Der Bezirk will dem Harburger Gastronom über eine neue Zwischenlösung für den Stadnort des Beachclub im Binnenhafen verhandeln. Eine mögliche Fläche ist am Kaufhauskanal.
Harburg. In der kommenden Woche wird die Bezirksverwaltung erste Gespräche mit Beachclub-Inhaber Heiko Hornbacher über einen möglichen Standortwechsel führen. Im Gespräch ist ein Standort, der schon einmal als mögliche Ausweichfläche für den Beachclub gesetzt war, am Kaufhauskanal neben der alten Fischhalle.
Vor dem Jahr 2020 rechnet im Bezirk niemand mehr ernsthaft damit, dass die Kaianlagen am Treidelweg saniert werden. Realistisch sei, so ein Abgeordneter der Bezirksversammlung, dass der Bezirk mit Hornbacher einen Umzug an den Kaufhauskanal vereinbare. Wenn sich die Umzugskosten amortisiert hätten, könne über eine Ausschreibung für einen Beachclub nachgedacht werden. Das sei, so der Abgeordnete, nur fair. Hornbacher habe Zeit die Umzugskosten zu erwirtschaften und könne sich dann an einer Ausschreibung beteiligen.
Wie berichtet, hatte Hornbacher eine weitere Zwischenlösung kategorisch abgelehnt, aus Kostengründen. Daran habe sich, so der Harburger Gastronom, auch jetzt nichts geändert. „Ich gehe davon aus, dass der Bezirk mir in diesem Gesprächen eine endgültige Fläche anbieten wird. Außerdem wäre es ja auch möglich, für einen Hotelneubau andere Flächen zu suchen und den Beachclub dort zu lassen, wo er jetzt ist, nämlich am Veritaskai“, sagt Hornbacher.
Unterdessen aber scheinen sich die Pläne für den Hotelneubau am Veritaskai derzeit zu konkretisieren. In der Vergangenheit, so SPD-Fraktionschef Jürgen Heimath, sei die Fläche am Veritaskai schon zweimal einem möglichen Investor an die Hand gegeben worden. „Das hat, wie wir wissen, nicht funktioniert. Das Anliegen des Bezirks muss es sein, eine Ausschreibung der Fläche zu umgehen. Wird die Fläche ausgeschrieben, bekommt der den Zuschlag, der das beste Angebot macht. Geben wir die Fläche am Veritaskai aber auf Basis eines vernünftigen Konzepts an einen Investor, kann der Bezirk bei den Planungen mitreden“, sagt Heimath. Jetzt Namen zu nennen, so Heimath, sei noch viel zu früh.
Da zielt der aktuelle Antrag der CDU-Fraktion in der Bezirksversammlung etwas ins Leere. Die CDU fordert, dass die Fläche am Veritaskai erst bebaut werden dürfe, wenn der Beachclub eine neue, eine dauerhafte Heimat habe. Die Fraktion beantragt, „dass die Baureifmachung des bisher für den Veritas Beachclub genutzten Grundstücks erst zu einem Zeitpunkt beginnt“, zu dem der Beachclub an den Treidelweg umsiedeln kann. Das heißt, entweder die Sanierung Treidelweg wird jetzt vorgezogen, oder der Investor wartet mit seinen Hotelplänen bis zum Jahr 2020. Allerdings beharrt die CDU auch auf ihrer Forderung, die Sanierung der Kaimauern vorzuziehen.
Während die Haltung der CDU zum Beachclub durch verschiedene Anträge zum Thema bekannt ist, bringt jetzt auch die Fraktion Bündnis90/Die Grünen einen Antrag in die Bezirksversammlung ein. Die Grünen fordern die Einrichtung eines Runden Tischs. Mit allen Beteiligten, Hornbacher, Vertretern der Finanzbehörde, ihr gehört die jetzige Beachclub-Fläche, und Akteuren vor Ort, sagt Fraktionschef Kay Wolkau, müsse nach „einer einvernehmlichen Lösung zur Verlagerung gesucht werden. Immerhin, so Wolkau, sei der Beachclub im Harburger Binnenhafen inzwischen zu einem „wichtigen Standortfaktor“ geworden.
Auch dieser Antrag dürfte bald überholt sein, wenn der Bezirk bereits in der nächsten Woche Heiko Hornbacher die Fläche am Kaufhauskanal vorschlagen wird. Eines Runden Tischs bedarf es da kaum noch.