Hamburg. Sie waren lange geplant. Jetzt können sechs Vorhaben für Sport und Kultur in Hamburg-Nord umgesetzt werden. Wem das zu verdanken ist.

  • Sechs Projekte in Hamburg-Nord erhalten bis 2028 rund 56 Millionen Euro.
  • Sie sind teilweise schon seit Jahren in der Planung.
  • Eines davon ist besonders für beliebte Hamburger Tiere wichtig.

Nach der Vogelgrippe-Epidemie 2023 waren damals nur wenige Schwäne auf die Alster zurückgekehrt. Das lag unter anderem daran, dass das bereits lange geplante Schwanenquartier am Mühlenteich in Eppendorf noch nicht gebaut worden war. Nun könnte es bald losgehen. Denn für sechs Projekte im Bezirk Hamburg-Nord wurden hohe Fördermittel in Aussicht gestellt.

Sie gehören zu 14 Projekten aus den Bereichen Kultur, Sport und Jugend, für deren Sanierung der Hamburger Senat rund 80 Millionen Euro bereitstellt. Für die Einrichtungen wurden bereits Bundesmittel eingeworben, die eine anteilige Komplementärfinanzierung erfordern. Die sechs Projekte im Bezirk Hamburg-Nord erhalten zwischen 2024 und 2028 rund 37,3 Millionen Euro, also fast die Hälfte der vom Senat zugesagten Mittel. Der Bund gibt weitere 18,6 Millionen Euro. Diese Einrichtungen profitieren von dem Millionenregen:

1. Eppendorf: Am Mühlenteich soll ein neues Quartier für die Alsterschwäne entstehen

In den Sommermonaten schwimmen die Schwäne auf der Alster, im Winter kommen sie in ein Quartier am Eppendorfer Mühlenteich, das derzeit aus Zelten besteht. Es bietet wenig Freiraum und wird weder tierschutzrechtlichen Bedingungen noch den hygienischen Anforderungen im Pandemie-Fall gerecht.

Die Planungen für ein neues Schwanenquartier am Eppendorfer Mühlenteich in Hamburg laufen schon seit Jahren. Jetzt ist das Geld für den Neubau da.
Die Planungen für ein neues Schwanenquartier am Eppendorfer Mühlenteich in Hamburg laufen schon seit Jahren. Jetzt ist das Geld für den Neubau da. © eins:eins architekten | eins:eins architekten

Das geplante und bereits 2020 vorgestellte neue Schwanenquartier soll durch entsprechend gestaltete Grün- und Freiflächen und eine Dachbegrünung zum Vorzeigeprojekt werden und auch über die Themen Klimawandel und Biodiversität informieren. Bundesförderung: 1,3 Millionen Euro, Hamburger Anteil: 5,78 Millionen Euro.

2. Ohlsdorf: Denkmalgeschützte Gebäude des Jüdischen Friedhofs sollen saniert werden

Der mehr als elf Hektar große jüdische Friedhof an der Ilandkoppel in Ohlsdorf wurde 1883 eröffnet, umfasst etwa 18.000 Gräber und ist der einzige Friedhof in Hamburg, an dem noch nach jüdischem Ritus bestattet wird. Die einzigartige Trauerhalle und die Friedhofslandschaft sollen für die Stadt nachhaltig als bedeutender Denkmal-, Kultur- und Naturraum erhalten werden.

Der jüdische Friedhof Ohlsdorf ist der einzige in Hamburg, auf dem noch nach jüdischem Ritus bestattet wird.
Der jüdische Friedhof Ohlsdorf ist der einzige in Hamburg, auf dem noch nach jüdischem Ritus bestattet wird. © Roland Magunia/Funke Foto Services | Roland Magunia

Grundlage dafür sind die Sanierung der denkmalgeschützten Friedhofsgebäude und eine Optimierung des Friedhofsbetriebes. Bereits 2020 hatte der Senat eine finanzielle Unterstützung zugesagt. Bundesförderung: 2,45 Millionen Euro, Hamburger Anteil: 2,45 Millionen Euro.

