In Zeiten, da sich ein katholischer Bischoff seine Residenz mal eben für mehr als 30 Millionen Euro aufbrezeln lässt, ist noch viel schwerer vermittelbar, dass andernorts eine gut funktionierende katholische Schule mit viel Zulauf, noch dazu in einem teilweise schwierigen sozialen Umfeld, einfach geschlossen werden soll.
Die Argumente des Katholischen Schulverbandes für das Aus der Schule in Neugraben sind hinlänglich bekannt. Ein zu hoher Investitionsbedarf bei vermeintlich sinkenden Schülerzahlen ließ angeblich keine andere Entscheidung zu. Ob tatsächlich alle Optionen zum Erhalt der KSN hinreichend geprüft worden sind, darüber gehen die Ansichten nach wie vor weit, weit auseinander.
Ja, Hamburg ist nicht Limburg. Und ja, in der norddeutschen Diaspora hat die katholische Kirche weit weniger Geld zur Verfügung als im Süden. Und doch dürfte der grundsätzliche pastorale Auftrag hier wie dort der gleiche sein. Das Schulpastoral werde heute vor allem in der Schulsozialarbeit wirksam, so formulierte es jüngst der neue Verwaltungsdirektor des Katholischen Schulverbandes Hamburg, Volker Reitstätter, bei seiner Inthronisierung.
Der Umgang mit der KSN zeugt kaum davon. Überall hakt es, vom Mensabau bis zum Sportunterricht. Da ist es überaus bemerkenswert, dass sich die Schüler trotz allem so klar mit ihrer KSN identifizieren, wie die Verschönerungsaktion am vergangenen Wochenende erst wieder bewies. So sieht ein klares Bekenntnis aus.