Hamburg. In dem Social-Media-Beitrag wurde zu einer Hausparty eingeladen. Allerdings wussten die Bewohner nichts davon. 140 Gäste kamen.
Ein Unbekannter hat mit einem TikTok-Video für einen größeren Einsatz der Polizei Hamburg gesorgt und vermutlich die Bewohner eines Hauses am Schottweg in Hohenfelde in Angst und Schrecken versetzt. Bereits vor etwa zwei Wochen soll das Video hochgeladen worden sein, in dem zu einer Hausparty am Sonnabend 1. April an der Adresse eingeladen wurde.
Die Bewohner des Mehrfamilienhauses wussten jedoch nichts von der Veranstaltung und wurden über die sozialen Medien selbst auf die vermeintliche Party aufmerksam. Die Feier sollte im gesamten Untergeschoss stattfinden. Mehrere Bewohner meldeten sich daraufhin beim Polizeikommissariat 31 in Barmbek-Süd. Zwar wurde das TikTok-Video am Freitag wieder gelöscht, allerdings hatte es zu diesem Zeitpunkt schon zahlreiche User erreicht.
Polizeieinsatz nach TikTok-Video: Polizei schickt 140 Gäste einer vermeintlichen Hausparty weg
Wie die Polizei mitteilt, wurde auch ein Screenshot mit Ort und Zeit via Twitter geteilt. Deswegen stellte sich die Beamten auf einen Großeinsatz ein. Wie die Polizei auf Anfrage mitteilt, waren bis zu zehn Streifenwagenbesatzungen am Einsatzort.
Laut einem Polizeisprecher sollte die Feier um 19 Uhr beginnen. „Bereits um 18:35 Uhr waren schon zehn Menschen vor Ort.“ Diese seien weggeschickt worden. Gegen 19.10 Uhr trafen die Beamten am Schottweg vor dem Haus rund 60 Gäste an. Auch sie wurden von der Polizei gebeten, wieder zu gehen. Um 20.05 Uhr zählte die Polizei rund 140 Menschen, die auf die vermeintliche Hausparty wollten. „Auch sie wurden alle weggeschickt“, so der Polizeisprecher.
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Zu nennenswerten Zwischenfällen sei es dabei nicht gekommen. Die Menschen seien den Aufforderungen der Beamten widerstandslos gefolgt. Auch gegen 20.45 Uhr, als erneut eine Streife der Polizei am Einsatzort war, trafen sie auf sechs vermeintliche Gäste, die ebenfalls wieder weggeschickt wurden.
TikTok-Video sorgt auch Anfang März für Großeinsatz in der Hamburger City
Wer für den Aufruf via TikTok verantwortlich ist, sei unklar. Die Ermittlungen dazu laufen. Welche Auswirkungen ein Massenaufruf in den sozialen Medien haben kann, erlebte die Hamburger Polizei erst vor rund einem Monat in der Innenstadt. Anfang März hatten sich dort mehrere hundert Jugendliche im Bereich des Mönckebergbrunnens versammelt, nachdem in einem Social-Media-Beitrag eine Verschenkaktion angekündigt worden war. Angeblich sollte Markenkleidung kostenlos verteilt werden. Damals hatte die Streetwear-Firma Reternity selbst bei TikTok aufgerufen, sich am Mönckebergbrunnen zu treffen.
Allerdings hatte das Unternehmen offenbar nicht mit dem enormen Andrang gerechnet und die Aktion abgesagt. Als klar wurde, dass es keine kostenlose Markenkleidung gibt, kippte die Stimmung. Teilnehmer bewarfen die Polizei mit Bechern, Flaschen und Böllern, teils auch mit Außenmobiliar der dortigen Gastronomie, so die Polizei.