Die Friedrich-Ebert-Halle am Alten Postweg gilt als architektonisches Juwel.
Der markante Backsteinbau mag von außen nicht jedem gefallen. Dass die Halle aber mit einer ganz besonderen Akustik gesegnet ist, steht außer Frage. Immer wieder finden Klassik-Weltstars wie der chinesische Pianist Lang Lang den Weg nach Heimfeld, um hier ihre Alben einzuspielen.
Wert und Bedeutung der Halle sind indes offenbar lange unterschätzt worden. Anders ist kaum zu erklären, dass es fast zehn Jahre dauerte, um endlich längst notwendige Sanierungsmaßnahmen zum Erhalt der Bausubstanz in Angriff zu nehmen. Dass zwischenzeitlich ernsthaft erwogen worden ist, den Komplex von innen zu dämmen, spricht nicht zwingend für Weitsicht und Kompetenz.
Das gleiche gilt für den Umgang mit der Harburger Musikgemeinde. Die ebenso lange existiert wie die Ebert-Halle selbst. Wer die Musikgemeinde in einer Prioritätenliste für den Nutzungsvorrang ignoriert, zeigt, dass er vom Stellenwert dieser Harburger Institution verdammt wenig weiß. Und offenbar keine Vorstellung davon hat, wie aufwendig und mühevoll es ist, namhafte Orchester nach Harburg zu holen.
Geschäftsführer Siegfried Bonhagen, der seit nunmehr 46 Jahren die Geschicke der Musikgemeinde lenkt, und seinen Mitstreitern, die allesamt ehrenamtlich wirken, wäre deutlich mehr Wertschätzung zu wünschen. Um dieses exzellente Kulturangebot auch für die Zukunft zu sichern.