Hamburg. Gefährdet der Umbau einer Alster-Villa in Winterhude wirklich die Verkehrssicherheit? Der ADFC sagt ja, die Hamburger Polizei hält dagegen.

Am Leinpfad in Winterhude, nicht weit weg von der Außenalster, wird nach langem Leerstand eine Alster-Villa aufwendig saniert. Dafür wurde im Juli 2023 eine Baustelle eingerichtet, die bis auf die Fahrbahn reicht und deren Breite deutlich reduziert. Nun ist der Leinpfad aber Teil der von sehr vielen Radfahrern genutzten Hamburger Veloroute 4. Der Bauzaun versperrt ihnen die Sicht auf den Gegenverkehr. „Das ist gefährlich“, sagt Dirk Lau vom ADFC.

Auf einer Fahrradstraße sollten Radfahrer besonders sicher und komfortabel unterwegs sein können – auch, wenn dort eine Baustelle ist. „Aber wie so oft, wenn in Hamburger Straßen gebaut wird, kümmert sich die Polizei auch im Leinpfad wenig um die Verkehrssicherheit von Radfahrern und Radfahrerinnen. ,Wird schon irgendwie gut gehen‘ ist hier offenbar die Devise“, sagt Lau.

Leinpfad in Winterhude – ADFC fordert Nachbesserungen im Bereich der Baustelle

Zur Aufgabe der Verkehrspolizei gehöre aber auch die Prävention und nicht nur die Bearbeitung von Unfällen, betont Lau. Daher müsse an der Baustelle am Leinpfad – und an vielen anderen Baustelleneinrichtungen in Hamburg – nachgebessert werden.

Tatsächlich ist die Stelle am Leinpfad laut Polizeisprecher Sören Zimbal „absolut unauffällig“, was Verkehrsunfälle betrifft. „Der letzte bei der Polizei verzeichnete Unfall dort hat sich Anfang April ereignet. Dabei hat die Baustellensituation aber keine Rolle gespielt.“ Vielmehr sei der Unfall durch einen Pkw-Fahrer verursacht worden, der zunächst geparkt hatte und dann in den fließenden Verkehr eingefahren sei. Der letzte Unfall davor ist aus dem Jahr 2016 datiert.

Verkehr Hamburg: Polizei sieht in Leinpfad-Baustelle keine Gefahr

Vor der Baustelle seien auf der für den Verkehr übrigen Fahrbahn mit gelber Farbe die Fahrstreifen markiert worden: einer für Autos und Radverkehr in Fahrtrichtung Innenstadt, ein schmalerer für Radfahrer in Richtung Winterhude.

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Die an dem Bauzaun angebrachte Plane diene dem Schutz, insbesondere von Radfahrern, vor Emissionen der Baustelle, wie etwa Zementstaub, so Zimbal. „Eine durch die Baustelle resultierende Gefahr lässt sich bei ordnungsgemäßem Verhalten aller Verkehrsteilnehmer nicht begründen.“