Hamburg. Beim Hamburger Schreibwettbewerb Klassensätze dreht die Fantasie Loopings. Warum Vincent van Gogh auch sein zweites Ohr verlor? Lesen!

Schreiben kann eine im schönsten Fall magische Erfahrung sein. Dann, wenn sich flüchtige Gedanken zu großen Erzählungen verdichten. Wenn Welten entstehen, in die man selbst (oder andere) komplett eintauchen können. Und vielleicht stellt der ein oder andere Jung-Autor dabei fest. Huch!, was da auf dem Computer oder handgeschrieben auf einem Zettel steht, das ergibt ja tatsächlich Sinn. Das unterhält, erfüllt, rüttelt wach, lässt einen gruseln, lachen oder nachdenken. Auf jeden Fall bewegt es – einen selbst (oder eben andere Menschen).

Huch! – ein gutes Stichwort. Denn so lautet in diesem Jahr das Motto des Hamburger Schreibwettbewerbs KLASSEnSÄTZE, gefördert von der Guntram und Irene Rinke Stiftung. Das ist ein tolles Fantasieförderungs- und entfesselungsprojekt: Wenn sich Gedanken frei (und unbenotet!) entfalten dürfen, dann kanns sich das auch nur positiv auf den Geist insgesamt auswirken. KLASSEnSÄTZE gibt talentierten kreativen Köpfen und Nachwuchs-Autoren aus der Hansestadt nun schon seit bald zehn Jahren eine Bühne.

Am Donnerstag wurden die besten Jung-Autoren der verschiedenen Altersstufen im Ernst-Deutsch-Theater ausgezeichnet. Seit fünf Jahren erhalten zudem Schüler, die gerade Deutsch lernen, in der Kategorie Spracheinsteiger von der Jury einen eigenen Preis. Zu gewinnen gibt es natürlich auch etwas, und zwar einen Preis für die ganze Klasse, meist in Form eines Schreib-Workshops, in diesem Jahr mit der Poetry Slamerin Mona Harry.

Die KLASSEnSätze-Preise gehen an: Miriam Reiß (4a, Schule Windmühlenweg), Xiao-Long Lönker (5a, Gymnasium Rissen), Henry Kaesmacher (7f, Max-Brauer-Schule) und Lorin Kayatas (9. Klasse, Gymnasium Hummelsbüttel). In der Kategorie Spracheinsteiger gewann Seynabou Gueye (9 G2, Schule Alter Teichweg). Den Sonderpreis Silberne Rinke holte Krrish Kumar (IVK 7/ 8, Gymnasium Dörpsweg).

Bei der Preisverleihung sagte Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) in seinem Grußwort: „Schreiben und lesen zu können, zählt zu den wichtigsten Dingen, die wir für das Leben brauchen. Daran haben neue Medien nichts geändert – auch E-Mails wollen geschrieben werden. Und daran ändern auch Chat-Bots nichts, denn wir müssen die richtigen Fragen formulieren, um möglichst gute Antworten zu erhalten“, sagte Rabe und weiter: „Gegen manche Bedenken unserer Behörde habe ich damals gesagt: Die KLASSEnSÄTZE sind eine gute Idee. Das machen wir, wir brauchen einen Schreibwettbewerb! Er beflügelt junge Menschen in ihrer Kreativität. Er stärkt aber durch das gemeinsame Feilen an den Texten auch die Klassengemeinschaft. Und natürlich: Er bringt Talente zum Vorschein und lässt uns in das Leben und Erleben der Jugendliche blicken.“

Seit 2014 kürt der Verein Seiteneinsteiger in Zusammenarbeit mit der Schulbehörde die besten Texte junger Schreiber. Nach eigenen Angaben erreicht der Wettbewerb rund 10.000 Hamburger Schülerinnen und Schüler. Der in den Unterricht integrierte Wettbewerb läuft in drei Phasen ab: zunächst auf Klassen-, dann auf Schul-, und schließlich auf Stadtebene. Die Schüler setzen sich dabei mit Aspekten des Schreibens, mit Schreibtechniken und Schreibmotivationen auseinander, bewerten eigene und fremde Texte.

Das Abendblatt veröffentlicht an dieser Stelle die (unredigierten) Siegertexte 2022/23 in voller Länge.

Huch, der kleine Planet – von Miriam Reiß (4a, Schule Windmühlenweg)

Miriam Reiß von der Grundschule Windmühlenweg geht in ihrer Geschichte „HUCH, der kleine Planet“ ein paar Milliarden Jahre zurück. Das geht zwar nicht in Wirklichkeit, aber in der Fantasie schon.
Miriam Reiß von der Grundschule Windmühlenweg geht in ihrer Geschichte „HUCH, der kleine Planet“ ein paar Milliarden Jahre zurück. Das geht zwar nicht in Wirklichkeit, aber in der Fantasie schon. © Miriam Reiß

Es war vor langer, langer Zeit! Da gab es einen lauten Knall im Universum und zwei Meteoriten prallten gegeneinander. Und es entstanden viele neue Planeten. Der eine hieß Erde der andere Mond und so weiter. Einer aber hatte noch keinen Namen, er war ganz klein, viel kleiner als alle anderen. Auf der Erde gab es bald Leben, es siedelten sich erst Pflanzen dan Tiere und zuletzt die Menschen. Sie begannen bald zu versuchen zu fliegen, sie entwikelten erste Fluggeräte und Segelflugzeuge. Bald versuchten sie auch ins Weltall zu fliegen. Nach einigen Jahren klappte es dann endlich. Sie flogen auf den Mond und untersuchten ihn.

