Für die Bürger in Maschen, Hörsten und Meckelfeld ist das neue Umfahrungsgleis und der damit zusammenhängende Lärmschutz eine einmalige Chance auf mehr Ruhe.
Seevetals Gemeindesprecher Andreas Schmidt bezeichnet das Projekt sogar als "Chance unseres Lebens, die wir nie wieder kriegen". Seit 1977 müssen die Bürger der genannten Ortschaften mit Europas größtem Rangierbahnhof vor der Haustür leben. Und nun auf jeden Fall noch einige Monate länger. Man könnte auf die Idee kommen zu sagen, dass es jetzt auch nicht mehr darauf ankommt. Nach all den Jahren. Zumal bis Anfang des Jahres niemand mehr damit gerechnet hatte, dass der Lärmschutz überhaupt noch kommt.
Bis Mitte des Jahres soll nun der, wie es so schön heißt, ergänzende Planfeststellungsbeschluss für die Maschener und Meckelfelder Seite vorliegen. Er beinhaltet die Verlegung der Schutzwand an den äußersten Südwest-Rand des Bahnhofs. Die Bahn ist optimistisch, dass der Beschluss dazu tatsächlich gefasst wird. Dennoch besteht noch immer die Möglichkeit auf einen anderen, nicht gewollten Ausgang.
Was aber treibt diejenigen, die gegen eine Verlegung sind und stattdessen lieber einen Lärmschutz direkt am Umfahrungsgleis wollen, der so überflüssig ist wie ein Kropf? Rechtlich gesehen würden sie sicherlich korrekt handeln. Nur sollten sie sich einer Sache bewusst sein: Wenn sie lieber einen Bahnhof vor Lärm schützen wollen als Bürger, gliche das einem Schildbürgerstreich.