Direkt am Wasser entstehen 180 hochwertige Miet- und Eigentumswohnungen mit Mietflächen von 75 bis 180 Quadratmetern.

Harburg. Wohnen auf der Schlossinsel - das soll richtig schick werden: Direkt am Wasser entstehen 180 hochwertige Miet- und Eigentumswohnungen mit Mietflächen von 75 bis 180 Quadratmetern. Wie das einmal aussehen soll, wurde im Rahmen eines Wettbewerbs ausgeklügelt. Das Ergebnis soll die historischen Wurzeln repräsentieren, allerdings in modernem Gewand.

Die Planer haben sich bei ihren Überlegungen von der ehemaligen Zitadelle inspirieren lassen. Rund um einen sternförmig angelegten Park entstehen neue Wohnquartiere, die besonders junge finanzkräftige Familien attraktiv finden sollen. Dafür pumpt der Investor, die Provinzial Rheinland, etwa 60 Millionen Euro in das Vorhaben. Bereits Anfang 2012 soll das fast zwei Hektar große Areal von Projektentwickler Lorenz & Partner an den Investor übergeben werden.

Harburgs Bezirksamtsleiter Torsten Meinberg wird am Sonnabend, 28. August, ab 13 Uhr mit Lutz Mohaupt, Präsident der Hamburgischen Bürgerschaft, an der Ecke Zitadellenstraße, Bauhofstraße den Grundstein zum Bauprojekt legen. Gegen 14 Uhr startet ein großes Sommerfest, währenddessen sich die Harburger unter anderem über ihren neuen Stadtteil informieren können.

Sie werden schnell feststellen: Mit dem sternförmigen Park hat es sich schon mit der Würdigung der 1000-jährigen Geschichte der Schlossinsel, die immerhin als Keimzelle der Harburger Stadtentwicklung gilt. Keine Tafel weist auf die ehemals wehrhafte Horeburg hin. Ist kein Platz für Kultur auf dem historisch so bedeutsamen Areal? Das darf nicht sein, sagt Jutta Lindberg (FDP), Vorsitzende des Harburger Kulturausschusses. Wenigstens Geld für ein Forschungsprojekt solle locker gemacht werden. "Das Helms-Museum, die Stiftung der historischen Museen Hamburgs, die Kulturbehörde und der Bezirk müssen sich jetzt auf ein Forschungs- und Finanzierungsprojekt einigen mit dem Ziel, die archäologischen Funde langfristig auszuwerten und sie der Öffentlichkeit in attraktiver Darstellungsform zugänglich machen", sagt sie. Dafür sollten mögliche Geldquellen auf EU-Ebene oder auch der Städtebauförderung angezapft werden. Und: "Auch ist das direkte Engagement der Harburger Wirtschaft, der Wirtschaftsverbände, Handwerkskammer und des Wirtschaftsvereins gefragt."

Schon einmal preschte die FDP mit der Idee eines Forschungsstipendiums in der jüngsten Bezirksversammlung vor. Allerdings war Kurt Duwe, Vorsitzender der FDP-Fraktion in der Bezirksversammlung, der einzige Ortspolitiker, der von der Notwendigkeit einer fundierten Aufarbeitung von Harburgs Historie überzeugt war. "Es wäre auch positiv für das Image des Stadtteils", sagte er. Doch es wurde abgewunken. Der Grund: klamme Haushaltskassen.