Norderstedt . Ordnungsamt machte das Geschäft an der Segeberger Chaussee, in dem Kleidung für die rechte Szene verkauft wird, Anfang Dezember dicht.
Der Thor-Steinar-Laden in Norderstedt bleibt weiterhin geschlossen. Das teilte die Stadt auf Nachfrage mit. Das Ordnungsamt machte, wie berichtet, das Geschäft an der Segeberger Chaussee, in dem Kleidung für die rechte Szene verkauft wird, Anfang Dezember dicht, nicht einmal zwei Stunden nach der geplanten Eröffnung. Als Grund nannte die Verwaltung baurechtliche Mängel und kündigte zugleich an, „als weltoffene Kommune mit allen rechtsstaatlichen und juristischen Mitteln dagegen anzugehen, dass im Stadtgebiet ein Treffpunkt für Menschen mit rechtsradikalen Ansichten entsteht“.
Seitdem gebe es keinen neuen Sachstand, heißt es aus dem Rathaus. Nach wie vor gehe es um baurechtliche Fragen. Die Firma, die den Thor-Steinar-Laden eröffnen wollte, lasse sich anwaltlich vertreten. „Es handelt sich um ein schwebendes Verfahren, dazu dürfen und wollen wir keine Angaben machen“, sagt Rathaussprecher Bernd-Olaf Struppek.
Die verhinderte Eröffnung in Norderstedt könnte ein Grund dafür sein, dass die rechte Mode-Kette ihre Produkte noch immer in Glinde im Kreis Stormarn vertreibt. Zwar kündigt dort schon seit Längerem ein Hinweis den „Räumungsverkauf“ an. Wann die Betreiber den Standort aber tatsächlich aufgeben, ist noch unklar. Seit der Mietvertrag Ende Juli 2016 ausgelaufen ist, läuft eine Räumungsklage. Einen Verhandlungstermin, geschweige denn einen Räumungstermin, gibt es allerdings noch nicht.