Dass die Bundesagentur für Arbeit ihre alten Strukturen überarbeitet, mag ja noch nachvollziehbar sein.
Bisher sind die Bezirke der Agenturen nicht immer deckungsgleich mit den Landkreisgrenzen. Das wollen die Zuständigen mit dem Argument, mehr Bürgernähe schaffen zu wollen, ändern. Lässt man dabei gewachsene Wirtschaftsräume völlig außer Acht, mag diese Denkweise Sinn machen, ob sie für die "Kunden" sinnvoll ist, darf hinterfragt werden.
Vollkommen sinnfrei aber ist diese Planung für den Landkreis Harburg, der schon immer von der Agentur in Lüneburg betreut wurde, mit Außenstellen in Winsen und Buchholz. Jetzt werden gewachsene Strukturen zerschlagen, die zuständige Agentur einfach von Lüneburg nach Stade verlegt. Ein Arbeitssuchender, der beispielsweise in Salzhausen lebt und seine Angelegenheiten bei der Agentur für Arbeit in Lüneburg erledigen kann, wird dann nach Stade reisen müssen.
Der Landkreis Harburg gehört zum Wirtschaftsraum Hamburg. Hohe Pendlerzahlen belegen das. Wenn denn schon alte, aber gut funktionierende Strukturen hier in der Region zerschlagen werden sollen, dann wäre es doch weitaus sinnvoller, den Zuständigkeitsbereich Landkreis Harburg der Hamburger Agentur für Arbeit zuzuschlagen. Aber wahrscheinlich mag man sich in der Hansestadt die derzeit relativ gute Arbeitslosen-Statistik nicht durch zusätzliche Arbeitslose aus dem Landkreis Harburg vermiesen lassen.