Hamburg . Anfang März ist für den inhabergeführten Laden Sport Tausch am Eppendorfer Markt Schluss. Grund ist auch das Internet.

Das Holzpferd ist die Attraktion für alle Mini-Reitsportler: Kaum betreten sie den kleinen Laden Sport Tausch, leuchten die Augen und es geht rauf in den Sattel. Wenn Dorit und Klaus-Peter Stölting von ihren großen und kleinen Kunden erzählen, kommt Wehmut auf – denn jetzt sind es nur noch knapp zwei Wochen, bis das Ehepaar sein Geschäft am Eppendorfer Marktplatz am 3. März schließt.

40 Jahre Sport Tausch, davon 25 Jahre unter der Leitung der Stöltings. Erst brummte das Geschäft, doch seit das Internet dem Einzelhandel die Kunden abzieht, haben es inhabergeführte Geschäfte schwer: „In dem Laden hängt unser Herzblut“, sagt Klaus-Peter Stölting (63). „Unsere Kunden sagen, das könnt ihr doch nicht machen. Aber was hilft es?“

„Wir waren das letzte Sportgeschäft in Eppendorf“

Dabei war das Konzept klug, der Name „Sport Tausch“ ist Programm. Denn hier konnten vor allem Familien mit Kindern günstig einkaufen, zum Beispiel ihre alten Reitstiefel in Zahlung geben. Neue und gebrauchte Artikel für Reit- und Wintersport gab es bei den Stöltings.

Das Traditionsgeschäft Sport Schuster (Eppendorfer Landstraße) hatte bereits vergangenes Jahr nach 83 Jahren dicht gemacht, nun erwischt es Sport Tausch. „Wir waren das letzte Sportgeschäft in Eppendorf. Früher, als ich anfing, gab es viele kleine inhabergeführte Sportgeschäfte“, sagt Klaus-Peter Stölting.

Die Einzelhandelslandschaft hat sich verändert, das spürt der Verbraucher ganz konkret, wenn Geschäfte wie dieses schließen. Und die Stöltings? Die wollen jetzt gemeinsam Urlaub machen und freuen sich auf den Ruhestand.