Ein Park und auch eine Gartenschau sollen nicht nur die Leistungsfähigkeit und Kreativität findiger Landschaftsgärtner und Stadtplaner zeigen, sondern den Menschen auch zur Unterhaltung und Erholung dienen.
Schwierig wird dieser Anspruch bei der igs in Wilhelmsburg dort, wo Freizeit und Entspannung schon seit Jahren in den Kleingärten gewährleistet wird. Weshalb müssen für eine Gartenschau viele Bäume und Büsche weichen? Warum wird in Kauf genommen, dass Tiere flüchten und ihre Lebensräume zerstört werden?
Hier wäre eine sensiblere Planung angebracht gewesen - gerade bei dem hohen Anspruch, den sich die igs auf die Fahnen geschrieben hat. Sie will grüner Impulsgeber für eine stadtentwicklungspolitische Erschließung im Hamburger Süden sein. Ist das radikale Abholzen vieler Bäume und die rigorose Räumung der Parzellen ein Signal dafür, dass künftig auf die Bedürfnisse der Menschen sowie der Flora und Fauna keine Rücksicht genommen wird? Man muss es befürchten - und wünscht sich ein größeres Einfühlungsvermögen der Planer.
Denn wer Kleingärtner umsiedelt, sollte bedenken, dass eine neue Laube eine große Investition für diese Leute bedeutet. Laubenpieper sind keine Großverdiener, sondern gehören zu denjenigen, die kein Einfamilienhaus mit Grundstück besitzen und sich deshalb ganz besonders auf ihr Naturerlebnis auf der Scholle freuen.