Ohlsdorf. Die Nachbarn reagieren je nach Betroffenheit gelassen oder besorgt auf die geplante Unterbringung von 700 Menschen.

Bislang haben die Anwohner des ehemaligen Anzuchtgartens auf Rasen, Gewächshäuser und die hohen Bäume des Ohlsdorfer Friedhofs geblickt. Jetzt kurven auf dem Grundstück Bagger herum, die laut knirschend Glas und Metallgestänge zerknacken. Keine 30 Meter von den ersten Häusern der beschaulichen Klein Borsteler Neubausiedlung entfernt laufen die Vorbereitungen für den Bau der bislang größten Folgeunterkunft in einem Wohngebiet auf Hochtouren. 700 Flüchtlinge sollen hier leben, die ersten 250 bereits Ende des Jahres einziehen.

Die Nachricht hatte vor einigen Wochen eingeschlagen wie eine Bombe – und bei den Klein Borstelern unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Mittlerweile haben sich drei Bürgerinitiativen mit verschiedenen Ausrichtungen gebildet. Die Kritiker der Einrichtung, zumeist besorgte, unmittelbar betroffene Nachbarn, haben sich zu „Lebenswertes Klein Borstel“ zusammengeschlossen. Die Gruppe „Gemeinsam für Klein Borstel“ ist nicht gegen die Unterkunft an sich, hält die Zahl von 700 Flüchtlinge aber für viel zu groß. Und in „Klein Borstel hilft“ schließlich sind diejenigen vertreten, die die Größe der Einrichtung akzeptieren und sich ehrenamtlich für die Bewohner engagieren möchten.

Die Mitglieder von „Lebenswertes Klein Borstel“ haben in einem dreiseitigen Brief an Vertreter der Bezirkspolitik deutlich gemacht, dass sie die „Errichtung der Unterkunft für rechtswidrig und in jedem Fall in ihrer Größe für unverträglich“ hält. Sie befürchten soziale Spannungen innerhalb der Großeinrichtung, die auch in die Nachbarschaft getragen werden könnten.

Es sind aber auch existenzielle Sorgen, die sie umtreiben. „Die Familien hier haben ihr Eigentum in der Regel über Kredite finanziert und sich über Jahrzehnte verschuldet“, so Sprecher Olaf Peter. „Bei Anschlussfinanzierungen, Scheidung oder berufsbedingten Umzügen droht eine finanzielle Schieflage bis hin zur Privatinsolvenz.“ Außerdem sei die Anschaffung von Eigentum eine Form der Altersvorsorge, die den Betroffenen jetzt genommen werde. Die Sorgen scheinen berechtigt zu sein. Für mehrere Häuser, die – zum Teil wegen der geplanten Unterkunft – aktuell zum Verkauf stehen, hat sich nach Abendblatt-Informationen bislang kein Interessent gefunden. In einem Fall soll bereits ein Notartermin verabredet gewesen sein – den der potenzielle Käufer jedoch platzen ließ, als die Pläne für die Flüchtlingsunterkunft bekannt wurden.

