Mensch und Umwelt. Die standen lange Zeit in keiner guten Beziehung. Mit Beginn der Industrialisierung vor gut 200 Jahren gab es nicht nur Kohle sondern auch Asche. Emissionen traten ungefiltert in die Atmosphäre, begannen Luft, Wasser und Erdboden zu belasten. Restmüll wurde nicht selten in der Erde vergraben. Und bis zum Skandal 1979 um die Chemische Fabrik Stoltzenberg in Lurup oder auch dem Ende der Giftproduktion des Boehringer-Pflanzenschutzwerks in Moorfleet 1984 gab es in Hamburg erst eine sehr frisch eingerichtete Umweltbehörde, die unter Senator Wolfgang Curilla am 1. Dezember 1978 als Behörde für Bezirksangelegenheiten, Naturschutz und Umweltgestaltung ihren Anfang genommen hatte.
Inzwischen ist viel geschehen. In Georgswerder ist beispielsweise die mit hochgiftigem Dioxin oder auch Lindan aus der Boehringer-Produktion belastete Deponie seit 1995 eingekapselt. Und weil Deponiegas nutzbringend abgezapft wird, auf der Deponie Windkraft- und Solaranlagen Strom erzeugen, ist nun ganz harmlos von "Energieberg" die Rede.
In Wilhelmsburg wurden weitere Deponieflächen und auch Industriebrachen eingekapselt. Und im Göhlbachtal in Harburg wurde an der Straße "In der Schlucht" 2009 gar eine ganze Hausmülldeponie (etwa 4000 Lkw-Ladungen) abgetragen, um das Gelände für Wohnungsbau nutzbar zu machen. Müllverbrennungsanlagen (MVA) sind heute die Problemlöser. Zusätzlicher Nutzen für die Umwelt: Die MVA Rugenberger Damm in Altenwerder liefert Fernwärme für Wohngebiete in Neugraben. Und die Bodensanierung im Gebiet des Harburger Binnenhafens ist ein wichtiger Beitrag für die Stadtentwicklung. Es gibt noch viele kontaminierte Brachflächen im Stadtgebiet. Auch wenn die Schadstoffbeseitigung teuer ist, so ist sie doch notwendig und wird sich langfristig bezahlt machen.