Bis 1972 war der Harburger Schiffsanleger am Dampfschiffsweg Haltestelle für HADAG-Fähren. Danach war die regelmäßigen Personenschifffahrt beendet. Künftig sollen Ausflugsschiffe Harburg anlaufen
Harburg. Im „Harburger Fährhaus“ am Dampfschiffsweg 21, das vielen Besuchern des Harburger Binnenhafens und der Schloßinsel auch unter dem Namen „Bei Rosi“ bekannt ist, könnte es in Zukunft noch etwas mehr Laufkundschaft geben, denn der nur knapp hundert Meter entfernte Harburger Fähranleger am Ufer der Süderelbe soll künftig Haltestelle für zwei Ausflugslinien der Personenschifffahrt werden. Hinter dem Angebot steckt Frank Wiesner aus Harburg, Abgeordneter der SPD in der Hamburgischen Bürgerschaft. Er ist beruflich als Verkehrsplaner bei der Verkehrsgesellschaft Nord-Ost-Niedersachsen (VNO) beschäftigt und privat wie politisch ebenfalls mit Verkehrsthemen befasst. „Ich bin darauf angesprochen worden, dass es für Harburger schön wäre, wenn von ihrem Elbanleger am Dampfschiffsweg wieder Schiffsverbindungen zu den Hamburger Anlegestellen an der Norderelbe, beispielsweise den St. Pauli Landungsbrücken, geschaffen werden können“, sagt Wiesner, „ich habe mich daraufhin mit zwei Reedereien der Personenschifffahrt in Verbindung gesetzt und in beiden Fällen Zustimmung erhalten.“
Die beiden Reedereien sind die Bergedorfer Schifffahrtslinie Buhr GmbH, die unter anderem eine Wilhelmsburg-Tour mit ihrem Ausflugsschiff „Serrahn Deern“ anbietet und die Personenschiffahrt Jürgen Wilcke aus Artlenburg, die mit ihrem Fahrgastschiff „Lüneburger Heide“ regelmäßig von Lauenburg zum Hamburger Hafen fährt. Seit die Hamburger Hafendampfschiffahrts-Actien-Gesellschaft (HADAG) 1972 den Fährbetrieb zwischen Harburg und den St. Pauli Landungsbrücken einstellte, weil nach den Worten von HADAG-Vorstand Gabriele Müller-Remer die Fahrzeit von einer Stunde zu lang war und nicht mit den bestehenden Bus- und Bahnverbindungen konkurrieren konnte und sollte, ist der Anleger Harburg für Personenschifffahrt bis auf kleine Chartertouren weitgehend abgemeldet. Hauptsächlich wird der Ponton noch als Anleger für Boote der Feuerwehr und des Zolls genutzt.
Nun aber soll es am Anleger wieder einen regelmäßigen Stopp der Personenschifffahrt zum Ein- und Aussteigen geben. Den Anfang macht die Bergedorfer Schifffahrtslinie (Telefon 040/736.75.690) mit ihrem Schiff „Serrahn Queen“. Beginn ist am Sonnabend, 12. April. Harburger können gegen 12.30 Uhr am Anleger Dampfschiffsweg für 15 Euro zusteigen und nach etwa einstündiger Fahrzeit am Hamburger Anleger Sandtorhöft, Höhe U-Bahnstation Baumwall, wieder aussteigen. Frank Wiesner wird an der Eröffnungsfahrt teilnehmen. Die Strecke Harburg/Sandtorhöft ist Etappe einer insgesamt sechsstündigen Fahrt von und nach Bergedorf, die für 34,50 Euro pro Person. Dieses Jahr werden insgesamt fünf Fahrten an den Sonnabenden 12. April, 5. und 19. Juli sowie 2. August und 27. September angeboten. Außerdem fünf Fahrten an folgenden Dienstagen: 20. April, 20. Mai, 27. Juli, 19. August und 2. September.
Bereits seit gut zehn Jahren fährt die Artlenburger Reederei von Jürgen und Birgit Wilcke (Telefon 04139/6285)mit ihrem Fahrgastschiff „Lüneburger Heide“ etwa alle zwei Wochen von Lauenburg zum Hamburger Hafen. Dieses Jahr ist der erste Stopp in Harburg am Donnerstag, 22. Mai. Die Artlenburger bieten Zustieg ab St. Pauli Landungsbrücken, Brücke 10, für 14 Euro. Die Etappe nach Harburg ist verbunden mit einer Hafenrundfahrt und endet gegen 15.30 Uhr mit dem Ausstieg in Harburg. Die gesamte Strecke von 9.15 Uhr ab Lauenburg bis etwa 19 Uhr an Lauenburg ist für 28 Euro zu haben. Der darauffolgende Termin ist Donnerstag, der 5. Juni.
Wer am 12. April mit Frank Wiesner von Harburg zum Sandtorhöft fahren möchte kann sich bis zum 10. April bei ihm unter info@frank-wiesner.de anmelden oder unter Telefon 76753554. Ab 11.45 Uhr geht es zu Fuß vom Rathaus zum Dampfschiffsweg.