Der Verkehrshistorische Tag findet seit 2001 einmal im Jahr statt. Die 13. Wiederauflage begeisterte gestern zahlreiche Oldtimerfans. In Harburg legte die ehemalige HADAG-Fähre „DES Bergedorf“ an.
Harburg. Wenn die Vereine des historischen Hamburger Nahverkehrs im Herbst zum verkehrshistorischen Tag laden, erleben Museumsfahrzeuge der Elbmetropole auf der Straße und zu Wasser ein zünftiges Revival. Am gestrigen Sonntag rollten und tuckerten wieder Busse, Bahnen und Schiffe mit zahlreichen Gästen an Bord durch die Region. Bei der 13. Wiederauflage der beliebten Veranstaltung kam auch die DES Bergedorf zum Einsatz. Kapitän Helmut Cordes pendelte mit der ehemaligen Hafenfähre gewohnt sicher zwischen Harburg und den St.-Pauli-Landungsbrücken hin und her.
143 Gäste gingen bereits früh morgens in Hamburg an Bord, als Helmut Cordes zur ersten Fahrt aufbrach. Sein Ziel: der alte Harburger Anleger am Dampfschiffsweg, der mittlerweile fester Hafen der Freiwilligen Feuerwehr Harburg ist. Für viele war es eine Reise in die Vergangenheit, die Erinnerungen an die eigene Kindheit weckte. „Genau gegenüber ist meine Mutter aufgewachsen, da, wo jetzt die Shell-Tanks stehen“, erzählt Karsten Weise. Der Neu Wulmstorfer reiste mit seiner Frau Monika und Tochter Sandra nach Harburg, um einen ganzen Tag die historischen Fahrzeuge zu nutzen. „Das ist schon eine ganz besondere Veranstaltung“, sagt Karsten Weise. „Und die Route ist toll. Sonst dauert eine Fahrt von Finkenwerder bis nach Hamburg nur ein paar Minuten. Mit der Bergedorf sind wir eine gemütliche Stunde unterwegs“, ergänzt Monika Wiese.
Helmut Cordes freut sich über die erneut große Resonanz auf die verkehrshistorischen Tage. Der 75-jährige Fleestedter, der sich eigentlich schon seit 1999 im wohlverdienten Ruhestand befindet, steht zu besonderen Anlässen auch nach 60 Jahren auf dem Wasser immer wieder gern am Steuer der „Bergedorf“. Auf der Kapitänsbrücke fühlt er sich wohl; die Arbeit mit der Crew macht ihm Spaß. „So lange ich noch fit bin, werde ich weitermachen.“