Hamburg. Der Umbau, der im dritten Quartal 2020 erfolgen soll, wird am 19. August öffentlich vorgestellt. Es gibt auch Kritik.

Die Stadt will die Gertigstraße im Jahr 2020 als Teil der Veloroute 13 zur Fahrradstraße ausbauen. Die entsprechenden Planungen sollen am Montag, 19. August, im Regionalausschuss Eppendorf-Winterhude vorgestellt, diskutiert und beschlossen werden.

Folgendes ist laut Verkehrsbehörde geplant: Die Radwege sollen von den Fußwegen auf die Fahrbahn verlegt werden. Außerdem werden 67 Fahrradbügel geschaffen, die meisten der vorhandenen Schutzbügel sowie der gesamte Baumbestand (39 Bäume) bleiben erhalten. Vier Parkplätze fallen an der Gertigstraße weg. Autos und Motorräder dürfen die Straße weiterhin nutzen, der Radverkehr hat aber Vorrang. "Der Umbau soll im dritten Quartal 2020 beginnen. Die Kosten stehen noch nicht fest", sagt Sprecherin Susanne Meinecke.

Die Maßnahmen soll nicht nur Radfahrern ein zügiges Vorankommen ermöglichen, sondern auch Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern vermeidem. Außerdem soll die Gertigstraße sicherer werden. Zwischen 2015 und 2017 hatte es dort 111 Unfälle gegeben, 93 davon beim Ein- oder Ausparken. Mit neun Leichtverletzten waren die Folgen allerdings recht gering.

Kritik aus dem Quartier an Vorgehensweise

Bernd Kroll von der IG Mühlenkamp hat grundsätzlich nichts gegen eine Fahrradstraße einzuwenden. Er kritisiert aber, dass die Stadt mit ihren Plänen einen Beschluss aus dem Bezirk missachtet. "Im Regionalausschuss wurde bereits vor Jahren beschlossen, die Gertigstraße zu einer Tempo-30-Zone zu machen. Zu einem formalen Prozess würde gehören, dass man beide Varianten öffentlich vorstellt und diskutiert, welche für das Quartier am besten ist", so Kroll.

Zudem bemängelt er, dass es bislang keine Planungen gebe, wie die Fahrradstraße weitergeführt werden solle. Detaillierte Pläne gebe es nur für den Abschnitt zwischen Mühlenkamp und Barmbeker Straße. "Aller Voraussicht nach soll die Veloroute dann zur Bachstraße geführt werden. Diese wäre aber viel einfacher zu erreichen, wenn der Hanns-Henny-Jahn-Weg zur Fahrradstraße umgebaut würde."

In Fahrradstraße gilt automatisch Tempo 30

Sprecherin Meinecke versteht die Kritik nicht. "Als Fahrradstraße wird in der Gertigstraße automatisch Tempo 30 gelten, und sie bleibt eine Vorfahrtsstraße. Würden wir hier eine Tempo-30-Zone einrichten, müssten wie die Vorfahrtsregelung an jeder Einmündung ändern." Die Gertigstraße erschließe das wichtige Stadtteilzentrum Winterhudes auf optimale Weise: "Die dort ansässigen Geschäfte sind ein wichtiges Ziel des von Radfahrern. So unterstützt die Veloroute auch die lokale Wirtschaft, da potenzielle Kunden durch die Straße geführt würden.

Meinecke betont, dass auf einer Bürgerveranstaltung des LSBG im November 2018 sehr wohl beide Optionen vorgestellt worden wären. Die Mehrheit der Anwesenden hätten ihrer Kenntnis nach die Variante der Fahrradstraße begrüßt. Das Verfahren sei das übliche gewesen: Die ersten Planungsunterlagen seien verschickt und würden am 19. August im Regionalausschuss Eppendorf-Winterhude vorgestellt. "Dann können noch Anmerkungen und Wünsche geäußert werden." Warum es noch keine Planungen gebe, wo genau die Veloroute weitergeführt werde, begründet Meinecke damit, dass jeder Abschnitt ein Einzelprojekt darstelle. Die Veloroute 13 verläuft von Altona aus über Hoheluft, Winterhude, Barmbek-Süd und Eilbek nach Hamm, wo sie am U-Bahnhof Burgstraße endet.

Regionalausschuss Eppendorf-Winterhude: Montag, 19. August,18 Uhr, großer Sitzungssaal des Bezirksamts Hamburg-Nord, Robert-Koch-Straße 17, Eppendorf.