Hamburg. Der Boden unter dem 3.800 Quadratmeter großen Grundstück wurde komplett ausgetauscht. Eine Sanierung für mehr als fünf Millionen Euro.

Wohnen mit Blick aufs Wasser – und das mitten in Winterhude: Daran arbeitet derzeit das Bauunternehmen Otto Wulff an der Jarrestraße und beendet damit auch ein langes Kapitel um das einst stark kontaminierte Grundstück. 64 Eigentumswohnungen sollen auf dem Areal des ehemaligen Möbelgeschäfts "Die Wäscherei" entstehen.

Baustart ist für Herbst geplant. Dann soll auch die Vermarktung für die Wohnungen beginnen und Preise bekannt gegeben werden. Etwa ein Jahr später soll das vier- bis fünfgeschossige Haus fertig sein.

Auf bis zu sechs Meter Tiefe wurde der kontaminierte Boden gegen neuen Sand ausgetauscht
Auf bis zu sechs Meter Tiefe wurde der kontaminierte Boden gegen neuen Sand ausgetauscht © Otto Wulff

Bisher hat das Bauunternehmen im Auftrag der Stadt den Boden auf dem 3.800 Quadratmetern großen Grundstück ausgetauscht. Zwischen der sechs Meter tiefen, neuen Sandschicht und dem geplanten Neubau soll auch eine Spezialfolie eingebaut werden – so die Auflage der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt. Die Kosten betragen mehr als fünf Millionen Euro. Einen Großteil trägt die Baubehörde, die einen Topf für Altlasten dieser Art hat.

2012 war die Bodensanierung beschlossen worden. Kurz zuvor hatte "Die Wäscherei" den Standort aufgegeben und war an den Mexikoring (City Nord) gezogen. Eine "der größten Boden- und Grundwasserschäden in der Stadt", wie die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt damals sagte, war allerdings schon seit einer Untersuchung im Jahr 2000 bekannt.

Verursacher der Kontaminierung war offenbar die Wäscherei Wulff, die ihr Geschäft bis 1992 auf dem Grundstück geführt hat. Jahrzehntelang waren große Mengen Leichtflüchtiger Chlorierter Kohlenwasserstoffe (LCKW) tief in den Boden eingedrungen und hatten sich dort ausgebreitet. Bei Kontakt mit chlorierten Kohlenwasserstoffen kann es je nach Menge zu Hautreizungen oder zu Schädigungen von Leber, Niere und dem Zentralen Nervensystem kommen.

An der Jarrestraße habe laut Umweltbehörde allerdings keine Gefahr für die Anwohner bestanden. Im betroffenen Gebiet würde kein Grundwasser entnommen werden.