Als zum zweiten mal Menschen ins Weltall flogen entdeckten sie einen neuen Planet, einen den noch niemand zuvor gesehen hatte. Er hatte auch keinen Namen und die Raumfahrer beschlossen ihn sich anzugucken. Da machten sie sich auf den Weg zu dem neuen Planet. Als sie dort ankamen landeten sie auf einem kleinen Hügel, als sie ausstiegen bemerkten sie ein Wunder, auf dem Planet herrschte Schwerkraft. (Das heißt das sie angezogen wurden, außerhalb der Erde ist man sonst nämlich schwerelos).Plötzlich bemerkten sie noch etwas: Der Planet flüsterte! Ja er flüsterte kaum hörbar „Huch!“ Der eine Raumfahrer (Der übrigens Jim heißt.) fragt zum anderen (Der übrigens Jan heißt.) „Huch! Warum hast du eben „Huch!“, gesagt.“ „Das habe ich nicht, du hast „Huch!“, gesagt“ Sagte Jan. Plötzlich sagte Jim: „Horch da ist es wieder, es kommt von dort vorne aus einem Krater (Erdloch)“ „Huch! Habe ich gar nicht bemerkt, aber es stimt!“ Sagte Jan. „Ja lass uns hingehen!“, hauchte Jim. Sie liefen rüber zum Krater und schauten hinein. (Eher Jim, weil Jan nämlich nur daneben stand, weil das Loch nicht groß genuch war um mit zwei Köpfen rein zu schauen.) „Was siehst du?“, rief Jan, der immer noch draußen stand. „Huch!“ Ich sehe nix, nur schwarz?“ „Dann krich doch mal rein!“, rief Jan. „Mach ich!“, seufzte Jim.

Er kroch in das schwarze Loch, es war ein Tunnel der tief in das Planet-Gestein hineinführte. Er zwengte sich durch den engen Gang immer weiter in den Planet. Plötzlich hörte der Tunnel auf und er stand in einer hohen Höhle. Dort sah er einen sehr großen Geysir. Als das Wasser in den kleinen See unter den Geysir plätscherte, plätscherte es leise „Huch, huch, huch…!“ „Huch, ein Geysir im Planet drin?“ Wunderte sich Jim. Er hatte es jetzt sehr eilig aus dem Planettunnel zu kommen. Als er rauskroch wartete Jan schon ungeduldig auf ihn. Endlich hatte Jim den ausgang des Tunnels erreicht. Als er rauskam rief ihm Jan entgegen. „Und? Was hast du entdekt?“ „Einen riesigen Geysir und wen er ausbrauch plätscherte es leise: huch, huch, huch---!“ Berichtete Jim stolz. „Echt! Ist das wirklich war?“ Fragte Jan aufgeregt. „Ich möchte auch mal runter klettern!“ rief Jan. Er stieg ins loch und kroch durch den Tunnel genau dort wo Jim kurz zuvor auch lang gekrochen war.

Doch dan bog er an einer Wegverzweigung falsch ab und kroch den anderen Weg weiter (Den es war eine verzauberte Wegverzweigung wo sich immer abwechselnd Felsen vor einen Tunnel schoben, sodas abwechselnd immer ein Tunnel freilag, das werden sie jedoch nich erfahren.) Jan kroch also ahnungslos weiter durch den Tunnel. Als er am Ende des Tunnels ankam stand er auch in einer hohen Höhle, nur das dort kein Geysir aus dem Boden schoss, sondern lauter fremde Zeichen an die Wand gemalt waren. Plötzlich stand eine gruslig aussehende Gestalt vor ihm er sagte mit drohender Stimme: „Geh sofort von meinem Planeten oder es wird dir schlecht ergehen!“

Da rannte Jan so schnell er konnte aus dem noch hallenden Tunnel hinaus und zwengte sich durch das Kraterloch. „Huch, warum hast du es plötzlich so eilig?“ Fragte Jim verwundert. „Stell dir vor: am ende des Tunnels ein Monster sein Haus!“ Sagte Jan immer noch nach Luft schnapend. „Wirklich!“ Sagte Jim aufgeregt. „Das muss ich unbedingt sehen!“ „Nein, er frisst uns wahrscheinlich wenn wir noch einmal hinab steigen, er sagte wir sollen so schnell wie möglich von dem Planet wegfliegen“ Wendete Jan ein. „Wir sollten es am besten auch machen, bevor er aus seinem Planet steigt und uns fängt.“ „Okay!“ Stimmte Jim enttäuscht zu. Also liefen sie wieder zu ihrem Raumschiff und flogen wieder zurück zum Mond um ihn zu untersuchen. Aber von dem kleinen Planeten hat nie mehr jemand gehört und schon gar nicht von dem Monster. Das einzige wozu der Umweg nützlich war, ist das der kleine Planet nun ein Namen hat und zwar „Huch!“ Aber er wurde auf keiner Karte jemals eingezeichnet.

Ist zwar nicht das glibberige Monster „Huch“ – aber ein süßes ist es doch.
Ist zwar nicht das glibberige Monster „Huch“ – aber ein süßes ist es doch. © fubilmuh - stock.adobe.com | stock.adobe.com


HUCH, das kleine Monster – von Xiao-Long Lönker (5a, Gymnasium Rissen)

Es war die Nacht vor dem 31. Dezember, und ich konnte mal wieder nicht schlafen. Ich bin das Glibber Monster Huch. Ihr habt richtig gehört, ich heiße Huch. Ehrlich gesagt mochte ich meinen Namen nicht. Das ist nämlich so, immer wenn jemand in meiner Nähe huch sagt,wird mir schlecht und ein bisschen Schleim fällt von mir ab. Doch eine gute Sache hatte ich:Ich konnte meine Farbe wechseln, je, nachdem meine Gefühle sind. Jetzt war ich orange, das war immer so, wenn ich nicht einschlafen konnte.

