger SPD – beide nutzen jede Gelegenheit, um ihre Wohnungsbauoffensive vollmundig zu loben – ist die Angelegenheit ein peinliches Ärgernis. Die CDU hingegen bekommt Futter für ihre Kritik an der Wohnungsbauoffensive, die nach ihrer Ansicht nach alles andere als glatt läuft.