Hamburg. Die Staatsanwaltschaft wirft dem heute 26-Jährigen versuchten Mord vor – hält ihn aber für vermindert schuldfähig.

Im Prozess um einen Messerangriff auf eine 41-Jährige auf der Uhlenhorst hat die Staatsanwaltschaft vor dem Landgericht Hamburg siebeneinhalb Jahre Haft für den Angeklagten gefordert.

Der heute 26-Jährige sei nach Überzeugung der Anklagebehörde des versuchten Mordes und der gefährlichen Körperverletzung schuldig, teilte die Gerichtspressestelle am Mittwoch mit.

Spezialisten der Polizei sichern Spuren am Tatort: Vor einem Geschäft am Winterhuder Weg hat der Angeklagte seine Ex-Freundin im Mai 2022 niedergestochen.
Spezialisten der Polizei sichern Spuren am Tatort: Vor einem Geschäft am Winterhuder Weg hat der Angeklagte seine Ex-Freundin im Mai 2022 niedergestochen. © Michael Arning

Der Beschuldigte sei bei der Tat am 21. Mai vergangenen Jahres aus psychischen Gründen vermindert schuldfähig gewesen, erklärte die Staatsanwaltschaft. Das sah die Verteidigung genauso und beantragte, den 26-Jährigen wegen gefährlicher Körperverletzung zu vier Jahren Haft zu verurteilen. Die Nebenklage sprach sich für einen Schuldspruch wegen versuchten Mordes aus.

Prozess in Hamburg: Frau hatte sich kurz vor Messerattacke getrennt

Der Angeklagte soll seiner ehemaligen Lebensgefährtin vor einem Geschäft am Winterhuder Weg mehrere Messerstiche in den Nacken- und Halsbereich sowie in den Hinterkopf und das Gesäß versetzt haben. Sie erlitt Wunden im Bereich der Wirbelsäule und der Halsschlagader, die potenziell lebensgefährlich waren.

Die damals 41 Jahre alte Frau hatte sich wenige Tage zuvor von dem Mann getrennt. Er soll ihr morgens an ihrer Arbeitsstätte aufgelauert haben. Das Landgericht will das Urteil am 12. April verkünden.