Winsen besitzt die einzige Altstadt im Landkreis Harburg. Dieses sichtbare und erlebbare geschichtliche Vermächtnis ist Verpflichtung und Chance zugleich.
Das Stadtmarketing schlägt nun vor, bisher eher vernachlässigte, schöne öffentliche Plätze in der Stadt für Image und Bevölkerung zu nutzen.
Die Stadtpolitiker haben die Wahl: Ein paar Wegweiser aufzustellen, vielleicht ein Bouleturnier zu unterstützen, das wäre die kleine Lösung - und eine ungenutzte Chance. Geld für die größere Lösung in die Hand zu nehmen, das könnte die Stadt voranbringen. Mit einem Sommer-Freiluftkino und einem Fahrradleihsystem gäbe sich die kleine Stadt ein urbanes Profil - und würde sich wohltuend von der sonst üblichen Zielrichtung des Tourismus im Landkreis abheben, bei dem sich alles im Heide und Wald dreht.
Ein Freiluftkino braucht langen Atem. Veranstalter wissen, dass größere Zuschauerzahlen erst ab dem zweiten oder dritten Jahr zu erwarten sind. Das sollten die Politiker im Stadtrat im Hinterkopf behalten. Ein Billig-Fahrradverleih wäre eine Totgeburt. Soll das System erfolgreich sein, braucht es viele Stationen. Den Fähranleger in Hoopte inklusive.
Das Einkaufszentrum Nummer eins im Landkreis ist unbestritten Buchholz - zu attraktiv sind Media Markt, Obi und Möbel Kraft dicht nebeneinander an einem Standort. Die kleine Kreisstadt könnte aber der einzig erlebbare urbane Raum im Landkreis werden. Das ist doch ein schönes Image - mit dem sich auch Geld verdienen lässt.