Wegen der hohen Waldbrandgefahr durch Trockenheit überwacht die Feuerwehr die Heideregion aus der Luft
Winsen/ Lüneburg. Die Temperaturen steigen an diesem Wochenende über 30 Grad Celsius. Wer in diesen Tagen ein kleines rotes Flugzeug am Himmel entdeckt, dass immer wieder über Wälder und Heideflächen hinweg fliegt, sieht wahrscheinlich das Flugzeug des Feuerwehr-Flugdienstes des Landesfeuerwehrverbandes Lüneburg. Seit Freitag zieht es seine Kreise, um mögliche Brände auszumachen.
Seit Tagen schon ist es heiß und trocken in der Heideregion. So trocken, dass für dieses Wochenende die höchste Waldbrandstufe fünf für Nordost-Niedersachsen ausgerufen wurde. Und Regen ist laut Deutschem Wetterdienst auch für die nächsten Tage nicht in Sicht.
"Deshalb mussten wir unser Kontrollflugzeug einsetzten", so Matthias Köhlbrandt, Pressesprecher des Kreisfeuerwehrverbandes des Landkreises Harburg.
Die Besatzung hat fünf Landkreise im Blick
Das Flugzeug startet in Lüneburg aus und soll täglich in der Zeit von 12 Uhr bis 19 Uhr jeweils drei Runden fliegen, die weite Bereiche der Landkreise Lüneburg, Lüchow-Dannenberg, Uelzen, Soltau-Fallingbostel und Harburg abdecken. Neben dem Piloten sind ein Förster der Niedersächsischen Landesforsten und ein Beobachter der Feuerwehr mit an Bord.
Auch die Einsatzkräfte der Feuerwehr mussten im Landkreis Harburg diese Woche schon mehrfach ausrücken: In Todtglüsingen waren am Dienstag gegen 18 Uhr gut 50 Quadratmeter Waldboden und Unterholz in Brand geraten - als die Feuerwehr eintraf, brannte ein Holzstapel lichterloh. Ursache: unbekannt.
Bevor das Feuer jedoch auf umliegende Flächen übergreifen konnte, hatten es die Feuerwehrkräfte unter Kontrolle. Am Montag brannten zwei Bäume in Rosengarten. In Nenndorf hatte in der Straße "An der Schmiede" ebenfalls ein Baum Feuer gefangen und im Hagelsweg in Vahrendorf.
Und es soll heiß bleiben. Daher geben Feuerwehr und Polizei an die Bürger Warnungen heraus: In den heißen Sommermonaten ist es verboten, in Wäldern, Mooren und Heiden offene Feuer zu entzünden oder zu rauchen. Außerdem unterschätzen viele Raucher die Gefahr von Zigarettenkippen, die achtlos aus dem Autofenster geworfen werden. Denn oft beginnen Brände vom Straßenrand aus. Außerdem soll keiner sein mit Katalysator bestücktes Auto mit heißem Motor auf hohen Gras- oder Heideflächen parken: Brandgefahr!
Zufahrtswege für Rettungskräfte freihalten
Auch wenn um die Badeseen herum die Parkplätze knapp werden: Zufahrtswege zu Naherholungsgebieten müssen für Einsatzfahrzeuge von Feuerwehren und Rettungsdiensten unbedingt frei gehalten werden. Andernfalls drohen den Falschparkern drakonische Strafen, und das störende Fahrzeug wird auf jeden Fall abgeschleppt. Wer ein Feuer entdeckt, ist verpflichtet, es sofort selbst mit Wasser, Decken oder Jacken zu löschen. Gelingt das nicht, muss er unverzüglich über Notruf 112 die Feuerwehr herbei rufen oder die Polizei beziehungsweise die nächste Forstdienststelle alarmieren.
Die Schäden, die durch Waldbrände entstehen, bewegen sich alljährlich bundesweit in Millionenhöhe. Viele der Feuersbrünste ließen sich leicht vermeiden, wenn Waldbesucher sich in der Natur weniger fahrlässig verhalten würden.