Besorgte Grundstücksbesitzer rechnen mit Wertverlusten bis zu 50 Prozent

Durch Erfahrungswerte aus vergleichbaren Situationen rechnet die Initiative mit einem Wertverlust der Grundstücke zwischen zehn und 50 Prozent. Bei 224 Grundstücken sei das ein Gesamtbetrag von annähernd zehn Millionen Euro und ein „unzumutbares Sonderopfer“. „Wir verstehen, dass die Stadt Hamburg schnell handeln muss“, so Peter. Am Ende müssten aber nicht nur die Belange der Flüchtlinge, sondern auch die der Nachbarn zählen. Um diese artikulieren zu können, fordern viele Klein Borsteler einen runden Tisch. „Hier im Stadtteil gibt es viel Know-how und ein großes Bedürfnis nach Mitsprache“, sagt ein Anwohner. „Die Stadt wäre gut beraten, diese Ressourcen zu nutzen. Wir sind bereit, uns für die Integration zu engagieren, aber wir wollen mit ins Boot geholt werden.“

Flüchtlinge: Impressionen aus Hamburg und Europa

Endlich angekommen: Eine 60-jährige Afghanin mit ihrem 110 Jahre alten Vater, den die Familie aus Angst vor den Taliban bis nach Bayern getragen hatte
Endlich angekommen: Eine 60-jährige Afghanin mit ihrem 110 Jahre alten Vater, den die Familie aus Angst vor den Taliban bis nach Bayern getragen hatte © dpa
Am 20. August war es in einer Flüchtlingsunterkunft im thüringischen Suhl zu einem massiven Gewaltausbruch unter Flüchtlingen gekommen
Am 20. August war es in einer Flüchtlingsunterkunft im thüringischen Suhl zu einem massiven Gewaltausbruch unter Flüchtlingen gekommen © dpa
Das Reichstagsgebäude: Am Dienstag will die Bundesregierung über Gesetzespaket zur Bewältigung der Flüchtlingskrise beraten
Das Reichstagsgebäude: Am Dienstag will die Bundesregierung über Gesetzespaket zur Bewältigung der Flüchtlingskrise beraten
Bei einer stundenlangen Massenschlägerei sind im Flüchtlingszeltlager im hessischen Calden mindestens neun Menschen leicht verletzt worden
Bei einer stundenlangen Massenschlägerei sind im Flüchtlingszeltlager im hessischen Calden mindestens neun Menschen leicht verletzt worden © dpa
Die Grenzen sind dicht: Kraftfahrer warten vergeblich am serbisch-kroatischen Übergang Batrovci-Bajakovo
Die Grenzen sind dicht: Kraftfahrer warten vergeblich am serbisch-kroatischen Übergang Batrovci-Bajakovo © dpa
Notunterkunft in Wiesen (Österreich)
Notunterkunft in Wiesen (Österreich) © dpa | Robert Jaeger
Unterschlupf vor dem Regen in Athen
Unterschlupf vor dem Regen in Athen © REUTERS | PAUL HANNA
Notunterkunft in Wiesen (Österreich)
Notunterkunft in Wiesen (Österreich) © dpa | Robert Jaeger
Helfer verteilen in der neuen Erstaufnahmestelle für Asylsuchende im Geutensweg in Neugraben-Fischbek bei Hamburg Feldbetten, Campingmatratzen und Schlafsäcke. Am Freitag wurden in dem ehemaligen OBI-Baumarkt rund 300 Schlafplätze aufgebaut, insgesamt sollen 500 Flüchtlinge in der Halle Platz finden
Helfer verteilen in der neuen Erstaufnahmestelle für Asylsuchende im Geutensweg in Neugraben-Fischbek bei Hamburg Feldbetten, Campingmatratzen und Schlafsäcke. Am Freitag wurden in dem ehemaligen OBI-Baumarkt rund 300 Schlafplätze aufgebaut, insgesamt sollen 500 Flüchtlinge in der Halle Platz finden © dpa | Christian Charisius
Die Roma-Familien wollen bleiben, bis ihnen der Aufenthalt in Hamburg zugesichert wird
Die Roma-Familien wollen bleiben, bis ihnen der Aufenthalt in Hamburg zugesichert wird © dpa | Markus Scholz
Afghanische und syrische Flüchtlinge, die offenbar kaum schwimmen können, vor der griechischen Insel Lesbos
Afghanische und syrische Flüchtlinge, die offenbar kaum schwimmen können, vor der griechischen Insel Lesbos © REUTERS | YANNIS BEHRAKIS
Fluchtversuch in Beli Manastir in Kroatien
Fluchtversuch in Beli Manastir in Kroatien © REUTERS | LASZLO BALOGH
Viele Menschen versuchen, den Zug Richtung Ungarn zu erreichen
Viele Menschen versuchen, den Zug Richtung Ungarn zu erreichen © dpa | Antonio Bat
Trotz Grenzblockaden strömen Tausende Flüchtlinge über Kroatien Richtung Deutschland und Skandinavien
Trotz Grenzblockaden strömen Tausende Flüchtlinge über Kroatien Richtung Deutschland und Skandinavien © dpa | Balazs Mohai
Self ist der Mann: Schauspieler Til Schweiger mit Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Musiker Thomas D.