Übrigens wohnte ich in einem Keller einer Familie Namens Sonntag. Ich liebte die Familie über alles und sie würden nie verraten, dass in ihrem Keller ein kleines Monster wohnte. Der Keller wurde nie benutzt, also habe ich mich hier eingenistet. Ich schaltete den Fernseher an und schaute die Monsternachrichten. „Willkommen bei Monster TV!“, meldete sich das pinke Monster von Monster TV, „der neuste Wohnort für coole Monster wurde entdeckt. Es ist sehr luxuriös und es gibt sehr abwechslungsreiche Zimmer. Sie verändern sich, je,nachdem wie die Laune ist. Es gibt einen riesigen Pool und das Wetter ist dort immer gut.

Jedoch ist es nicht so einfach zu der Villa zu gelangen, denn man muss einige Zutaten haben,die für einen Trank sind. Nachdem man den Trank gebraut hat, muss man ihn aus einer Silberschüssel trinken. Mehr Informationen gibt es unter www.monstervilla.monster. Den Monstercode kennen Sie sicherlich. Falls Sie Ruhe und Luxus brauchen, ist die monstercoole Villa genau das Richtige für Sie. Schauen Sie doch mal auf unserer Website vorbei!“ Bis dahin hatte ich noch alles mitgekriegt, doch jetzt wurde ich immer müder und müder, bis ich endlich einschlief. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war es ganz still. Keine lauten Stimmen, kein Getrampel. Die Familie Sonntag war wohl unterwegs. Ich hüpfte aus meinem Bett und begann meinen Alltag. Ich hopste zum Spiegel und wollte nachschauen, welche Farbe ich heute hatte. Meine Farbe war pink und gelb, das hieß, dass heute ein besonderer Tagwerden würde. Ich beschloss, mich nicht weiter darum zu kümmern. Deshalb hüpfte ich nach oben um zu gucken, ob die Sonntags wieder da waren. Tatsächlich waren sie schon da.

Als erstes sah ich Mary, die zweitälteste von den drei Kindern. Anscheinend war sie sehr aufgeregt, denn sie bemerkte mich gar nicht. „Guten Morgen Mary, hast du mich gar nichtgesehen?“, fragte ich. Mary zuckte zusammen und sah mich verblüfft an. „Äh... Wie? Was?Ich soll dich nicht gesehen haben? Na ja… Ich habe dich wirklich nicht gesehen. Wir warengerade einkaufen, schließlich ist heute Silvester. Ich freue mich schon sooo auf heute Abend!“ „Davon habe ich ja noch nie gehört. Was ist Silvester?“, fragte ich und runzelte die Stirn. „Silvester ist das Fest des Neujahres.“, erklärte Mary, „Wir essen meistens Raclette,zünden Wunderkerzen an und werfen Knallerbsen. Nach 0 Uhr lassen wir auch Raketensteigen. Das macht richtig Spaß! Du musst unbedingt dabei sein!“ In diesem Moment kam Louise, die älteste Schwester. „Aber Mary, wir fahren doch zu Mamas Freundin Ghitthe.

Da kann Huch unmöglich mitkommen. Ghitthe würde einen Herzinfarkt bekommen, wenn wir ein Monster mitbringen würden.“ Das stimmte auch wieder und ehrlich gesagt hielt ich auch nicht so viel von diesem Silvester. Viel lieber wollte ich meine Kletterübungen fortsetzen. Also ging ich am Abend als alle weg waren ins Wohnzimmer. Ich hüpfte an die Wand und rutschte gleich wieder runter. „Mist“, fluchte ich und probierte es gleich noch einmal. Es dauerte noch ein bisschen, bis ich endlich oben ankam. Ehrlich gesagt konnte ich nicht besonders gut klettern. Aber ich hatte ja auch keine Beine wie die Menschen. Jetzt hatte ich mich mit meinem Schleim-Körper an der Decke festgeklebt. Plötzlich ertönte aus dem Nachbargarten ein lautes Scheppern und jemand rief: „Huch!“ Da wurde mir ganz schlecht,ein wenig Schleim von mir ab und löste sich am Boden auf. Ich löste mich schnell von der Decke.

Draußen wurde es stockdunkel doch trotzdem hörte ich viele Stimmen. Ihr müsst wissen, ich hatte ein sehr gutes Gehör. Das hatte seine Vor- und Nachteile…„Wie spät ist es überhaupt? Hatte Mary nicht davon geredet, dass ab 0 Uhr etwas mit Raketen gemacht wird? Was war das noch mal? Isst man die? Oder liest man die?“, fragte ich mich und schaute auf die Uhr. Es war eine Minute vor 12 Uhr. Ich ging zum Fenster und blickte mit meinen nachtaktiven Augen nach draußen. Es war viel los und viele wünschten sich ein frohes neues Jahr. Anscheinend war es nicht eine Minute vor 12, sondern eine Minute nach 12. Denn richtig die Uhr lesen konnte ich nicht. Auf einmal machte es BUMBUM und helle Lichter erschienen am Himmel. Es sah sehr schön aus. Nur die lauten Geräusche mochte ich nicht. Plötzlich gab es einen besonders lauten Knall und dann wurde es grell; sehr grell. ich konnte fast nichts mehr sehen, so hell war es. Dann riefen ganz viele Stimmen durcheinander: „Huch! Was ist los?“-„Mami, warum ist das so hell?“-„Huch,Kindchen ich sehe dich gar nicht!“-„Huch! Oje, meine Augen tuen weh.“-„Huch!“

