Arbeitsmarktanalysen, Prognosen, Arbeitskreise, Informationsveranstaltungen zu nicht besonders beliebten Berufen - die Agentur für Arbeit lässt sich zusammen mit den Landkreisen einiges einfallen, um einem drohenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Ihr neustes Instrument: Das regionale Arbeitsmarktprojekt RAP21!.
Auf lokaler Ebene wird analysiert, welche Bedürfnisse die regionalen Arbeitgeber in "Sachen Arbeitskräfte" haben, in einem zweiten Schritt, wie die Verwaltung diese Bedürfnisse befriedigen kann.
Ein guter Ansatz, deren Analysen detailliertere Zahlen zu liefern scheinen, als die bisherigen bundesweiten Ansätze konnten. Nur: Die Wirtschaft sollte dabei nicht aus der Verantwortung entlassen werden. Wenn Betriebe qualifizierte Arbeitskräfte wollen, müssen sie ausbilden und zwar auf hohem Niveau, auch wenn das viel Zeit und Mühe in Anspruch nimmt. Die Ausrede, unter den heutigen (schlechten) Schulabgängern lassen sich keine geeigneten Kandidaten finden, gilt nicht.
Was sicherlich auch hilfreich wäre: flexiblere Arbeitszeit- und Kinderbetreuungsmodelle. Viele Firmen bieten diese schon an, da ihnen das einen Vorsprung bei hoch qualifizierten Arbeitnehmern mit Familie einbringt. Und nicht zuletzt sollten Berufe, die Arbeitnehmern viel abverlangen, auch "anständig" bezahlt werden. Denn wer kann reinen Gewissens für einen Beruf wie Altenpfleger/in werben, bei dem die psychische und physische Belastung in keinem Verhältnis zur Bezahlung steht?