Hamburg. Uta Markmann ist „Breast Care Nurse“ an der Asklepios Klinik Barmbek. Was ihre Aufgabe ist und wer für den Beruf geeignet ist.
Werde ich sterben? Verliere ich meine Haare? Wie hoch ist die Chance auf Heilung? Die Diagnose Brustkrebs löst große Ängste aus. Allein in Deutschland erkranken jedes Jahr 70.000 Frauen neu an dieser Krebsform. „Viele Frauen fühlen sich in dieser Lebenskrise alleingelassen und überfordert mit all den Entscheidungen, die sie plötzlich treffen müssen“, sagt Uta Markmann von der Asklepios Klinik Barmbek.
Die Pflegeexpertin arbeitet im dortigen Brustzentrum als sogenannte „Breast Care Nurse“, ein spezialisiertes Berufsbild, das in den 1980er-Jahren aus den USA über Großbritannien nach Deutschland schwappte. „Da hat man einfach gemerkt, dass es einen großen Bedarf gibt, Brustkrebspatientinnen psychosozial zu begleiten. Der Apparat des Gesundheitswesens ist auch hierzulande oft anonym und unüberschaubar“, sagt Uta Markmann.
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Ihre Kolleginnen und auch sie selbst verstünden sich als „Übersetzerinnen, als Mittlerinnen zwischen Alltag und Medizinwelt“, sagt die ausgebildete Kinderkrankenschwester, die über eine Tätigkeit in der Gynäkologie und Onkologie zu dieser Spezialisierung kam. „Wir versuchen, diese ganzen medizinischen Vokabeln, die da plötzlich im Raum stehen, zu übersetzen und auch die Angehörigen einzubeziehen.“
Für ihr Team sei es ein großer Erfolg, wenn eine Patientin Vertrauen fassen könne, der empfohlenen Therapie „gut informiert und hoffnungsvoll“ folgen könne. „Unser Bestreben ist es, jede Frau an dem Punkt abzuholen, an dem sie gerade steht“, sagt die Mutter von zwei erwachsenen Kindern.
Angehörige schätzen die Arbeit der sogenannten „Breast Care Nurses“
Selbstverständlich gebe es auch mal Patientinnen, die diese Form der Begleitung zunächst ablehnten. „Oft ist es dann aber so, dass sie doch mit der Zeit in die Arbeit mit uns einsteigen und am Ende froh sind, diese Hilfe angenommen zu haben.“
Auch Familienmitglieder der betroffenen Frauen schätzen oft die Arbeit der „Breast Care Nurses“, die in Brustzentren, auf Krebsstationen und manchmal auch auf Palliativstationen oder in Hospizen tätig sind. „Manche Angehörige sagen: Ach, es wäre toll, wenn es eine solche Begleitung auch bei anderen Erkrankungen gäbe.“
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Die Chemotherapie sei für viele Frauen ein großes „Schreckgespenst“: „Da ist viel Aufklärung nötig, denn die Chemotherapie von heute hat nichts mehr mit jener von vor 20 Jahren zu tun.“ Doch natürlich sei diese Behandlung noch mit Haarausfall verbunden: „Da helfen wir den Frauen auch ganz praktisch, indem wir zum Beispiel sehr gute Perückenmacherinnen empfehlen.“ Auch der Austausch mit anderen betroffenen Frauen helfe enorm.
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Wer als Pflegefachkraft mit Brustkrebspatientinnen arbeiten will, müsse Empathie mitbringen und die Gabe, gut zu kommunizieren. „Wer sich in andere Menschen hineinversetzen kann, ist für diesen Beruf gut geeignet“, sagt Uta Markmann.