Dann zischten viele bunte Blitze über den Boden und die Leute sprangen erschrocken zur Seite.„Huch, habe ich mich erschreckt.“-„Huch, Mami ich komme zu dir!“-„Huch, warum zischen die Lichtblitze nicht in den Himmel sondern zu uns?!“ Doch da war auch schon alles wieder vorbei und die Leute erholten sich langsam von ihrem Schreck. Doch mir ging es überhaupt nicht gut. Inzwischen war ich nur noch ein Häuflein grüner Schleim, mit zwei Augen und einem traurigen Mund. Ich brauchte Ruhe. Was, wenn es immer so weiter ging? Dann würde es mich bald gar nicht mehr geben.

Da dachte ich an den gestrigen Abend. Mir fiel die monstercoole Villa ein und, dass sie genau das Richtige für ruhesuchende Monster wäre. Da hatte ich die Idee: Ich würde die besonderen Zutaten finden und in die Villa einziehen. Also machte ich den Computer an und ging auf die Website der Monstervilla. Auf der Website fand ich alle Zutaten die dafür brauchte:

1 zerstampftes Drachenei
1 rotes Menschenhaar
7 Seerosenblätter
100ml abgelaufenen Kirschsaft
3 gehackte Mäuseschwänze
1 Gläschen schwarzes Vampirblut
1 Feder zum Rühren

Mal schauen, ob ich alles habe. Also Dracheneier habe ich. Gut, dass der kleine Boris rote Haare hat. Kirschsaft haben wir auch, bestimmt auch noch alten. Die Mäuseschwänze habe ich und das schwarze Blut sowieso.“ Jetzt wundert Ihr Euch wahrscheinlich, warum ich diese ganzen Sachen hatte. Ich hatte nämlich einen Schrank, kein normaler sondern ein ganz spezieller mit Sachen die nicht jeder hat. So gab es zum Beispiel auch noch Eidechsenschwänze, Krokodilsaugen oder Rattenkrallen. Dort hatte ich alle Zutaten außer der Seerosenblätter. Aber da fiel mir ein, dass Mamas Freundin Ghitthe Seerosen in ihrem riesigen Garten besaß. Luisa hatte mir begeistert erzählt, dass die Seerosen in Ghitthes Garten das ganze Jahr im Teich bleiben können. Zuerst wollte ich aber die Feder suchen, also hüpfte ich vorsichtig nach draußen und guckte gespannt auf den Boden.

In diesem Moment spürte ich etwas sehr weiches auf mir. Ich drehte mich schnell um und sah eine Feder, die auf mich gesegelt war, was für ein Zufall! Zufrieden ging ich wieder rein und legte die Feder zu den anderen Sachen. Jetzt musste ich nur noch zu den Seerosen und ich wusste auch schon wie. Denn ich hatte noch eine besondere Fähigkeit: das Teleportieren. Ich schloss die Augen und dachte an den Seerosenteich. Ich vergaß alles um mich herum und dachte nur an das eine. Dann machte es PLATSCH und es wurde sehr nass. Ich war wohl nicht am Teich gelandet, sondern im Teich. So gut es ging schwamm ich ans Ufer und schüttelte mich. Dann pflückte ich sieben Seerosenblätter. Gerade als ich wieder weg war, sprang die Tür auf und Ghitthe kam heraus. „Huch! Ist hier jemand?“ fragte sie, doch niemand antwortete. „Ich dachte ich hätte was gehört“, murmelte sie und ging wieder in Haus.

Zum Glück war ich da schon wieder zuhause, denn sonst wäre ich wieder geschrumpft. Ich zerstampfte also das Drachenei und gab nach und nach die anderen Sachen in die Schüssel. Zur Sicherheit schaute ich noch einmal auf die Website, denn sicher ist sicher. Da stand, dass man jetzt 13 Mal nach links und 13 Mal nach rechts rühren sollte. „Also dann“, murmelte ich und rührte. Jetzt sollte man ihn aus einer Silberschüssel trinken und ganz fest an die Monstervilla denken. Also hopste ich mit meinem kläglichen Restkörper nach oben um eine Silberschüssel zu holen. Doch ich fand keine. „Mama hatte doch mal gesagt, dass die Nachbarin Silberschüsseln, goldenes Besteck und Gläser aus teurem Kristallglas hat. „Ob ich mir da mal was von ausborgen kann?“, überlegte ich laut und fand meine Idee sehr gut.

Ich hopste also wieder aus dem Haus und schlich mich in das Haus der Nachbarin. Zum Glück war die Tür offen, denn die Nachbarin war wohl im Garten. Ich ging in die Küche, denn vermutlich fand ich die Silberschüssel dort. Tatsächlich sah ich in einem großen Schrank etwas Silbernes. Doch leider war sie ganz oben. Also schleppte ich einen Stuhl heran und hopste herauf. Ich kam gerade so an die Schüssel heran, aber ich sah leider nicht wohin ich griff. Ich fasste nach der Schüssel aber die stieß gegen zwei Tassen, die klirrend auf den Boden fielen. Ich erschrak und ließ alles fallen und es machte SCHEPPER, KLIRR, BUMM. Da hörte ich, wie jemand kam und ich versteckte mich blitzschnell. Die Nachbarin kam herein.

