Hamburg. SPD erwägt Alsterquerung von Ost nach West. CDU will Streckenplanung mit anderen Parteien in den kommenden Wochen erarbeiten.
Fahren die Alsterschiffe bald wieder als reguläre Fähren auf der Außenalster? Geht es nach den Vorstellungen der CDU im Bezirk Nord, sollen die Schiffe in Zukunft Winterhude mit der Innenstadt verbinden. Bis vor dem Aus vor 33 Jahren fuhren schon einmal Schiffe regulär als Fähren über die Alster. 1983 wurde der Linienbetrieb auf der Alster jedoch wegen Unwirtschaftlichkeit eingestellt.
SPD signalisiert Gesprächsbereitschaft
Die CDU hält an ihrer Forderung fest, obwohl die rot-grüne Landesregierung ein zweijähriges Pilotprojekt bereits abgesagt hatte. Bei einer Anhörung im Verkehrsausschuss, bei der am Mittwochabend auch Vertreter der Wirtschafts- und Verkehrsbehörde, der Hochbahn und des HVV anwesend waren, näherten sich beide Seiten zumindest teilweise an.
Der konkrete Vorstoß der CDU überzeugt die Sozialdemokraten zwar offenbar nicht, dennoch ist man bei der SPD offenbar zu weiteren Gesprächen bereit. " Wir verschließen uns keinen Ideen zur Wiedereinführung des Schifffahrtsbetriebs und werden die Gespräche mit Verantwortlichen suchen“, sagte Alexander Kleinow (SPD) im Anschluss an die Ausschusssitzung. Viel interessanter als die vorgestellte Linienführung sei aber eine Alsterquerung von Ost nach West. „Der Verein für Alsterdampfschifffahrt hat gezeigt, dass durchaus Potential bei privatem Engagement und Schiffslinien auf der Alster vorhanden ist. Ob und wie letztendlich wieder Schiffe auf der Alster fahren, hängt an Senator Kerstan in der Umweltbehörde. Er muss entscheiden, ob es einen Linienbetrieb auf der Alster geben darf oder nicht.“
Jan Dube, Sprecher der Behörde für Umwelt und Energie, widerspricht der Aussage Kleinows. Bei der Anhörung sei kein Vertreter der Umweltbehörde anwesend gewesen. "Über die grundsätzliche Einrichtung neuer Linien auf der Alster entscheidet nur die Wirtschaftsbehörde in ihrer Zuständigkeit für den ÖPNV", sagt Dube.
Streckenplanung soll gemeinsam erarbeitet werden
Bei der CDU begrüßt man die Bereitschaft zu weiteren Gesprächen. "Wir freuen uns über die zunehmende Unterstützung und sind hoffnungsfroh, dieses für unsere Stadt so wichtige Projekt gemeinsam mit einem breiten überparteilichen Bündnis voranzutreiben", so Dennis Thering und Christoph Ploß, die sich für eine Fährverbindung über die Alster einsetzen. Die konkrete Streckenplanung wolle man in den nächsten Wochen gemeinsam mit den anderen Parteien auf Landes- und Bezirksebene erarbeiten. "Was liegt für eine Wasserstadt wie Hamburg näher, als diese im Herzen Hamburgs liegende Fläche für den öffentlichen Nahverkehr nutzbar zu machen?"