Der Harburger Stadtplanungsausschuss beschließt Neugestaltung des Sands. Die Markttoilette soll renoviert werden. Erster Entwurf im Sommer.
Harburg. In das leidige Thema Neubau einer öffentlichen Toilette in der Harburger City kommt jetzt offenbar Bewegung. Der Stadtplanungsausschuss hat beschlossen, eine neue Landschaftsplanung für den Sand in Auftrag zu geben. Ausgewiesen werden sollen dabei ausdrücklich Standorte für eine barrierefreie, öffentliche Toilettenanlage und Unterflurmüllcontainer. Mit einem ersten Entwurf wird noch im Sommer dieses Jahres gerechnet.
Heinz-Jürgen Rook vom Dezernat für Wirtschaft, Bauen und Umwelt hatte bei der Sitzung am Donnerstagabend das Konzept des Bezirksamts für den Sand präsentiert. Dabei präzisierte er auch, wo sich die Verwaltung den WC-Solitär am ehesten vorstellen kann: auf der Ostseite des Sands zwischen Brunnen und Budnikowsky. So könne das Klo zugleich zu einem "Frequenzbringer" für den Wochenmarkt werden, argumentierte Rook.
Auch für die Marktbeschickertoilette zeichnet sich eine Übergangslösung ab. Wie Rook wissen ließ, soll die bestehende Anlage auf der Westseite jetzt doch renoviert werden. Die Nachhaltigkeit dieser Maßnahme steht jedoch infrage, solange die darüberliegende Fläche des Blumenmarktes nicht saniert und versiegelt wird. Immer wieder versickert dort Regenwasser und hat die Marktbeschickertoilette längst in eine Tropfsteinhöhle verwandelt.
Nach ersten Schätzungen könnten die notwendigen Baumaßnahmen leicht eine halbe Million kosten. Geld, das die Stadt, der das bis 2013 verpachtete Terrain gehört, ungern investieren möchte. Wie Baudezernent Jörg-Heinrich Penner dem Abendblatt bestätigte, schwebt der Verwaltung noch immer eine "große Lösung" vor. Die besteht in einem Neubau namens "Kubus am Sand". Dieser soll auch den sogenannten "Bolero-Komplex" einschließen, der jedoch einem privatem Besitzer gehört.
Amtlich ist jetzt auch, dass die Marktbeschicker ihre Fahrzeuge künftig unter der Seehafenbrücke parken müssen. Um so nicht unnötig Parkflächen für Kunden zu blockieren. Diese Forderung sorgte bei der Jahreshauptversammlung der Werbegemeinschaft Wochenmarkt Harburg-Sand am vergangenen Montag im "La Granja" an der Bremer Straße für einige Aufregung. "Weil einige der Marktbeschicker im Laufe des Tages frische Ware ordern müssen, soll jetzt in einem Gespräch zwischen Verwaltung und den fünf neu gewählten Obleuten ein Kompromiss ausgelotet werden. Wir sind sicher, dass es individuelle Lösungen geben wird", sagte Henner Schönecke, Sprecher der Marktbeschicker.
Diskutiert wurde auch noch einmal die Umwandlung des Wendehammers an der Ostseite des Sands Richtung Hölertwiete in eine Fußgängerzone mit einem erweiterten Imbissangebot. Unklar ist noch, wer für dieses sorgen soll. Für eine von der Verwaltung erwogene Ausweitung der Marktzeiten gibt es bei den Marktbeschickern jedoch derzeit keine Mehrheit. "Die Behörde hat uns deshalb zugesichert, dass sich an den Öffnungszeiten vorerst nichts ändern wird", so Schönecke.