Hochschule 21 und Asklepios kooperieren, um Hebammen europaweit bessere Jobchancen zu geben. Der Bachelor-Abschluss ist nicht verpflichtend, wird aber in vielen Ländern als Standard gesetzt.
Buxtehude/Hamburg Die Ausbildung von Hebammen in Hamburg wird in Zukunft anspruchsvoller und zugleich attraktiver. Das Bildungszentrum für Gesundheitsberufe (BZG) der Hamburger Asklepios Kliniken und die Hochschule 21 in Buxtehude haben einen Kooperationsvertrag geschlossen.
Ab September ist es den Auszubildenden möglich, die staatliche Prüfung zur Hebamme und den Bachelor of Science als Hebamme innerhalb von vier Jahren zu erwerben um sich damit zusätzlich akademisch zu qualifizieren.
Europaweit ist die Hebammenausbildung bereits überwiegend auf diesem Niveau. In Norddeutschland bietet die neu geschlossene Kooperation zwischen BZG und Hochschule 21 den angehenden Hebammen jetzt erstmals vergleichbare Möglichkeiten.
„Mit unserem neuen Angebot wird die Ausbildung zur Hebamme in Hamburg deutlich attraktiver, denn mit dem Anschluss an europäische Standards ermöglichen wir den Absolventinnen zugleich auch eine bessere berufliche Mobilität im europäischen Raum“, sagt Holger Graber, Leiter des Bildungszentrums für Gesundheitsberufe (BZG) der Asklepios Kliniken.
Das BZG ist mit 1400 Auszubildenden, darunter allein rund 1000 in der Gesundheits- und Krankenpflege, Hamburgs größter Ausbildungsbetrieb. Die Hebammenschule des BZG gehört mit 72 Ausbildungsplätzen zu den größten Hebammenschulen Deutschlands.
„Das Kompetenzfeld Gesundheit unserer Hochschule wird durch den neuen Studiengang Hebamme DUAL ideal erweitert Dass diese neue Kooperation mit einem so großen Partner wie Asklepios umgesetzt werden kann, freut uns ganz besonders“, sagt Hochschulpräsident Prof. Dr.-Ing Martin Betzler.
Die designierte Studiengangsleiterin, Prof. Dr. Barbara Zimmermann, ergänzt: „Das Konzept dieser dualen Ausbildung ist wegweisend und wird sowohl einen Mehrwert für die zukünftigen Hebammen aber auch für deren Wirkungsstätten bieten.“
Die Ausbildung zur Hebamme umfasst auch künftig 3000 praktische Stunden und 1700 theoretische Stunden. Die praktische Ausbildung findet in den Kliniken statt. „Der duale Studiengang Bachelor of Science als Hebamme bietet die Möglichkeit, die Hebammenausbildung mit einem Studium zu verknüpfen.
Nach drei Jahren schließt die Ausbildung mit der staatlichen Prüfung ab um nach dem vierten Jahr mit dem Bachelor of Science als Hebamme auch die akademische Qualifikation zu erwerben“, erläutert BZG-Leiter Graber.
Verpflichtend ist der Bachelor-Abschluss nicht, aber für die Interessierten beginnt das duale Studium mit Beginn der Hebammenausbildung. Neu in der Hebammenausbildung des BZG ist zudem die Möglichkeit für andere Kliniken, ihre künftigen Fachkräfte dort ausbilden zu lassen. Erste Kooperationsverträge mit Hamburger Kliniken wurden bereits unterschrieben.
Das Anforderungen an Hebammen haben sich in den vergangen Jahren kontinuierlich erhöht. Das Berufsgesetz für die Hebammenausbildung stammt aus dem Jahr 1985. Seither hat sich das Berufsbild der Hebamme deutlich verändert.
Dazu gehören die häusliche Versorgung, die außerklinische Geburtshilfe und die hebammengeleitete Geburt innerhalb einer Klinik.