“Am Inselpark“: Bei der Grundsteinlegung der exklusiven Wohnform in Wilhelmsburg waren alle Käufer der 34 Wohnungen dabei.
Wilhelmsburg. Wohnen in Hamburg hat bislang hauptsächlich nördlich der Elbe seinen besonderen Reiz, wo in gehobenen Lagen beispielsweise das Kanu vor dem Haus schwimmt und eine Tour über die Alsterkanäle den Feierabend versüßt. Aber nun steigt im Zuge der Stadtentwicklung die Elbinsel Wilhelmsburg zumindest in Teilen auf ähnliches Niveau empor. "Am Inselpark" lautet die Adresse, südlich der Neuenfelder Straße gelegen. Auf Pfählen, über einer 4000 Quadratmeter großen Wasserfläche, sollen dort bis Anfang 2013 ganz außergewöhnliche und besonders energieeffiziente Wohnhäuser entstehen. Die sogenannten WaterHouses sind ein Projekt der Internationalen Bauausstellung IBA, entworfen von Schenk + Waiblinger Architekten aus Hamburg und Hochtief Solutions AG formart Hamburg. Gestern war Am Inselpark die Grundsteinlegung, an der Hamburgs Oberbaudirektor Prof. Jörn Walter, IBA-Geschäftsführer Uli Hellweg und als Bauherr der Hochtief Solutions-Niederlassungsleiter Michael Schmidt teilnahmen.
Und es waren auch alle 34 Käufer der in den WaterHouses entstehenden Wohnungen zur Feier gekommen. Dass Wohnungen so schnell zu verkaufen waren, ist für Michael Schmidt die größte Überraschung. "Vertriebsbeginn war am 11. November 2010. Und bereits im Mai dieses Jahres war der letzte Wohnungsverkauf notariell beurkundet. Die Wohnungen sind vom Markt inhaliert worden", sagt Schmidt. Insgesamt entstehen vier sogenannte Triplex-Häuser mit je drei Wohneinheiten über drei Etagen sowie ein neun Etagen zählender WaterTower mit insgesamt 22 Wohneinheiten - Größenordnung insgesamt 55 bis 130 Quadratmeter.
Wegen der Energieeffizienz der Häuser erhalten die Käufer auch Zuschüsse der Wohnungsbaukreditanstalt. Schmidt: "Der Kaufpreis liegt somit bei etwa 2750 Euro pro Quadratmeter." Und Schmidt fährt fort: "Wilhelmsburg ist ein hochgradig interessanter Ort der Stadtentwicklung geworden. Und ich glaube, dass bei guter Preisstruktur der Wohnungsbau vom Markt angenommen wird. Wir sind mit der IBA auch über weitere Projekte im Gespräch."
IBA-Chef Uli Hellweg machte in seiner Ansprache zur Grundsteinlegung deutlich, dass das Thema Wohnen und Wasser für künftige Generationen wegen des Klimawandels von zunehmender Bedeutung sein wird. Hellweg: "Was derzeit in Bangkok passiert ist auch bei uns denkbar. Unsere Städte brauchen in Zukunft immer mehr Rückhaltesysteme für Wasser. Wasser ist unser wichtigstes Element und stellt, wenn auch künftig im Wasser gebaut wird, keine Gefahr für den Menschen dar. Hier wird eine wahre Pionierleistung erbracht. Und wenn die Häuser 2013 zu den Veranstaltungen der Internationalen Bauausstellung und der Internationalen Gartenschau bezugsfertig werden, dann kann es für die Bewohner noch recht lebhaft werden."
Auf die großen Schauen wies auch Oberbaudirektor Prof. Jörn Walter die Käufer nochmals hin: "Sie können mit 2,5 Millionen Fans vor ihrer Haustür rechnen." Aber danach werden die Bewohner direkt am künftigen "Stadtpark des 21. Jahrhunderts" wohnen. Walter: "Als wir 2008 den Wettbewerb für das Projekt starteten, wussten wir nicht was daraus wird. Aber es fanden sich zum Glück Menschen, die daran glaubten und es nun umzusetzen verstehen."
Die WaterHouses stehen in einem künftigen Regenrückhaltebecken, das an das Wilhelmsburger Wettern- und Kanalsystem angeschlossen ist. Somit können die Bewohner künftig mit auch Kanu oder Paddelboot auf einem Rundkurs durch Wilhelmsburg schippern.
Die Häuser nutzen zum Heizen Solarenergie. Aus dem Grundwasser kann per Wärmepumpe im Sommer Kälte zum Klimatisieren der Wohnräume gewonnen werden oder im Winter auch Wärme. Sollte die Energie nicht ausreichen sind die Häuser auch ans Fernwärmenetz angeschlossen. Die WaterHouses wurden bereits mit dem Vorzertifikat in Gold der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen ausgezeichnet. Die Gebäude können noch mit Photovoltaik auf Plus-Energie-Haus-Standard umgestellt werden.