Mit dem Harburger Wochenmarkt in seiner momentanen Verfassung ist keiner so richtig glücklich: weder Kunden, noch Verwaltung und Politik, und schon gar nicht die Marktbeschicker selbst.
Seit Jahren wird nun diskutiert, wie der 400 Jahre alten Institution zu helfen sei. Zwei wissenschaftliche Studien wurden derweil verfasst, im Rathaus gibt es aktuell gleich drei Projektgruppen zum Thema, ein weiteres Geschäftsentwicklungsmodell, kurz BID, wird geplant. Doch wirklich umgesetzt ist bislang - nichts!
Dabei steht zur Durchführung erster Maßnahmen offenbar längst eine sechsstellige Summe bereit. Und neue, kostengünstige sowie rasch zu realisierende Vorschläge liegen schon auf dem Tisch.
Dass sich in dieser Situation Verwaltung und Politik gegenseitig der Blockade bezichtigen und den schwarzen Peter strikt von sich weisen, ist alles andere als konstruktiv. Und dass die Marktbeschicker offenbar unfähig sind, mit einer Stimme zu sprechen, macht die Sache auch nicht einfacher.
So kann am Ende nicht einmal die "Politik der kleinen Schritte" gelingen. Dabei drängt die Zeit. Noch weniger Stände und ein damit fortschreitender Verlust an Attraktivität kann sich der Wochenmarkt kaum leisten. Kunden zurückzugewinnen, die man einmal verloren hat, ist immer und überall schwierig. Soll sich neue Blüte auf dem Sand entfalten, muss endlich gehandelt werden. Anderenfalls wird es weitere 100 Jahre für den Harburger Wochenmarkt kaum geben.