Bürger mischen sich ein. Und das ist gut so. Die Stimmen aus dem 800-Seelen-Dorf Moorburg klingen noch verhalten in ihrer Ablehnung von Hafenerweiterung, Hafenquerspange und Schlickdeponie.
Aber aus leise kann auch laut werden, wie an den Massenprotesten um Stuttgart 21 zu sehen oder auch in Wilhelmsburg bei den Plänen um die Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße. Gibt es Notwendigkeiten für Veränderungen, so müssen Verwaltung und Politik erkennen, dass sie Entscheidungen nicht einfach über die Köpfe der Bürger hinweg treffen können. Im Fall der Hafenschlick-Deponie, die ein Gutachten am besten am Standort Moorburg aufgehoben sieht, lässt sich klar erkennen, dass wirtschaftliche Gründe mit der räumlichen Nähe zur Baggergut-Aufbereitungsanlage "Metha" in Altenwerder ausschlaggebend sind. Und bei all den zuvor ergebnisoffen, das gesamte Stadtgebiet betreffenden Standortprüfungen lag Moorburg wohl doch verlockend nahe. Alternative Standorte sollten noch einmal genauer betrachtet werden. Vielleicht ergibt sich für das verkehrsgünstig gelegene Moorburg doch noch eine bessere Zukunft in Hamburgs Stadtentwicklung, als mit einem dauerhaft platzierten Deponieberg belastet zu werden. Die Deponie-Entscheidung macht andererseits auch deutlich, dass Moorburg für Hafenerweiterung nicht mehr benötigt wird. Für Hamburgs Zukunft macht es durchaus Sinn, den Wunsch der Bürgervertretung nach einem Wissenspark ernsthaft zu prüfen.