Hamburg. Ein per Haftbefehl gesuchter Mann wollte nach Kuwait fliegen. Als die Bundespolizei ihn stoppte, gab es eine heftige Reaktion.
Für einen Mann endete am Dienstag die Reise, noch bevor er ins Flugzeug steigen konnten. Für einen anderen endete sie vorübergehend – allerdings nachdem er den Flieger bereits verlassen hatte. Wieder einmal stoppte die Bundespolizei am Flughafen bei der Ein- und Ausreise zwei säumige Straftäter. Für einen der Männer musste sie sogar einen Notarzt anfordern.
Gegen 10.30 Uhr hatte die Fahndungsabfrage bei einem 27-Jährigen, der über Istanbul nach Kuwait fliegen wollte, Alarm geschlagen. Wie sich herausstellte, wurde der Mann von der Staatsanwaltschaft Bielefeld seit Anfang Februar mit einem offenen Haftbefehl gesucht. Grund: Er hatte eine Geldstrafe wegen Diebstahls in Höhe von 600 Euro und zusätzlich die angefallenen Verfahrenskosten in Höhe von 167 Euro nicht beglichen. Sein Pech: Weil er erst kurz vor Abflug zur Ausreisekontrolle kam, war schnell klar, dass er seinen Flug verpassen würde.
Flughafen Hamburg: Dieb bei Ausreise erwischt – Mann klagt plötzlich über Schmerzen
„Darüber war er derartig aufgebracht, dass er plötzlich über Schmerzen und Bluthochdruck klagte. Ein angeforderter Notarzt konnte jedoch nichts feststellen, sodass die polizeiliche Maßnahme fortgeführt werden konnte“, sagte Marcus Henschel, Sprecher der Bundespolizeiinspektion am Flughafen. Um den geforderten Bargeldbetrag aufzutreiben, musste der Mann mehrere Telefonate führen. Helfen konnte ihm schließlich sein Bruder. Nachdem er die 767 Euro gezahlt hatte, kam er wieder auf freien Fuß.
- Bundespolizei: Flughafen ist „kein Hochsicherheitstrakt“
- Per Haftbefehl gesucht: Festnahme am Hamburger Flughafen
- Flughafen Hamburg: Mann will mit Totschläger im Rucksack nach Frankfurt fliegen
Kurz vor dieser Episode fasste die Bundespolizei einen 37-jährigen Mann, der gerade aus Istanbul angekommen war, diesmal bei der Einreisekontrolle. Ihn suchte die Staatsanwaltschaft Rostock wegen vorsätzlichen Fahrens ohne Fahrerlaubnis mit einem Haftbefehl. Nachdem er die geforderte Geldstrafe über 400 Euro gezahlt hatte, durfte er weiterreisen.