Eier-Feier mit Verkaufsständen und Musik beim Geflügelhof von Henner Schönecke. Mehrere tausend Besucher. Unternehmen ist Sponsor bei Buxtehuder Bundesliga-Handballerinnen. Vier Spielerinnen kommen zum Kochen.
Ardestorf. Die Eier-Feier auf dem Hof der Schöneckes hatte kurz nach zehn Uhr am Sonntag kaum begonnen, da stand Hofchef Henner Schönecke schon im Mittelpunkt des Interesses. Hinter der Packmaschine, über die die von seinen Hennen gelegten Eier in ihre Kartons gelangen, beantwortete er gut gelaunt eine Frage nach der anderen.
Dass Hühner von einem Alter von vier bis fünf Monaten an die ersten Eier legen, dass auf dem Hof 50.000 Tiere gehalten werden und schließlich, warum man Eier mit der Spitze nach unten in die Kartons legen muss.
Der Hintergrund: Die Luft ist an der runden Seite und sie würde, drehte man das Ei anders herum, von unten nach oben ziehen und dazu führen, dass das Ei rascher ungenießbar würde.
Schönecke kennt natürlich auch die richtige Temperatur zum Aufbewahren seiner Produkte. „14 bis 15 Grad, wie sie früher in den Speisekammern herrschten“, sagt der ausgebildete Landwirt und studierte Kaufmann, der seit zwei Jahren an der Firmenspitze steht.
„Aber wer hat heute noch eine Speisekammer?“ Da hilft nur der Kühlschrank. „Aber stecken Sie die Eier mal so herein, wie es richtig wäre. Das wird schwierig.“
Neben solchen Antworten konnten mehrere tausend Besucher des Hofes am Sonntag auch einen Blick auf die Arbeit und die Hühner werfen, die am Morgen zu tausenden gackernd und glucksen aus ihrem Stall kamen, um draußen in aller Ruhe zu scharren und zu picken.
Der Stall direkt an den Ständen und der Scheune, in der zahlreiche Verkaufsstände aufgebaut waren, gilt seit 1998 als der erste zwischen Elbe und Weser, in dem die Tiere nachts auf Stangen schlafen und dann morgens wieder ins Freie laufen können.
„Wir setzen bei der Tierhaltung auf Transparenz und öffnen unseren Hof öfter für Veranstaltungen“, sagt Henner Schöneckes Frau, Ruth Staudenmayer. Das Eierfest, bei dem das Ehepaar auch Marktbeschicker, Nachbarn und Freunden die Möglichkeit zum Verkaufen gibt, gab es am Sonntag zum zweiten Mal nach 2011.
Die Veranstaltung, bei der auch der Spielmannszug Elstorf, der Germania Männergesangverein und der Shanty Chor „De Windjammers“ auftraten, dient zudem dem Marketing des Unternehmens.
Schönecks Konzept geht weiter als das eines reinen Eierproduzenten. Seine Hühner legen die Eier, in dem Betrieb mit mehr als 80 Mitarbeitern werden sie aber auch sortiert, vom Hofteam zu den Läden gefahren sowie auf Märkten und in eigenen Läden verkauft. „Wir können so auf eine Teil des Zwischenhandels verzichten, müssen aber auch rund sechs Cent mehr pro Ei erlösen als ein reiner Produzent“, sagt Schönecke.
Insgesamt kommt das Unternehmen auf einen Umsatz von sieben Millionen Euro. Dafür legen die Hühner jeden Tag 43.000 Eier. „Aber die Hälfte des Umsatzes stammt heute aus dem Verkauf von Geflügelfleisch“, weiß Schönecke.
Mit einigen der Hähnchenbrüste befassten sich am Sonntag auch vier Spielerinnen der Bundesliga-Mannschaft des Buxtehuder Sportvereins (BSV). Dort gehören die Schöneckes seit zwei Jahren zu den Sponsoren. „Wir wurden angesprochen, weil unser Hof zur Region zählt und wir uns für Sport einsetzen. Das passte zusammen“, sagt Staudenmayer.
Angeleitet vom Koch Rüdiger Busche waren die Spielerinnen zur Sondersendung „Kochen, Schnacken, rock’n pop“ von alsterradio-Moderator Sven Flohr gekommen. Die Rezepte für eine Curry-Pfanne und einen Salat hatten sich Friederike Gubernatis, Jessica Oldenburg, Maxi Hayn und Marcella Deen selbst ausgedacht. Sie gingen nach einem Frühstück gleich daran, Salat zu putzen sowie Erdbeeren und natürlich Eier zu schneiden.
Das verlorene Spiel von Freitagabend in Leipzig und die Rückkehr morgens um 2.30 Uhr nachts waren den jungen Frauen dabei nicht anzumerken. Vor allem Gubernatis strahlte schon wieder über das ganze Gesicht: „Wir haben diese Erfahrung schon abgehakt“, sagte sie.
An der Einschätzung für das Pokal-Finale Ende April in derselben Halle hat sich ohnehin nichts geändert: „Da rechnen wir uns allemal etwas aus“, hieß es dazu. Einstimmig.