Hamburg. Bäcker aus Hamburg räumen bei Deutschen Meisterschaften gleich zwei Titel ab. Wo sich ihre Pizzeria befindet und was ihr Geheimnis ist.
Gleich doppelt hat ein italienisches Restaurant aus Barmbek-Nord bei der 11. Deutschen Meisterschaft der Pizzabäcker abgeräumt. Der Wettbewerb wurde am 11. März im Rahmen der Internorga an der Messe Hamburg ausgetragen. Der Pizzaiolo Daniel Sadirov holte sich den Titel in der Kategorie „Pizza Classica Gourmet“, sein Kollege Ferdinando Manna buk die beste „Pizza Napoletana Moderna“. Normalerweise stehen sie in der Pizzeria Spezzagrano in der Fuhlsbüttler Straße 300 am Steinofen.
Ihr Chef Martin Sadirov – der Bruder von Daniel – ist mächtig stolz auf „seine Jungs“. Er sagt: „Das ist eine große Freude für uns. Damit hatten wir nicht gerechnet.“ Entstanden sei die Idee, an der Meisterschaft teilzunehmen, vor allem aus Spaß an der Sache. „Als Motivation für die Jungs“, sagt der Gastronom.
Restaurant Hamburg: Beste neapolitanische Pizza Deutschlands kommt aus Barmbek-Nord
Seit fünf Jahren gibt es das Lokal bereits. Martin und Daniel Sadirov stammen ursprünglich aus der Ukraine, zogen als Jugendliche in die Nähe von Neapel. Dort lernten sie die Pizza und das Handwerk dahinter lieben. Dann kamen sie nach Hamburg. Ihre Zutaten beziehen sie direkt von den Produzenten in Italien. „Die hohe Qualität ist uns wichtig“, erklärt Martin Sadirov.
Dieser Grundsatz wurde nun bei der Internorga belohnt. Pizzabäcker Sadirov gewann die Kategorie „Classica Gourmet“ mit seiner Interpretation einer Primavera, bewertet wurden klassische Pizzen mit Gourmetzutaten. Belegt war der neapolitanische Boden mit einer Erbsencreme, Bottarga – das ist Fischrogen ähnlich wie Kaviar –, Stracciata-Käse und karamellisierten Zwiebeln.
Spezzagrano Hamburg: Worin das Geheimnis der preisgekrönten Pizzeria liegt
Hinter der Klasse „Pizza Napoletana Moderna“ verbarg sich derweil eine Art neuer Weg, wie moderne neapolitanische Pizza zubereitet wird. Heißt: dicker, fluffiger Rand und dünner Boden. Die beiden Hamburger Pizzabäcker setzten sich gegen ein breites Feld aus Pizzaiolos aus dem ganzen Bundesgebiet durch.
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Worin neben dem erlernten Handwerk ihr Geheimnis liegt? „Na, in den guten Zutaten“, sagt Martin Sadirov. Außerdem muss der spezielle Teig 72 Stunden lang ruhen, bevor er belegt und in den Steinofen geschoben wird. Bei extrem hohen Temperaturen bleibt der dann nur etwa eine Minute auf dem Stein. Das sei drei bis vier Minuten kürzer als in vielen anderen Pizzerien. „Dann kommt die Frische der Zutaten voll zur Geltung“, sagt der Chef des Spezzagrano.
Organisiert wird die Deutsche Meisterschaft von der Pizza-Schule in Berlin. In der Szene anerkannte Juroren kürten am Ende die Sieger. Der Wettbewerb fand in diesem Jahr am Stand Pizza Experience auf der Internorga Hamburg statt.