Bei der Langen Nacht der Museen am Sonnabend, 12. April, feiern insgesamt 54 Museen und Ausstellungshäuser in Hamburg die Kultur und bieten den Besuchern von 18 bis 2 Uhr ein besonderes Programm.
Harburg/Veddel/Wilhelmsburg Bei der Langen Nacht der Museen am Sonnabend, 12. April, feiern insgesamt 54 Museen und Ausstellungshäuser in Hamburg die Kultur und bieten den Besuchern von 18 bis 2 Uhr ein besonderes Programm. Allein die sieben beteiligten Ausstellungen im Hamburger Süden bieten dem Besucher genügend gute Gründe, sich in Harburg und auf den Elbinseln durch die Kulturnacht treiben zu lassen. Die Eintrittskarte zu 54 Häusern kostet 15 Euro.
Dem Archäologischen Museum Hamburg in Harburg (Harburger Rathausplatz 5) ist es spätestens seit der viel beachteten Lego-Sonderaustellung gelungen, selbst ein kulturfremdes Publikum für seine Erlebniswelt zu begeistern. „Haste mal Feuer?“ lautet das Thema in der Museumsnacht, um die Bedeutung einer der wichtigsten Erfinden der Menschheit zündend zu erzählen. Besucher erfahren, wie es vom Lagerfeuer bis zur Sonnenenergie kam und wie die ersten Lampen aussahen. Dazu gibt es brasilianisch-afrikanische Trommelmusik und Speisen aus dem Topf über der Feuerstelle.
Die Sammlung Falckenberg in den Phoenix-Fabrikhallen in Harburg (Wilstorfer Straße 71, Tor 2) zählt zu den bedeutendsten Sammlungen zeitgenössischer Kunst in Europa. Die derzeitige Sonderaustellung mit 80 Gemälden von Philip Guston vereint Leihgaben aus dem Museum of Modern Art in New York und dem Centre Pompidou in Paris. Normalerweise haben nur Besucher bei wenigen angemeldeten Führungen die Gelegenheit, die mehr als 2000 Arbeiten zu sehen. Während der Museumsnacht ist die Sammlung nicht nur so lange geöffnet wie sonst nie. Besucher erhalten die seltene Gelegenheit, das Schaulager betreten zu dürfen. Das Jazz-Duo „Sie und Es“ gibt den ganzen Abend über Konzerte.
Eine Perle der Museumsnacht ist das kleine Electrum (Harburger Schlossstraße 1). Selbst Kenner der Hamburger Museumsszene haben das Museum der Elektrizität meist noch nicht selbst betreten. Deshalb wird Norddeutschlands größte Ausstellung elektrischer Geräte zur Pilgerstätte während der Museumsnacht. Wer den Weg nach Harburg gefunden hat, wird mit dem Anblick der „schwebenden Bratpfanne“ belohnt.
Das Auswandermuseum Ballinstadt auf der Veddel (Veddeler Bogen 2) stellt während der Museumsnacht die Geschichte der irischen Auswanderer in den Mittelpunkt. In Vorträgen erfahren Besucher, warum im 19. Jahrhundert mehr Iren in New York als in Dublin lebten und wie berühmte irische Einwanderer die USA prägten. Besucher können das Eintopfgericht Irish Stew und irische Biere probieren. Dazu spielt die Irish Folk Band „Trasnú“ bis jeder Gast nur noch grün sieht.
Das Museum Elbinsel Wilhelmsburg (Kirchdorfer Straße 163) lässt die Puppen tanzen. In einer Sonderausstellung zeigt Emma groß Modepuppen der vergangenen Jahrzehnte und lässt „Barbie“ die Wiege des Englischen Königshauses in Wilhelmburg erzählen. Die Künstlerin Erika Harenkamp erklärt einzelne Arbeitsgänge bei der Herstellung neuzeitlicher Porzellanpuppen. Während der Museumsnacht haben die Besucher die Gelegenheit, in den Gewölbekeller zu steigen. Kulinarisch setzt das Elbinselmuseum auf Hausmannskost und serviert Erbsensuppe – vegetarisch oder mit Würstchen.
Hamburgs Süden bietet gleich zwei prächtige Möglichkeiten, die Museumsnacht ausklingen zu lassen: Der Kunstverein Harburger Bahnhof bietet ab 22 Uhr in dem früheren Erste-Klasse-Wartesaal Club-Atmosphäre, wenn Dependance Tanzbares aus Minimal Techno und House zaubern. Die Kulisse bilden die Arbeiten von zehn Hamburger Stipendiaten für bildende Kunst.
Die Nacht könnte aber auch auf dem Energieberg in Georgswerder (Fiskalische Straße 2) mit der geführten Wanderung um 0.15 Uhr enden. Bei guter Sicht bietet der Rundweg einen fantastischen Blick auf das Hamburger Lichtermeer. Eine Ausstellung im Informationszentrum zeigt „Tonnografien“: Die mit einer zur Mülltonne umgebauten Lochkamera geschossenen Fotos wurden in Cannes mit dem Silbernen Löwen ausgezeichnet.