Hamburg . Auch privater Mitgesellschafter findet Umbenennung „charmante Idee“. Schmidt-Tochter muss ihr Einverständnis erklären.

Vielleicht liegt es daran, dass die Hamburger sich ihre Stadt einfach nicht ohne ihn vorstellen können: Nur einen Tag nach den Trauerfeierlichkeiten für Altkanzler Helmut Schmidt ist der Vorschlag, den Hamburg Airport nach ihm zu benennen, wieder auf dem Tisch. Wie schon direkt nach dem Tod des Hamburger Ehrenbürgers am 10. November wieder mit großer Zustimmung.

Auch Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) hält die Umbenennung nach Informationen des Hamburger Abendblatts für eine sehr gute Idee. Zuvor hatten sich schon Politiker verschiedener Parteien zustimmend geäußert. Auch der Flughafen reagierte positiv.

Nach Angaben der Wirtschaftsbehörde, die die Fachaufsicht für den Flughafen hat, gibt es allerdings noch keine konkreten Schritte für die Umsetzung. „Aktuell beschäftigt sich hier niemand mit dem Thema“, sagte Sprecherin Susanne Meinecke. „Aber es kommt bestimmt die Zeit, dass man sich überlegt, wie man Helmut Schmidt besonders würdigen kann.“

Privater Mitgesellschafter findet Idee "charmant"

Nach ihren Angaben ist anders als bei Umbenennungen von Straßen oder Plätzen, kein Beschluss der Senatskommission notwendig. „Die Entscheidung treffen die Gesellschafter.“ Das sind zu 51 Prozent die Stadt Hamburg und zu 49 Prozent der private Investor AviAlliance mit Sitz in Düsseldorf. Es gelte das Einstimmigkeitsprinzip.

Vom Mitgesellschafter gibt es positive Signale für die Umbenennung. „Das ist eine charmante Idee“, sagte Sprecherin Anne Langensiepen auf Anfrage des Hamburger Abendblatts. Man werde das „zu gegebener Zeit mit der Stadt und dem Flughafen besprechen“. Auch im Rathaus sieht man keinen Grund zur Eile. Außerdem muss Schmidt-Tochter Susanne Schmidt-Kennedy als rechtliche Nachfolgerin ihr Einverständnis erklären.

Dabei gibt es nach Angaben von Flughafen-Sprecherin Stefanie Harder die Möglichkeit dem Flughafen einen Zusatznamen zu geben, so wie beim Flughafen München „Franz Josef Strauß“ oder beim Flughafen Köln/Bonn „Konrad Adenauer“ verfahren worden sei. In diesem Fall bleibt das Flughafen-Kürzel im internationalen Flugverkehr erhalten. Anders ist es bei einer Umbenennung, so wie etwa beim John F. Kennedy International Airport, der das Kürzel JFK trägt. Letzteres wird in Expertenkreisen als wenig sinnvoll angesehen.

Auf Facebook werden andere Vorschläge debattiert

Inzwischen gibt es viele andere Ideen, wie man Helmut Schmidt angemessen ehren könnte. Auch auf Facebook wird eifrig debattiert. Auf der Seite „Eine Straße für Helmut Schmidt“ werden Vorschläge gesammelt. So wurden neben dem Flughafen unter anderem eine Straße in seiner Heimat Langenhorn, der Rathausmarkt, „irgendwas in Wilhelmsburg“ (wegen der Flut) und die Mönckebergstraße als Favoriten genannt.