Self ist der Mann: Schauspieler Til Schweiger mit Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Musiker Thomas D. © dpa | Rainer Jensen
Flüchtlingskinder in Hamburg bei der HSV-Hilfsaktion in der Nähe des Volksparkstadions
Flüchtlingskinder in Hamburg bei der HSV-Hilfsaktion in der Nähe des Volksparkstadions © WITTERS | ValeriaWitters
Maureen Reinmheimer (Freundin von Sven Schipplock) und Anncharlott Alfs (Freundin von Lewis Holtby) sortieren gespendete Kleidung
Maureen Reinmheimer (Freundin von Sven Schipplock) und Anncharlott Alfs (Freundin von Lewis Holtby) sortieren gespendete Kleidung © WITTERS | ValeriaWitters
Olcay Beiersdorfer (Ehefrau von Dietmar Beiersdorfer, Mitte) und Lilli Holunder (Freundin von René Adler, rechts) sortieren gespendete Kleidung
Olcay Beiersdorfer (Ehefrau von Dietmar Beiersdorfer, Mitte) und Lilli Holunder (Freundin von René Adler, rechts) sortieren gespendete Kleidung © WITTERS | ValeriaWitters
Flüchtlingskinder in Hamburg bei HSV-Hilfsaktion
Flüchtlingskinder in Hamburg bei HSV-Hilfsaktion © WITTERS | ValeriaWitters
Wasserwerfer und Tränengas: An der Grenze zu Ungarn eskalierte die Situation zwischen Polizei und Flüchtlingen
Wasserwerfer und Tränengas: An der Grenze zu Ungarn eskalierte die Situation zwischen Polizei und Flüchtlingen © dpa | Sandor Ujvari
Eine Passantin steht in der Wandelhalle im Hauptbahnhof in Hamburg vor einer Stellwand mit Informationen und Hinweisen für freiwillige Helfer und Flüchtlinge
Eine Passantin steht in der Wandelhalle im Hauptbahnhof in Hamburg vor einer Stellwand mit Informationen und Hinweisen für freiwillige Helfer und Flüchtlinge © dpa | Christian Charisius
Schauspieler Til Schweiger (3.v.l.) sowie der Schauspieler Jan Josef Liefers (v.l.) Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), die Politikerin Rita Süßmuth, Thomas Schreiber, Unterhaltungschef der ARD und Musiker Thomas D.
Schauspieler Til Schweiger (3.v.l.) sowie der Schauspieler Jan Josef Liefers (v.l.) Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), die Politikerin Rita Süßmuth, Thomas Schreiber, Unterhaltungschef der ARD und Musiker Thomas D. © dpa | Rainer Jensen
Zelte stehen vor dem Hauptbahnhof in Hamburg. In den Zelten sollen Flüchtlinge bis zu ihrer Weiterreise warten können
Zelte stehen vor dem Hauptbahnhof in Hamburg. In den Zelten sollen Flüchtlinge bis zu ihrer Weiterreise warten können © dpa | Daniel Reinhardt
Am Stacheldrahtzaun in die EU
Am Stacheldrahtzaun in die EU © Getty Images | Anadolu Agency
Ungarn hat das letzte Loch in seinem 175 Kilometer langen Zaun an der Grenze zu Serbien geschlossen
Ungarn hat das letzte Loch in seinem 175 Kilometer langen Zaun an der Grenze zu Serbien geschlossen © dpa | Thomas Brey
Eine Helferin steht mit einem Schild in der Wandelhalle im Hauptbahnhof in Hamburg und sammelt Spenden für Flüchtlinge
Eine Helferin steht mit einem Schild in der Wandelhalle im Hauptbahnhof in Hamburg und sammelt Spenden für Flüchtlinge © dpa | Christian Charisius
Die ungarische Polizei hat 16 Flüchtlinge festgenommen, die zuvor den Zaun an der Grenze zu Serbien durchschnitten und die Grenze überquert hatten
Die ungarische Polizei hat 16 Flüchtlinge festgenommen, die zuvor den Zaun an der Grenze zu Serbien durchschnitten und die Grenze überquert hatten © dpa | Sandor Ujvari
Flüchtlingsunterkunft im alten Stadion an der Oktaviostraße.
Flüchtlingsunterkunft im alten Stadion an der Oktaviostraße. © Michael Arning | Michael Arning
Flüchtlingsunterkunft im Jenfelder Moorpark an der Jenfelder Allee.
