CDU und Wählergemeinschaft warnen vor hohen Investitionskosten bei der Bahnstrecken-Reaktivierung - Grüne widersprechen: Der Landkreis kann sich das leisten
Hannover/Winsen. Runde 2 ist eröffnet: Noch 28 von 73 Bahnstrecken, die für die Wiederaufnahme des Personenverkehrs auf Güter- und stillgelgten Strecken geprüft werden, sind im Rennen. Wie das Verkehrsministerium in Hannover mitteilt, sind im Landkreis Harburg dabei: Buchholz-Maschen, Winsen-Hützel und Tostedt-Zeven.
Die 28 Strecken werden erneut auf 20 Kriterien hin geprüft, am Ende bleiben sechs bis acht Strecken übrig. Um den Personenbetrieb wieder aufnehmen zu können, müsste sich der Landkreis mit 25 Prozent an den Investitionskosten beteiligen. Die Betriebskosten trägt die Landesnahverkehrsgesellschaft. Ein wichtiger Punkt für die CDU-WG-Gruppe im Kreistag: In einem Antrag sprechen sie sich für die Streckenwiederbelebung aus, aber nicht um jeden Preis. Erst müsse die Höhe der Kosten bekannt sein. „Mit solch einem Trick sind schon die Bahnbrücken – und damit die Unterhaltskosten – auf die Kommunen übertragen worden. Es macht auch keinen Sinn, Hoffnungen zu wecken, wenn es von vornherein aussichtslos ist“, so Harald Stemmler, WG-Fraktionsvorsitzender. Dagegen raten die Grünen, alle erfolgversprechenden Strecken zu unterstützen. „Mehr Schienen-ÖPNV ist ein Gewinn für den Landkreis“, so Fraktionschefin Ruth Alpers. Bei der Strecke Buchholz-Harburg beschränkten sich die Kosten auf Bahnsteige in Jesteburg und Ramelsloh. Nur ein Halt in Maschen würde deutlich teurer. Da die Strecke Winsen-Hützel der OHE gehöre, hätte der Landkreis nur Kosten für Parkplätze, Fahrradständer, Bushaltestellen und Zufahrt zu tragen. Der CDU-Antrag sei „schlecht geratene Bedenkenträgerschaft“, da die Kosten zum jetzigen Zeitpunkt schwer zu ermitteln seien.