3. Alsterdorf: Neuer Sportcampus des SC Sperber steht auch anderen Nutzern offen

Das stark sanierungsbedürftige Vereinsgebäude am Heubergredder in Alsterdorf soll durch einen barrierearmen und energieeffizienten Neubau ersetzt werden. Darin sollen die Umkleiden, die neue Geschäftsstelle des Vereins Sport-Club-Sperber von 1898 e.V. (SC Sperber) und eine auch als Veranstaltungsort nutzbare Bewegungshalle untergebracht werden. Außerdem ist ein Kunstrasenplatz mit LED-Flutlicht geplant.

Sportcampus Alsterdorf
Auf dem Gelände des SC Sperber in Alsterdorf ist so ziemlich alles marode. Hier soll ein moderner Sportcampus entstehen. © FUNKE Foto Services | Roland Magunia

Die Sportanlage soll zum möglichst barrierefreien Sportcampus werden, der unterschiedlichen Zielgruppen offensteht. Bundesförderung: 2,37 Millionen Euro, Hamburger Anteil: 10,45 Millionen Euro.

4. Hamburg-Nord: „Straße der Inklusion“ umfasst Sanierung von sieben Gebäuden

Die Evangelische Stiftung Alsterdorf will sieben Gebäude, die als „Keimzelle“ der ehemaligen Anstalten gelten und zu denen auch die St.-Nicolaus-Kirche gehört, sanieren und bauhistorisch so weit wie möglich wieder herstellen. Eine „Straße der Inklusion“ soll dabei die Verbindung in den Stadtteil schaffen.

Die Maßnahme soll dem Umstand Rechnung tragen, dass sich die ehemaligen „Alsterdorfer Anstalten“ von einem geschlossenen Gelände zu einem offenen Stadtteilzentrum gewandelt haben. Bundesförderung: 7,46 Millionen Euro, Hamburger Anteil: 4,96 Millionen Euro.

5. Winterhude: Das Goldbekhaus bekommt eine neue Veranstaltungshalle

Der Goldbekhaus e.V. in Winterhude ist eines der etabliertesten Stadtteilkultzentren Hamburg. Da das um 1890 errichtete Gebäude am Goldbekkanal stark modernisierungsbedürftig ist, wurde mit Einverständnis des Denkmalschutzamts schon vor einigen Jahren ein Um- und Neubau geplant.

So wie auf dieser Visualisierung wird das durch eine neue Veranstaltungshalle erweiterte Goldbekhaus in Winterhude aussehen.
So wie auf dieser Visualisierung wird das durch eine neue Veranstaltungshalle erweiterte Goldbekhaus in Winterhude aussehen. © Dohse und Partner Architekten | Dohse und Partner Architekten

Vorgesehen ist, die alte Veranstaltungshalle abzubrechen und das verbleibende Bestandsgebäude durch einen barrierefreien Neubau zu erweitern. Der Umbau soll zu deutlichen Energieeinsparungen führen und eine Begegnungsstätte für Inklusion und Integration schaffen. Bundesförderung: 3 Millionen Euro, Hamburger Anteil: 12,68 Millionen Euro.

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6. Winterhude: Wassersportverein Hanseat e.V. erhält zeitgemäßes, neues Bootshaus

Der 1916 gegründete Wassersportverein Hanseat liegt am Osterbekkanal, zwischen Barmbek-Nord, Barmbek-Süd und Winterhude. Er ermöglicht sozialverträglichen Breitensport in allen Bereichen des Kanufahrens und wird auch von Betriebssportgruppen, Stiftungen und Einrichtungen genutzt.

Wassersportvereins HANSEAT
Das alte Bootshaus des Wassersportvereins Hanseat an der Osterbek soll durch einen Neubau ersetzt werden. © HANSEAT Verein für Wassersport e.V. | HANSEAT Verein für Wassersport e.V.

Um dem – unter anderem durch die Nachverdichtung in den umliegenden Quartieren – gestiegenen Interesse am Wassersport Rechnung zu tragen, soll das jetzige sanierungsbedürftige Gebäude durch einen zweigeschossigen Bootshausneubau ersetzt werden. Bundesförderung: 2,12 Millionen Euro, Hamburger Anteil: 4,96 Millionen Euro.