Als sie das Chaos sah schrie sie auf: „AHHH, was ist denn hier los?! Huch, huch, huch, die Silberschüssel ist weg!“ Ich hielt die Luft an und sah an mir herunter. Ich musste fast selber schreien, denn ich war nur noch ein kleiner Schleimball, so groß wie ein Flummi. Und ich war ROT! Wenn ich rot war hieß das allerhöchste Alarmstufe. Wenn nur noch ein einziges Mal jemand „Huch“ sagen würde, wäre ich komplett verschwunden. Also nahm ich meine letzte Kraft zusammen und teleportierte mich weg (mit der Schüssel). Zuhause trank ich schnell den Trank und dachte ganz fest an die Villa, ich dachte an den Pool, eine Liege, einen Sonnenschirm und ein kühles Getränk.

Da öffnete sich vor mir ein Tor und ich ging hinein. Es fühlte sich an als würde ich fliegen. „In der Villa werde ich endlich meine Ruhe haben. Wenn ich dann wieder gewachsen bin, kann ich auch zurückkehren, aber das kann warten. Hach, ich freue mich so! Niemand wird mich stören und keiner wird dieses grausame Wort sagen“, dachte ich und lächelte. Als ich auf der Liegeunter dem Sonnenschirm landete, bemerkte ich, dass da schon ein anderes Monster lag und schlief. Es wachte auf, erschrak und rief laut: „HUCH!“

H.U.C.H.! kann vieles sein – von Henry Kaesmacher (7F, Max-Brauer-Schule)

Ein Cheesecake, also ein Käsekuchen. Manchmal operiert unter dem Namen dieser Köstlichkeit auch ein waschechter Agent….
Ein Cheesecake, also ein Käsekuchen. Manchmal operiert unter dem Namen dieser Köstlichkeit auch ein waschechter Agent…. © Pressebild.de/ Bertold Fabricius

Nun war es so weit. Dass Dr. Spilifizik der größte Schurke den Agent Cheesecake je gesehen hatte, na gut, er war vielleicht 1,90 für Cheesecake’s Verhältnisse aber relativ groß, aus dem sichersten Gefängnis der... naja Stadtausbrechen würde hätte Cheesecake sich aber auch denken können. Sein Kollege Milo, er hatte keinen Titel, sehr langweilig wie Cheesecake fand, war zur Zeit auf Mallorca in einem Wellness Urlaub, also keine Hilfe.

Das Einzige was er da gelassen hatte war eine Geheime Untergrundbasis, ein Cheese-Mobil, einen Cheesocopter,Laserwaffen, Wasserpistolen, einen Pool, Käsekuchen, den Agent Cheesecake verabscheute, mehrere Hunderttausend Euro, und ein Gerät dass Milo Hyperrealistisches-unglaubliches-computergeneriertes-Hologramm nannte. Was das war, hatte er kurz vor seiner Abreise erklärt. „Also,“ hatte er seinen Satz begonnen, „Dieses Gerät, das Hyperrealistische-unglaubliche-computergenerierte-Hologramm, erlaubt es, dein Aussehen oder das einer beliebigen Sache, mit einem wie der Name schon sagt,Hyperrealistischem-unglaublichem-computergeneriertem-Hologramm, beliebig zu verändern. Also könntest du aussehen, wie Heidi Klum, dich neben jemanden stellen, und von jetzt auf gleich, ohne vom Opfer als du bemerkt zu werden deine Mission beenden.“

Daraufhin war Agent Cheesecake nach draußen geeilt und hatte das Gerät ausprobiert. Da alle die ihn die Gestalt verändern sahen verwundert „Huch“ gerufen hatten, taufte er so auch das Gerät, was lustigerweise auch auf den originalen Namen passte. Wie als hätte ein Autor mit viel Phantasie sich das ausgedacht, dachte Cheesecake. Hyperrealistisches-unglaubliches-computergeneriertes-Hologramm kurz H.U.C.H.! Da Agent Cheesecake Englisch als die bessere Sprache erachtete, übersetzte er die lange Form von dem H.U.C.H.! kurzerhand von Deutsch auf Englisch. Auf Englisch passte es komischerweise auch: Hyperrealistic-Unbelievable-Computergenerated-Hologram, was ihn in seiner Autor Theorie nur weiter bestärkte. Cheesecake schreckte aus seinen Gedanken, da sein Handy ein aufdringliches Piepen von sich gab.

Er blickte auf das Display seines Handys und betrachtete die Textnachricht, die von Milo kam.|----------------------------------------------------------------|| || Er ist bei der Gala in der Baymansion Music Hall..||----------------------------------------------------------------|„Oh, aufschlussreich.“, Murmelte Cheesecake nun wieder in Gedanken versunken. Sich selbst auf seine Pflichten aufmerksam machend, schnappte er sich das H.U.C.H.!, und lief zum Cheese-Mobil. „Dann lass uns das Ding mal in Action erleben“, sagte er zu sich selbst und mit dem Blick auf dem Teelicht großen Gerät in seiner Hand fixiert. Er sprang ins Cheese-Mobil und fuhr los. Die im Boden versteckte Garagentür, welche wenn geöffnet Zugang zur Geheimen Basis gewährte, öffnete sich, und Cheesecake fuhr mit beachtlichem Tempo, wortwörtlich aus dem Boden hinaus, in die Frische salzige Luft, die von der Bucht vor Baymansion Town in die Stadt wehte.

