Hinsichtlich des ehemaligen Atomkraftwerks Stade fordern die Grünen eine Untersuchung des Reaktordruckbehälters.
Stade. Es sei nicht nachvollziehbar, dass das Unternehmen E.on keine Materialprüfung bei dem Behälter vornehmen wolle, erklärt die Grünen-Landtagsabgeordnete Elke Twesten aus Rotenburg. Sie sieht ebenso wie der Fraktionsvorsitzende der Landtagsgrünen, Stefan Wenzel, den Umweltminister Hans-Heinrich Sander in der Pflicht, eine Prüfung des alten, mittlerweile in seine Einzelteile zerlegten Reaktordruckbehälters des Atomkraftwerkes bei der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung in Berlin (BAM) in Auftrag zu geben.
Der Reaktordruckbehälter des AKW Stade war in der ersten Hälfte der 90er-Jahre intensiv untersucht worden, wobei festgestellt wurde, dass der Sicherheitsnachweis für den Reaktordruckbehälter nicht vollständig war. Als Hauptproblem habe sich herausgestellt, dass die Neutronenversprödung des Werkstoffes in der zentralen Rundnaht weiter fortgeschritten war, als bisher angenommen, sagt Twesten.
Vollständig wurden diese Themen jedoch nie geklärt. Untersuchungen des Reaktordruckbehälters und dessen Werkstoffzustand böten die Chance, wichtige Erkenntnisse über die Wirkung von Versprödungsmechanismen unter völlig realistischen Bedingungen zu gewinnen, ist sich die Abgeordnete sicher.