Hamburg. Mitten in Barmbek ist ein urbaner Gewerbehof für mehr als 50 Betriebe eröffnet worden. Es soll für Hamburg Vorbildwirkung haben.
Neue Gewerberäume? Aha! Büros? Gibt's davon nicht schon genug? Ateliers und Proberäume? Schön und gut. Nein, was „Built in Barmbek“ wirklich besonders macht: All das gibt es dort unter einem Dach – und mitten in der Stadt.
Am Donnerstag ist der Gewerbehof am Holsteinischen Kamp nahe der U-Bahn-Station Hamburger Straße eröffnet worden. Mehr als 50 Betriebe können dort nun Platz finden.
Das räumliche Konzept baut gewissermaßen aufeinander auf: Während im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss Werkstätten und Produktionsräume vorgesehen sind, können sich im zweiten Obergeschoss Start-ups und kleine IT-Unternehmen in Mikrobüros niederlassen. In den beiden obersten Stockwerken bieten Ateliers Raum für Kreative. Auf der Rückseite des Komplexes schließt sich das Bandhaus an, in dem acht schallisolierte Proberäume und eine Probebühne zur Verfügung stehen.
Fegebank: „‚Built in Barmbek‘ fantastischer Prototyp“
„Mit ‚Built in Barmbek‘ ist eine echte Perle entstanden. Moderne Stadtplanung trennt nicht länger Arbeit, Wohnen und Freizeit voneinander“, schwärmt Bezirkssenatorin Katharina Fegebank. Für sie sei das Projekt ein „fantastischer Prototyp für einen lebendigen und inspirierenden Gewerbehof“.
Entwickelt wurde das Projekt vom Bezirk Hamburg-Nord und der Steg Hamburg, die auch Trägerin des Gewerbehofs ist. Es soll zeigen, dass auch in urbanen Milieus Platz für Handwerk und Produktion ist. „Das Projekt zeigt eindrucksvoll auf, wie Arbeiten und Wohnen in den Quartieren in räumlicher Nähe organisiert werden können. Es fördert damit gerade auch junge Unternehmen und Kulturschaffende und trägt dazu bei, innovative Geschäftsideen Wirklichkeit werden zu lassen“, sagte Handelskammer-Präses Norbert Aust.
90 Prozent der Gesamtfläche sind bereits vermietet. Handwerkskammer-Präsident Hjalmar Stemmann hofft, „dass dieses Vorbild viele Nachahmer findet und damit Handwerksbetriebe innerstädtische Betriebsstätten erhalten und neu schaffen können.“ Kurze Wege zum Kunden, aber auch für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von ihren Wohnorten zum Arbeitsplatz und die Vernetzung unterschiedlicher Gewerke seien „wichtige Faktoren für ein zukunftsfähiges Handwerk in den urbanen Quartieren unserer Metropole“.