Cheesecake öffnete die Dachkuppel und atmete eine Tiefe Brise dieser herrlichen Abendluft. Da die Gala schon in 20 Minuten begann, drückte Cheesecake auf die Tube, und war somit in Null Komma Nichts, bei der Straße, in der auch die Baymansion Music Hall war, angekommen. Bevor er jedoch in die Straße mit den prunkvollen Gebäuden, die mit ihren Säulen und Balkonen, an die Renaissanceerinnerten einbog, und von dem nicht gerade spärlichem Licht, welches auch die Gebäude bestrahlte, begrüßt wurde, aktivierte er das H.U.C.H., und änderte das Aussehen des Cheese-Mobils, in das eines schwarz lackierten 1940-er RollsRoyce.

Selbst in dieser sehr gehobenen Gesellschaft, die sich vor der Baymansion Music Hall versammelt hatte, fiel so ein elegantes jedoch durch den schwarzen Lack schlichtes Auto auf. Nun ärgerte Cheesecake sich, da der Rolls Royce weitaus mehr Aufmerksamkeit auf sich zog, als er sich erhofft hatte. Kurz spielte er mit dem Gedanken, noch einmal aus der von Renaissance-Gebäuden (So hatte Cheesecake sie kurzerhand getauft.), gesäumten Straße hinaus zu fahren, und das Aussehen wieder zu ändern, doch riss ihn die Glockeder nun beginnenden Gala aus seinen Gedanken. Er öffnete die Tür des jetzt Rolls Royce, welche ein äußerst schönes „Klick“ ertönen ließ, und stieg mit seinem linken Bein voran aus. Mit seinem schwarzen Anzug und dem weißen Hemd, fügte er sich perfekt in seine nur so von Reichtum strotzende Umgebung ein.

Langsam schritt er die langen weißen Marmortreppen hinauf, und in die Lobby der Music Hall. Er lief geradewegs auf einen der rot samtenen mit goldenen Stickereien verzierten Sessel zu, und ließ sich daraufsinken. Wenn es eine Sache gab, der Agent Cheesecake nicht wiederstehen konnte, dann waren es kuschelige große Sessel,gleich dem, in dem sein Großvater vor dem Fehrnseher immer saß. Gern wäre er weiter in Gedanken an seinen Großvater verweilt, doch hatte er einen Schurken zu fangen. Und wie hatte sein Großvater immer gesagt: „Gestern ist passiert, Vorgestern war, doch heute das ist, und du entscheidest wie es ist, also tu was du tun musst.“, oder einfach: „Petri Heil“, ein Viel Glück auf Anglersprache.

Der Tod seines Opas kam nicht so HUCH und auf einmal. Sondern eher über ein Jahr, in dem ihn seine Kräfte immer mehr verließen. Cheesecake dachte an das Gesagte seines Großvaters und konzentrierte sich auf die Personen um ihn herum. Dezent aber fukussiert blickte er durch die Lobby. Jedes kleine Detail würde Cheesecake nun wahrnehmen. Und da, ein Mann im weißen Anzug schlich aufällig unaufällig über den roten Teppich, und lehnte sich lässig an eine Marmorsäule. So lässig wie es ein Mann mit Haaren, die nur eine Hälfte seines Kopfes bedeckten, und zauselig abstanden, es tun konnte. Mit Hilfe des H.U.C.H.!’s ging Cheesecake mit dem Aussehen von Manuel Neuer auf den recht großen Schurken zu, im Wissen, dass Dr. Spilifizik ein riesen Fan des 1,93 großen Torwartes war.

Als Spilifizik sein Idol entdeckte, wurde er sichtlich aufgeregt, und stellte sich zwingend normal hin. Cheesecake (Als Manuel Neuer getarnt) hob die Arme, und lächelte freundlich.„Guten Abend“, sagte er einladend zum Schurken, was ihn noch nur aufgeregter machte, „Ich bin ein riesiger Fan von ihnen. Sie sind doch Mister Splifsik, oder?“„Ja, der bin Ich, ja ich, obwohl es genauer gesagt Doktor Spilifizik ist, ja.“„Ach, Kartoffel, Tomate, alles das Selbe. Ich hätte gerne ein Foto mit ihnen“„Oh, was eine Ehre, natürlich, sehr gerne, jaja.“, erwiderte Spilifizik.„Super, könnten sie dafür, diese Handschellen anlegen? Ich bin nächste Woche auf einer Mottoparty, und werde Detektivsein, ich brauche Fotos von den Perosnen die ich schon verhaftet hab.“„Natürlich, bitte legen sie mir die Handschellen an.“, sagte Spilifizik, ohne Stutzig zu werden, warum ein Fußballspieler Handschellen dabei hatte.

Die Handschellen klickten um die Handgelenke des Dr. Spilifizik, weswegen Cheesecake sich entschloss das H.U.C.H.!zu deaktivieren. Das was nun kam, brach wie ein Sturm über ihn hinein. Spilifizik stockte, aber nur für den Bruchteil einer Sekunde. Danach ertönte der lauteste Ausruf von „Huch“ den Cheesecake jemals gehört hatte, dicht gefolgt, von einem Erboßten Schrei, und Gegrummel, als würde Cheesecake mitten in einer Gewitterwolke stehen. Das zog natürlich die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf sich, welche nun auf den Hut-tragenden Cheesecake, und den unglaublich wütend aussehenden fast glatzköpfigen Dr. Spilifizik schauten.

