Hamburg. Der Mann der 56-Jährigen hatte sich nach der Tat erschossen. Die Mordkommission ermittelt. Was ungewöhnlich an dem Fall ist.
Zwei Brüder haben am Sonntag eine schreckliche Entdeckung gemacht: Weil ihre Mutter nicht wie verabredet zu einem Treffen gekommen und auch sonst nicht erreichbar war, fuhren sie zur Wohnung in der Dehnhaide (Barmbek-Süd).
Dort fanden die beiden Männer die Leiche der 56-Jährigen. Nach Informationen des Abendblatts hat ihr Mann sie getötet. Die Frau wies Schussverletzungen im Oberkörper und im Kopf auf. Anschließend nahm sich der 60-Jährige selbst das Leben. Zu der Tragödie war es vermutlich bereits am Donnerstagabend gekommen.
Polizei Hamburg: Tragödie in Barmbek – Mordkommission ermittelt
Am Sonntag konnten die Brüder die Tür der Wohnung mit einem Zweitschlüssel öffnen. Kurz darauf machten sie den grausigen Fund. Ihre Mutter lag tot im Keller. Wie die Frau genau ums Leben kam, blieb zunächst noch unklar. Ihr Mann hatte sich erschossen. Die Waffe – eine Pistole – lag vor der Leiche. Polizei und Spurensicherung waren vor Ort.
- Polizei Hamburg: Mann (46) bei Streit schwer verletzt – 55-Jähriger stellt sich
- Hamburg Horn: Brandanschlag auf einen Kiosk? Polizei ermittelt
- Polizei Hamburg: Mann bei Schlägerei am Quarree Wandsbek fast totgeprügelt
Die Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen. Es ist mittlerweile der dritte Fall in diesem Jahr in Hamburg, bei dem offenbar ein Mann seine Frau tötet und sich anschließend das Leben nimmt. Erst vor wenigen Wochen hatte ein 83-Jähriger seine Frau mit einem Magneten getötet und sich danach selbst erstickt. Ungewöhnlich ist im aktuellen Fall das Alter der Personen. Denn solche Taten werden oft von deutlich älteren Menschen verübt – und einvernehmlich, weil sie wegen einer Krankheit eines Partners oder Pflegebedürftigkeit verzweifelt sind.
Polizei Hamburg: Bislang ist unklar, was zu der Tat führte, kein Abschiedsbrief
Was in dem Fall vom Sonntag zu der Tat führte, wurde nicht bekannt. Auch ist unklar, ob die Tat einvernehmlich geschah. Ein Abschiedsbrief soll es nicht gegeben haben.
Anmerkung der Redaktion: Aufgrund der Möglichkeit von Nachahmungen berichten wir in der Regel nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Wenn Sie selbst unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Suizidgedanken leiden oder Sie jemanden kennen, der daran leidet, können Sie sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie erreichen die Seelsorge unter 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet bei telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.