Hamburg. Die ZDF-Kommissarin wurde Opfer einer Gewalttat. Bei der Suche nach dem Täter bat sie ganz Eppendorf um Hilfe. Nun hat sie eine Botschaft.
Sie wurde mitten am Tag in einem Park angegriffen: Lilli Hollunder, bekannt als starke Hauptkommissarin Isabell Nowak aus der ZDF-Vorabendserie „Notruf Hafenkante“. In der Serie geht sie mit trockenem, bodenständigem Humor und Schlagfertigkeit gegen die Hamburger Kriminellen vor. Am Montag wurde Schauspielerin Lilli Hollunder selbst Opfer einer Gewalttat. Nachdem sie ganz Eppendorf um Hilfe bei der Suche nach dem Täter gebeten hatte, hat sie nun einen Appell an Frauen veröffentlicht.
In ihrer Instagram Story ist das Foto eines Plakats zu sehen, auf dem die Nummer des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“ steht (116016). Im nächsten Moment ist Hollunders Gesicht zu sehen, sie spricht in die Kamera. Sie möchte ermutigen, jegliche Gewalt anzuzeigen. „Bitte, bitte, bitte fresst es nicht in euch hinein“, sagt sie und meint damit Frauen, denen ähnliches wie ihr passiert ist.
ZDF-Star aus „Notruf Hafenkante“: Lilli Hollunder von unbekanntem Mann angegriffen
Vor wenigen Tagen hat sie an selber Stelle berichtet, was ihr zugestoßen war: Sie habe morgens eine Casting-Szene zugeschickt bekommen und sei mit ihrem Hund in den Park gegangen. „Ich habe gedacht, hier lese ich die mal unterwegs und habe aufs Handy geguckt.“ Dabei sei sie ganz am Rand des vier Meter breiten Weges gegangen. Dann habe ein ihr entgegenlaufender Jogger plötzlich zu ihr gesagt: „Schön aufs Handy gucken“ und ihr einen harten Bodycheck verpasst. „Das hat so wehgetan“, sagt Lilli Hollunder. Der Mann sei weitergejoggt.
Nach ein paar Minuten sei ihr derselbe Mann wieder entgegengejoggt gekommen. „Ich habe mich ihm in den Weg gestellt“, sagt sie. Dabei seien rechts und links von ihr immer noch jeweils zwei Meter Platz gewesen. Sie habe ihm gesagt: „Sie können mich nicht so angehen.“ Daraufhin sei der Mann auf sie zugelaufen, habe ihre Arme gepackt, sie weggeschubst und angeschrien: „Aus dem Weg, du Fo***.“
Lilli Hollunder rief die Polizei. Unterdessen entdeckte sie den Mann ein weiteres Mal und joggte ihm diesmal mitsamt Hund hinterher, obwohl sie sich krank fühlte. „Ich hab mich ein bisschen lächerlich gemacht, weil ich mich immer wieder versteckt habe.“
Lilli Hollunder erstattet Anzeige gegen gewalttätigen Jogger
Sie habe den Polizistinnen bereits während deren Anfahrt mit dem Streifenwagen konkret die Tat, den Aufenthaltsort und das Aussehen des Mannes beschrieben. Schließlich sei der Streifenwagen bei ihr eingetroffen. In ihrer Instagram-Story schildert Hollunder das Vorgehen der Beamtinnen und übt harsche Kritik. Obwohl der Mann in Sichtweite gewesen sei, hätte die Polizei sich zunächst auf etwas anderes konzentriert: „Dann haben mich drei Polizistinnen noch mal gefragt, was passiert ist, und haben dann nach dem Mann im Park gesucht.“ Der sei zu diesem Zeitpunkt allerdings schon über alle Berge gewesen. Lilli Hollunder erstattete Anzeige.
Der Frust über den Ausgang des schlimmen Ereignisses war ihr in ihrer Instagram-Story von Montag anzusehen und auch zu hören. „Ich könnte heulen, weil ich es so ungerecht finde, dass es so ausgegangen ist.“ Schlechte Ironie sei das zudem, „wo doch heute der internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen ist“.
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„Es kann doch nicht sein, dass wir uns jetzt schon Gedanken machen müssen, wenn wir am helllichten Tag durch den Park spazieren und auf unser Handy gucken, dass wir körperliche Gewalt erleben müssen. Wo kommen wir denn da hin? Was ist mit dieser beknackten Gesellschaft los?“
Nach Angriff: ZDF-Schauspielerin Lilli Hollunder bat Eppendorfer um Hilfe
Auf ihrem Kanal teilte sie daraufhin das Bild des Mannes, beschriftet mit: „Wer kennt diesen Mann?“ Das Bild zeigte den Jogger von hinten. Wenige Tage nach ihrer Anzeige versichert sie: „Ich fühle mich stärker, weil ich für mein Recht gekämpft habe.“ Nach einem weiteren Gespräch mit der Polizei sei sie nun außerdem guter Hoffnung, dass sich der Mann doch noch finden lasse. „Seid proaktiv, es geht ums Prinzip“, richtet sie das Wort noch einmal an Frauen. „Die Summe macht‘s, wenn wir es alle melden.“