Die SPD Harburg weiß doch immer wieder zu überraschen.
In einem Antrag fordert die Mehrheitsfraktion das Bezirksamt auf, „bereits heute mittelfristige Erweiterungsmöglichkeiten“ für den hit-Technopark vorzubereiten und hierfür „Flächen zu sichern“. Im selben Antrag weist sie aber ausdrücklich darauf hin, das Expansionsflächen „im mittelbaren und unmittelbaren Umfeld des Standorts begrenzt bzw. ausgeschöpft“ sind.
Angesichts der Tatsache, dass die Betreiber des Gründer-Campus vor allem auf jene Pferdewiese fokussiert sind, auf der jetzt zeitnah eine neue Flüchtlingsunterkunft entstehen soll, muss der Vorstoß der Sozialdemokraten zu diesem Zeitpunkt sehr verwundern.
Ist das jetzt purer Aktionismus, um von dem unsäglichen Kommunikationsdesaster rund die Einrichtung des Flüchtlingscamps abzulenken? Oder will die SPD jetzt wenigstens bei den Unternehmern punkten, nachdem man die Siedler als Wähler offenbar längst verloren hat?
Das große Engagement für investitionsbereite Geschäftsleute wirkt mit Blick auf die konkreten Rahmenbedingungen in Bostelbek jedenfalls fragwürdig, plan- und konzeptlos. Und ob so ein Umdenken beim Senat bewirkt werden kann, darf ebenfalls bezweifelt werden. So gesehen, kommt die SPD-Initiative zur Unzeit. Daran ändert der Kampf um möglichst viele Wählerstimmen rein gar nichts.