Die auf ihn gerichteten Blicke machten Dr. Spilifizik nur noch wütender: „UND SOWAS LASSE ICH MIR GEFALLEN, ALS HÄTTEN ALLE DAS RECHT, JEDE PERSON UND JEDES OBJEKT FREI NACH BELIEBEN ANZUSTARREN, ICH BIN EIN FREIERMANN, NEHMEN SIE MIR SOFORT DIESE DINGER VON DEN HANDGELENKEN, SIE VERÄCHTER VON PURER GENIALITÄT!NIEMANDEM KANN MAN HEUTZUTAGE MEHR VERTRAUEN, NICHT MAL BERÜHMTHEITEN WIE MANUEL NEUER!“

Der nun total vor Wut brodelnde Spilifizik nahm einen tiefen Atemzug, um eine weitere Welle von in Wörter komprimierter Wut, auf alle Personen, die mit ihm in der Lobby standen, loszulassen, nur um von dem noch komplett ruhigen Agent Cheesecake unterbrochen zu werden: „Lieber Dr. Spilifizik, wären sie so freundlich ihr Gemüt zu kühlen,und mit meiner Wenigkeit, eine Halbwegs angenehme Unterhaltung, zwischen zwei Intelligenten Personen zu führen?Oder irre ich mich, und ihnen ist keine Intelligenz zuzuschreiben?Damit traf Cheesecake Spilifizik’s wunden Punkt, weshalb er von jetzt auf gleich, von gröhlendem Bär, zu unschuldig ruhigem Lamm wurde.„Also“, begann Cheesecake seinen Satz „Sie müssen natürlich für ihre Taten geradestehen, und ins Gefängnis gehen.“„Jaja, damit habe ich schon gerechnet.“ erwiderte Spilifizik in einem sehr geschauspielertem Tonfall, was Cheesecakewegen dem hinter sich losbrechendem Applaus der Menge.

Cheesecake drehte sich zu der jubelnden Ansammlung um, und verbeugte sich mit einer eleganten Handbewegung. Das dauerte zwar nur 2 Sekunden, die aber anscheinend vollkommen dafür ausreichten, dass sich Spilifizik aus dem Staub machte.„Huch!?“, stieß Cheesecake aus. Er tastete mit seiner Hand an seiner Hosentasche, nur um eine Leere Tasche vorzufinden. Also musste Spilifizik das H.U.C.H! genommen haben, und sich in einen Gast der Gala verwandelt haben.

Nun war es soweit, dass Spilifizik, der größte Schurke, den Cheesecake je gesehen hatte, na gut, er war immer noch nur 1,90 groß, wieder entwischen würde, hätte sich Cheesecake aber auch denken können. Cheesecake informierte Milo, der dann aber fragte: „Warum ist er denn schon wieder entwischt?“Cheesecake beantwortete die Frage: „Für die Spannung, unsere Leser sollen ja gespannt bleiben!“„Huch, welche Leser?“„Ach, egal, ich erklärs dir wann anders.“

Lorin Kayatas thematisiert in ihrer Geschichte „Vergessen“ den Alltag einer dementen Frau.
Lorin Kayatas thematisiert in ihrer Geschichte „Vergessen“ den Alltag einer dementen Frau. © pathdoc - stock.adobe.com | stock.adobe.com

Vergessen – von Lorin Kayatas (9. Klasse, Gymnasium Hummelsbüttel)

Mist, ich habe vergessen die Milch vom Herd zu nehmen. Ich stolpere zur Küche. Als ich in der Küche stehe, weiß ich nicht mehr, was ich tun wollte. Ich sehe mich um, und bin mir meiner zur Küche gewählten Route nicht mehr sicher. Mit langsamen Schritten entferne ich mich von der Küche.

Die Türklingel. Sie klingelt. Zu laut. Warum ist sie so laut? Wer ist da? Habe ich jemanden eingeladen? Nein, habe ich nicht. Sicherlich. Ich trotte zur Haustür und öffne sie langsam und voller Vorsicht. Ein Mädchen mit dunklen Augen und dunklen Haaren lächelt mir zu. Ich schlage die Tür wieder zu. Ein Einbrecher. Mein Herz rast voller Angst und Panik. Ich mache die Tür langsam wieder auf. Huch, meine Enkeltochter ist da. Was war ihr Name? Wo ist das Mädchen von vorhin? Wie hieß sie überhaupt?

Meine Enkeltochter umarmt mich und tritt ein. Sie fragt mich, was das für ein Geruch sei. Ich weiß es nicht. Sie rennt in die Küche und ich komme hinterher. Was ist das. Eine Sauerei. Huch. Wer hat die Milch auf dem Herd gelassen? Ich war es nicht. Sicherlich nicht. Ich mag keine Milch. Oder war es doch Kaffee, was ich nicht mochte. Weiß nicht mehr.

Sie säubert die Küche und unterhält sich mit mir. Ein wohlerzogenes Mädchen, und die Einzige, die mich je besuchen würde. Sie nimmt meine Hand und führt mich zum Wohnzimmer. Wir setzen uns auf die dunkelbraune Ledercouch. Sie knackt. Was wollen wir hier. Ich bin müde. Ich möchte schlafen. Das Mädchen holt eine Verpackung mit einer bunten Schrift heraus. Was ist das? Sie erklärt mir, es sei ein Spiel. Ein Spiel? Sie erklärt mir das Spiel und wir beginnen. Der jüngste Spieler beginnt. Ich bin jünger. Ich bin 36 Jahre alt. Sie behauptet ich sei 79. Ich bin 36. Ich bin mir sicher. Das ist beleidigend. Schließlich starte ich doch. Ich habe Recht. Ich habe Durst. Ein Wasser, nein. Vielleicht doch ein Tee. Ja, ich möchte einen Tee. Ich breche das Spiel ab und verlange einen Tee. Kamillentee mit Zucker. Oder doch ohne? Nein, mit Zucker.

