Hamburg. Hochbahn will 2500 Bäume auf dem 70.000-Quadratmeter-Areal fällen. Nachbarn starten jetzt Petition gegen den Parkplatz.

Mehr Busse, weniger Bäume: So könnte es bald auf dem sogenannten Alsterdorfer Geisdreieck an der Hebebrandstraße in Barmbek-Nord aussehen. Die Hochbahn plant auf dem etwa 70.000 Quadratmeter großen Areal einen Parkplatz für 327 Busse. Rund 2500 Bäume müssen weichen – und dass bringt vor allem Anwohner gegen das 70-Millionen-Euro-Projekt auf. Während im Bezirksamt Hamburg-Nord noch am Bebauungsplan gearbeitet wird, haben die Gegner eine Online-Petition gestartet.

„Hamburg braucht Natur! Nein zum Busbetriebshof im Alsterdorfer Gleisdreieck“ heißt die Abstimmung auf openpetionen.de. Noch bis Mitte Oktober können Unterstützer dort ihre Stimme abgeben. Die Initiatoren betonen, dass auf dem Areal, das dem Verkehrsunternehmen gehört, in den vergangenen Jahrzehnten ein Jungwald entstanden ist. Dort leben nach Angaben der Parkplatz-Gegner Vögel mehr als 30 unterschiedlicher Arten sowie Fledermäuse. Auch Füchse und Rehe sollen dort gesichtet worden sein. Das alles wäre für immer verloren, sollte der Parkplatz gebaut werden.

Anwohner befürchten Lärm und Emission

„Ein zusätzlicher Kritikpunkt ist die Minderung der Wohnqualität“, so die Initiatoren in der Begründung ihrer Petition. Sie befürchten, dass durch die Busse, die zum Parkplatz fahren oder ihn verlassen, sich Lärmpegel und Emission stark erhöht.

Die Hochbahn hofft unterdessen, dass sie mit dem Bau des Parkplatzes im kommenden Frühjahr beginnen können. 2019 soll der Parkplatz eingeweiht werden. Unternehmenssprecher Christoph Kreienbaum sagt: „Im Oktober soll der Bebauungsplan öffentlich ausgelegt werden.“ Das ist auch der Zeitpunkt, an dem Anwohner Kritik zum Plan äußern können. Zudem müssen die Stellungnahmen der sogenannten öffentlicher Träger Belange, wie etwa Umweltschutz- oder Denkmalschutzbehörden, eingeholt werden.

Hochbahn pflanzt an anderen Orten zum Ausgleich Bäume

Kreienbaum sagt zu der umfangreichen Fällaktion: „Wir werden natürlich auf Ausgleichsflächen aufforsten.“ Auf dem Grundstück selbst sind Bäume im Bereich der geplanten Lärmschutzwände gepflanzt worden. Zudem sollen die Dächer der Bus-Garagen begrünt werden. Im Stadtteil Langenhorn, im Eppendorfer Moor und im Kreis Segeberg sollen auf weitere Ausgleichsflächen Bäume gepflanzt werden.