Hamburg . Eltern haben eine Petition zum Schutz der Schüler gestartet – heute sollen die Unterschriften an die Bezirksversammlung gehen.

Die Eltern der Grundschule Alsterdorfer Straße kämpfen für eine Tempo 30-Zone vor ihrer Schule. Sie sammeln Unterschriften für eine Petition, die sie heute der Bezirksversammlung übergeben wollen. „Gleicher Schutz für alle Kinder!“ heißt es da. Denn die benachbarte katholische Schule St. Antonius ist bereits durch eine solche Zone geschützt.

„Damit werden die beiden Schulen in Sachen Verkehrssicherheit absolut ungleich behandelt“, sagt Judith Elmendorf, die die Initiative mit ins Leben gerufen hat und deren Tochter in die zweite Klasse der Grundschule geht. 3638 Unterschriften sind es geworden.

Unübersichtliche Verkehrssituation

„Das zeigt, dass wir mit unserem Wunsch nach mehr Sicherheit für die Kinder die Unterstützung der Nachbarschaft haben. Das macht uns Mut!“ Auf der Straße vor dem Schuleingang herrsche morgens oft Chaos, so Elmendorf. „Da wird schnell noch abgebogen, wenn die Druckampel schon rot ist. Andere halten am Rand um Besorgungen zu machen und machen die Situation unübersichtlich.“

Würden alle gezwungen langsam zu fahren, wäre den Kindern sehr geholfen. „Schließlich müsste die bereits existierende Tempo 30 Strecke nur verlängert werden.“

Unterstützt wird das Engagement von der Schule: „Leider werden die Autofahrer an der Alsterdorfer Straße bisher weder durch Tempo 30-Zeichen noch durch Hinweisschilder auf die Schule aufmerksam gemacht, damit sie ihre Fahrweise auf die kleinen Verkehrsteilnehmer einstellen können“, sagt die Leiterin der Schule, Petra Ludwig. „Die Schulgemeinschaft begrüßt deshalb die Elterninitiative. Ich freue mich, wenn die Aktion dazu beiträgt, dass der Schulweg für unsere Kinder sicherer wird.“

Polizei sieht keinen Handlungsbedarf

Die Polizei Hamburg hat den Abschnitt bereits mehrfach geprüft mit dem Ergebnis, dass dort keine Tempo 30-Zone eingerichtet werden kann. „Es gibt von der Alsterdorfer Straße aus keinen direkten Zugang zur Schule. Der Zugang zum großräumigen Schulhof befindet sich weit abgesetzt von der Alsterdorfer Straße am Ende einer Feuerwehrzufahrt,“ sagt Polizeisprecher Rene Schönhardt.

Zur Sicherheit der Jungen und Mädchen gebe es bereits eine Fußgängerampel und einen Zebrastreifen an dem Abschnitt. „Damit wird gewährleistet, dass die Schüler verkehrssicher und geschützt die Schule erreichen können.“

Unterschriftenaufruf von Elterninitiative

Die Elterninitiative versteht die Argumentation nicht. „Der einzige Zugang der Grundschule liegt direkt an der Straße. Die derzeit 340 Schüler und Schülerinnen erreichen die Schule über die Alsterdorfer Straße“, heißt es in einem Unterschriftenaufruf. „Von der Straße führt eine kleine Auffahrt zur Schule hin, sodass sich an dieser Stelle die Dichte an Schülern zusätzlich erhöht. Hier müssen alle durch.“

Die Lage in zweiter Reihe mache keinen Unterschied für den Schulweg. Elmendorf ergänzt: „Unsere Schüler kommen fast ausnahmslos aus dem Stadtteil, also zu Fuß, mit dem Rad oder Roller.“ Zudem habe die Schule allein dadurch, dass doppelt so viele Jungen und Mädchen sie besuchen würden, eine höhere Schülerbewegung.

„Da wäre es nur richtig, dass auch hier zum Schutz der Kinder Autofahrer abbremsen müssen.“ Sie und ihre Mitstreiter hoffen nun, mit der Petition bei Verwaltung und Politik einen Denkanstoß zu geben.