Das Mädchen holt mir einen Tee und eine Schüssel Zucker. Ein Löffel Zucker. Den mach ich rein. Das Spiel geht weiter. Wie war das nochmal? Kann ich eine gelbe Karte auf eine rote Karte legen? Weiß nicht mehr. Mein Tee. Hab ich den Zucker reingemischt? Nein. Ein Löffel Zucker. Ich trinke. Viel zu süß. Egal. Das Spiel. Meine Enkeltochter erklärt mir die Spielregeln. Mein Tee. Er ist sicherlich abgekühlt. Ein Löffel Zucker. Meine Enkelin reißt mir den Zucker weg. Ich möchte die Schale zurückerobern. Her damit. Der Zucker kippt aus in der Rangelei und ich bin beleidigt. Huch. So eine Sauerei. Meine Enkelin lacht, obwohl es nicht lustig ist und ich lache mit.

Alle Geburtstage hat die Autorin in ihrem Heimatland Senegal gefeiert – und ihren 16. Geburtstag in Deutschland. Darüber hat sie geschrieben. 
Alle Geburtstage hat die Autorin in ihrem Heimatland Senegal gefeiert – und ihren 16. Geburtstag in Deutschland. Darüber hat sie geschrieben.  © Getty Images/iStockphoto | poco_bw

Mein erster unvergesslicher Geburtstag – von Seynabou Gueye (9G, Schule Alter Teichweg, Preis Spracheinsteiger)

Eines Tages, an dem ich in Deutschland meinen 16. Geburtstag feiern sollte,Huch! Total verrückt, ich verbrachte bisher alle meine Geburtstage in meinem Heimatland, aber plötzlich sollte ich meinen 16. Geburtstag in Deutschlandfeiern. Uhmm! Viele Fragen, die mir durch den Kopf gingen, wie werde ich denn meinen 16. Geburtstag feiern? Werde ich überhaupt Geschenke bekommen von meinen Schwestern?Haha! Das alles klang sehr komisch für mich, weil ich noch nie meinen Geburtstag gefeiert hatte, oder noch nie bekam ich ein Geschenk für meinen Geburtstag. Einmal, als ich mit meinen Klassenkameraden hier diskutierte, fragten sie mich: “Seynabou, wie lief denn deine letzte Geburtstagesfeier im Senegal?Bekamst du schöne Sachen?”

Und ich antwortete: “Noch nie habe ich meinen Geburtstag gefeiert.” “Huch! Was? Du hast noch nie deinen Geburtstag gefeiert?” “Ehm ja!”, antwortete ich mit einem kleinen Lächeln,weil ich es ganz normal fand. An dem Tag meines Geburtstag, es lief den ganzen Tag wie eine normaler Tag. Abends saßen wir alle zusammen im Wohnzimmer und auf einmal rief mich meine Schwester und sagte, dass ich eine Freundin von ihr im Hauptbahnhof abholen sollte. Ich so: “Ahhh, okay!”.

Ich zog mich um und ging los. Zurück nach Hause, kam ich in die Wohnung rein, und es sah anders aus als vorher, es war ein “Happy Birthday” auf die Wand gehängt. Woaw! Die Dekoration sah wunderschön aus, danach sangen sie für mich. Ich machte mir einen Wunsch und pustete die Kerzen. Waow! Ich war sehr sprachlos und wusste nicht, was ich sagen sollten, was für eine Überraschung!Huch! Es gab auch noch ganze viele Geschenke, die ich auspacken sollte,als Geschenke bekam ich eine sehr schöne Kette, eine Jacke, ein Parfum und schließlich ein Decke, die mich umdeckt, wenn ich schlafe. Das war ein sehr schöner Tag, den ich nie wieder vergessen werde!

Ein Selbstbildnis des niederländischen Malers Vincent van Gogh. In der Geschichte von Krrish Kumar verliert er sein Ohr an einen listigen Greif.
Ein Selbstbildnis des niederländischen Malers Vincent van Gogh. In der Geschichte von Krrish Kumar verliert er sein Ohr an einen listigen Greif. © picture-alliance / dpa | picture alliance

Huch, meine Ohren – von Krrish Kumar (IVK 7/ 8, Gymnasium Dörpsweg, Sonderpreis Silberne Rinke)

Es gab ein Tier, das nur einmal 1000 Jahre kam. Es ist ein Greif, es ist so stark und es erfüllt die Wünsche. Es kam für eine Stunde, dann ging es weg. Ein Junge hatte nur ein Ohr und der Junge sah einen Tag den Greif, er lief schnell zu ihm und sagte ihm: „Bitte kannst du meine Wünsche erfüllen?“Der Greif sagte: „ Ja, natürlich Bro!“ Der Junge sagte : „ I-I-Ich möchte meine Ohr haben, wie auf der anderen Seite“

Der Greif sagte: „Okay mein Kind, ich helfe dir“, Zehn Sekunden später, hatte der Junge keine Ohren. Der Junge sagte „ Huch! Oh nein! Ich wollte beide Ohren haben!!“

Der Greif ging weg und Van Gogh weinte.