Flüchtlingsunterkunft im Jenfelder Moorpark an der Jenfelder Allee. © Michael Arning | Michael Arning
Flüchtlings- und Asylwerber- Erstaufnahmeeinrichtung in Kiel
Flüchtlings- und Asylwerber- Erstaufnahmeeinrichtung in Kiel © euroluftbild.de/Robert Grahn | euroluftbild.de/Robert Grahn
Ein Polizist kontrolliert am Grenzübergang in Mittenwald (Bayern) die von Österreich nach Deutschland einreisenden Autos
Ein Polizist kontrolliert am Grenzübergang in Mittenwald (Bayern) die von Österreich nach Deutschland einreisenden Autos © dpa | Sven Hoppe
Wegen der eingeführten Grenzkontrollen staute sich der Verkehr am frühen Morgen auf der Autobahn 8 rund drei Kilometer am Grenzübergang bei Bad Reichenhall
Wegen der eingeführten Grenzkontrollen staute sich der Verkehr am frühen Morgen auf der Autobahn 8 rund drei Kilometer am Grenzübergang bei Bad Reichenhall © dpa | Andreas Gebert
Die Autobahn zwischen Österreich und Ungarn war am Montagmorgen kurzzeitig gesperrt
Die Autobahn zwischen Österreich und Ungarn war am Montagmorgen kurzzeitig gesperrt © dpa | Boris Roessler
Ein Trachtler schaut in München auf einen Bus voller Flüchtlinge
Ein Trachtler schaut in München auf einen Bus voller Flüchtlinge © dpa | Nicolas Armer
Flüchtlinge am Hauptbahnhof in München
Flüchtlinge am Hauptbahnhof in München © dpa | Sven Hoppe
Feuerwehrleute löschen in Wiehl, Nordrhein-Westfalen, einen Zug. Die Polizei schließt einen fremdenfeindlichen Hintergrund nicht aus. Der Waggon war mit Parolen wie
Feuerwehrleute löschen in Wiehl, Nordrhein-Westfalen, einen Zug. Die Polizei schließt einen fremdenfeindlichen Hintergrund nicht aus. Der Waggon war mit Parolen wie "Go Home Asyl" beschmiert © dpa | Michael Kleinjung
Flüchtlinge in München
Flüchtlinge in München © dpa | Sven Hoppe
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) steht neben Bundespräsident Joachim Gauck beim Bürgerfest im Garten von Schloss Bellevue in Berlin mit Auszubildenden aus dem Verein „Ausbildung statt Abschiebung e.V.“
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) steht neben Bundespräsident Joachim Gauck beim Bürgerfest im Garten von Schloss Bellevue in Berlin mit Auszubildenden aus dem Verein „Ausbildung statt Abschiebung e.V.“ © dpa | Michael Kappeler
Papst Franziskus bei einem Besuch eines Camps mit Flüchtlingen in Rom
Papst Franziskus bei einem Besuch eines Camps mit Flüchtlingen in Rom © dpa | Osservatore Romano / Handout
Der 16-jährige Flüchtling Mogfaba aus Afghanistan kommuniziert am 10.09.2015 im Bahnhof von Flensburg zwischen schlafenden Flüchtlingen mit seinem Smartphone über ein Video-Chat-Programm mit einem Freund, der schon am Bahnhof in Kopenhagen (Dänemark) angekommen ist und dort auf ihn wartet
Der 16-jährige Flüchtling Mogfaba aus Afghanistan kommuniziert am 10.09.2015 im Bahnhof von Flensburg zwischen schlafenden Flüchtlingen mit seinem Smartphone über ein Video-Chat-Programm mit einem Freund, der schon am Bahnhof in Kopenhagen (Dänemark) angekommen ist und dort auf ihn wartet © dpa | Christian Charisius
Flüchtlinge schlafen am Bahnhof von Flensburg
Flüchtlinge schlafen am Bahnhof von Flensburg © dpa | Christian Charisius
Berlin: Flüchtlinge kommen in der Schmidt-Knobelsdorf Kaserne an
Berlin: Flüchtlinge kommen in der Schmidt-Knobelsdorf Kaserne an © Reto Klar | Reto Klar
Bundespräsident Joachim Gauck spricht neben seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt (l.) und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum Bürgerfest im Garten von Schloss Bellevue in Berlin mit Auszubildenden aus dem Verein „Ausbildung statt Abschiebung e.V.“
