Guter Wille ist gegeben. Aber der vom früheren Hamburger Senat vor zehn Jahren zur städtebaulichen Entwicklung des Südens verkündete “Sprung über die Elbe“ bedarf noch einiger Überzeugungsarbeit bei Menschen, die ihr Geld im Bezirk Harburg in Immobilienprojekte für private oder gewerbliche Nutzung stecken sollen.
Warum gerade hier? Liegt Hamburgs Zukunft wirklich im Süden, so wie es vor 50 Jahren der damalige Bürgermeister Herbert Weichmann vorhersagte? Und ist nicht andernorts bei gleichem Einsatz mehr Rendite zu erwirtschaften? Es gibt viele Zweifler, die bislang das Potenzial der Region nicht erkannt haben. Und Harburgs Stadt- und Landschaftsplaner Carl-Henning von Ladiges beklagt zu Recht die Situation, dass der Bezirk nicht darunter leidet zu wenig Baugelände im Angebot zu haben, sondern ganz einfach unter zu wenig Interessenten, die vom Angebot Gebrauch machen.
Nun wäre es töricht, wegen schwacher Nachfrage die gesteckten Ziele herunter zu schrauben oder auch Harburgs Wertigkeit nicht weiter zu verbessern. Die Internationale Bauausstellung ist ein wertvolles Werkzeug um den Sprung über die Elbe, das Zusammenschmelzen des Hamburger Stadtgebiets von nördlich zu südlich der Elbe zu bewegen. Zehn Jahre sind eine kurze Zeit in der Stadtentwicklung. Und Herbert Weichmanns vor einem halben Jahrhundert gemachte Prophezeiung wird mit Sicherheit eintreten. Die jetzige Investorenflaute dürfte noch unter "Startschwierigkeit" zu verbuchen sein.