Hamburg. Nur wenige Tage nach der Eröffnung hat das Bezirksamt Hamburg-Nord das “Nordic Company“-Geschäft in der Fuhlsbüttler Straße angezeigt.
Vor wenigen Tagen verkündete die bei Rechtsextremen beliebte Kleidungsmarke Thor Steinar eine spektakuläre Neueröffnung: Nachdem das Geschäft in Glinde nach jahrelangen Protesten Anfang Februar endgültig schloss und die Stadt Norderstedt ein neues Ladenlokal nur zwei Stunden nach der Neueröffnung wegen baulicher Mängel ebenfalls dicht machen ließ, gab es keine Filiale mehr in der Metropolregion.
Das änderte sich mit dem Laden in der Fuhlsbüttler Straße 257, der Anfang des Monats öffnete. Wie lange die "Nordic Company" tatsächlich in Barmbek-Nord bleiben wird, ist allerdings fraglich. Neben – bisher überwiegend im Internet ventilierten – Protesten von Anwohnern kommt nun auch ein Einschreiten von Seiten der Stadt dazu: Wie das Bezirksamt Hamburg-Nord am Donnerstag mitteilte, hat das Amt das Geschäft bei der zuständigen Datenschutzbeauftragten in Brandenburg angezeigt.
Bezirksamtsleiter will Thor Steinar schnell loswerden
Das Geschäft sei laut Mitteilung mit einer Videoüberwachungsanlage ausgestattet, die "auch Teile des öffentlichen Straßenraums erfasst". Dadurch könnten Passanten aufgezeichnet werden, die nichts mit dem Laden zu tun hätten. Das Bezirksamt bezweifelt die Rechtmäßigkeit der Anlage und bittet per Anzeige die Datenschutzbeauftragte Brandenburg um "das Einleiten entsprechender Maßnahmen".
Harald Rösler, der Bezirksamtsleiter für Hamburg-Nord, lässt keinen Zweifel an seinem Ziel: "Dieser Laden und seine Kundschaft gehören nicht in die Fuhlsbüttler Straße und in das weltoffene und bunte Barmbek. Ich hoffe, dass dieser Spuk schnell wieder verschwindet."