Planungsbüro schlägt einen Friedhain, einen Garten für Sternenkinder und die Erweiterung des Kapellenplatzes inklusive Pergola vor. Wie teuer der Umbau wäre, ist allerdings noch offen.

Seppensen. Die Bestattungskultur wandelt sich, und darauf reagiert auch die Stadt Buchholz. Der Friedhof in Seppensen – so wie die Friedhöfe in Trelde und Sprötze eine städtische Einrichtung – soll komplett neu geplant werden. Unter anderem ist auf dem Areal am Seppenser Mühlenweg ein Friedhain vorgesehen, der eine Bestattung unter Bäumen ermöglicht, sowie ein Abschnitt für Sternenkinder. Dabei handelt es sich um Kinder, die vor, während oder kurz nach der Geburt gestorben sind.

Das bisherige Konzept zur Erweiterung des Friedhofs stammt noch aus dem Jahr 1992 und damit aus einer Zeit, als bei Beerdigungen in erster Linie die Sargbestattung gewählt wurde. Der Flächenbedarf war somit weitaus größer als heutzutage, wo vielfach auf die Urnenbestattung zurückgegriffen wird. Viele Angehörige von Verstorbenen leben nicht mehr vor Ort, so dass für die Grabstätte ein geringer Pflegeaufwand gewünscht wird.

Das Planungsbüro arbos aus Hamburg hat deshalb im Auftrag der Stadt ein Konzept für den Friedhof erstellt, das kürzlich im Stadtplanungsausschuss präsentiert wurde. Wie hoch die Kosten dafür sind, stand allerdings noch nicht fest. Eine Schätzung soll laut Verwaltung zu Beginn der Haushaltsberatungen vorliegen. Am kommenden Freitag, 27. September, 16 Uhr, wird Stadtkämmerer Dirk Schlüter im Rathaus den Haushaltsentwurf für 2014 vorstellen und erläutern.

Da die Verwaltung aber bereits mitgeteilt hat, dass der erste Entwurf ein Minus von fünf Millionen Euro aufgewiesen hatte und sie deshalb bei den Ausgaben noch einmal kürzen musste, betonte Stadtplanungsausschuss-Vorsitzender Norbert Stein (SPD), man müsse den gesamten Umbau ja nicht auf einmal umsetzen musste, sondern könne auch schrittweise vorgehen.

Vorgesehen ist in der arbos-Planung zum Beispiel, den Friedhof nach Westen in den Kiefernforst hinein zu erweitern. Die Hauptwegeachsen sollen in den Kiefernwald verlängert und über zwei ellipsenförmige Rundwege miteinander verbunden werden. „Die beiden Rundwege erschließen jeweils fünf Lichtungen, auf denen entlang von Wegen neue Bestattungsfelder angeboten werden können“, heißt es in dem Konzept. Darüber hinaus sollen auf jeder Lichtung zwei Bänke zum Verweilen geschaffen werden.

Für das Flurstück westlich des Waldes schlägt arbos vor, es erst einmal nicht in die Planung miteinzubeziehen. Nach heutigen Prognosen würden die Erweiterungen für die nächsten 20 Jahre ausreichen.

Ein weiterer Änderungsvorschlag bezieht sich auf das Umfeld der Friedhofskapelle, der auch von den Mitgliedern des Ortsrats Holm-Seppensen als besonders wichtig angesehen wird. Vor allem bei Beisetzungen mit großen Trauergemeinden sei die Situation problematisch, hatte der Ortsrat bereits vor anderthalb Jahren in einem Antrag formuliert. „Die Kapelle selbst bietet nicht ausreichend Plätze und im Außenbereich, auf den die Trauergäste dann ausweichen, gibt es keine Sitzplätze“, heißt es weiter.

Das Planungsbüro bringt deshalb die Erweiterung des Kapellenvorplatzes ins Spiel, im Westen und Osten sollen zwei Baumhaine als Abgrenzung des Kapellenumfelds dienen. Für den Ostrand des erweiterten Platzes schlagen die Planer eine Schrift-Pergola mit einem Hölderin-Zitat vor, die den Trauergästen bei starker Sonneneinstrahlung Schatten spendet. Da die Erweiterung des Kapellenplatzes besonders dringend ist, signalisierten die Mitglieder des Stadtplanungsausschusses bereits, mit diesem Umbau als Erstes zu beginnen.

Was schließlich den Garten der Sternenkinder angeht, könnte er auf der Fläche zwischen Kapelle und Friedhain entstehen. Der Zugang soll über eine alte, noch vorhandene Gartenpforte erfolgen. Mehrere Sitzbänke auf der eingefriedeten kleinen Fläche würden es zudem ermöglichen, dass der Garten auch von anderen Trauernden als Rückzugsort genutzt wird.