Bundespräsident Joachim Gauck spricht neben seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt (l.) und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum Bürgerfest im Garten von Schloss Bellevue in Berlin mit Auszubildenden aus dem Verein „Ausbildung statt Abschiebung e.V.“ © dpa | Michael Kappeler
Die sechs Monate alte Borusy aus Syrien wird in einer kurzfristig eingerichteten Notunterkunft in einer ehemaligen Bundeswehr-Sporthalle in Stern-Buchholz bei Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) von einer Helferin der Malteser gehalten
Die sechs Monate alte Borusy aus Syrien wird in einer kurzfristig eingerichteten Notunterkunft in einer ehemaligen Bundeswehr-Sporthalle in Stern-Buchholz bei Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) von einer Helferin der Malteser gehalten © dpa | Jens Büttner
Flüchtlingskind am Bahnhof in Salzburg
Flüchtlingskind am Bahnhof in Salzburg © dpa | Neumayr/Mmv
Bewohner stehen am 7. September 2015 in Rottenburg am Neckar (Baden-Württemberg) in der Nähe einer abgebrannten Flüchtlings-Unterkunft. Bei dem Brand sind fünf Bewohner verletzt worden
Bewohner stehen am 7. September 2015 in Rottenburg am Neckar (Baden-Württemberg) in der Nähe einer abgebrannten Flüchtlings-Unterkunft. Bei dem Brand sind fünf Bewohner verletzt worden © dpa | Marijan Murat
Einsatzkräfte der Feuerwehr stehen in Ebeleben (Thüringen) nach einem Brand in einer künftigen Flüchtlingsunterkunft auf einer Drehleiter
Einsatzkräfte der Feuerwehr stehen in Ebeleben (Thüringen) nach einem Brand in einer künftigen Flüchtlingsunterkunft auf einer Drehleiter © dpa | Sebastian Kahnert
Flüchtlinge nehmen einen Zug an der Grenze zwischen Griechenland und Mazedonien
Flüchtlinge nehmen einen Zug an der Grenze zwischen Griechenland und Mazedonien © dpa | Nake Batev
In Roszke (Ungarn) ist die Lage nach wie vor angespannt. Flüchtlinge laufen auf den Gleisen
In Roszke (Ungarn) ist die Lage nach wie vor angespannt. Flüchtlinge laufen auf den Gleisen © REUTERS | LASZLO BALOGH
An der Grenze zwischen Serbien und Ungarn
An der Grenze zwischen Serbien und Ungarn © Getty Images | Christopher Furlong
Asylbewerber Omar Ceesay (M.) unterhält sich in der Schreinerei Holitsch in Tettnang-Hiltensweiler (Baden-Württemberg) mit Schreiner Karl-Heinz Kübler (l.) und Geschäftsführer Alexander Lanz (r.), er macht eine Ausbildung
Asylbewerber Omar Ceesay (M.) unterhält sich in der Schreinerei Holitsch in Tettnang-Hiltensweiler (Baden-Württemberg) mit Schreiner Karl-Heinz Kübler (l.) und Geschäftsführer Alexander Lanz (r.), er macht eine Ausbildung © dpa | Felix Kästle
Die Leichen von Aylan und seinem Bruder Galip wurden am Freitag von der Türkei ins syrische Kobane gebracht
Die Leichen von Aylan und seinem Bruder Galip wurden am Freitag von der Türkei ins syrische Kobane gebracht © Reuters
Der Bestattungskonvoi wurde durch das türkische Militär gesichert
Der Bestattungskonvoi wurde durch das türkische Militär gesichert © Reuters
Die kleinen Jungen waren im Mittelmeer vor Bodrum ums Leben gekommenen
Die kleinen Jungen waren im Mittelmeer vor Bodrum ums Leben gekommenen © Reuters
Flüchtlinge weigern sich im ungarischen Bicske vor dem Transport in ein nahe gelegenes Auffanglager
Flüchtlinge weigern sich im ungarischen Bicske vor dem Transport in ein nahe gelegenes Auffanglager © Reuters
Im Hafen von Mytilene auf der griechischen Insel Lesbos spielen sich bei der Registrierung für Flüchtlingsfähren dramatische Szenen ab
Im Hafen von Mytilene auf der griechischen Insel Lesbos spielen sich bei der Registrierung für Flüchtlingsfähren dramatische Szenen ab © Reuters
Auf Lesbos setzte die griechische Polizei Blendgranaten gegen Flüchtlinge ein
Auf Lesbos setzte die griechische Polizei Blendgranaten gegen Flüchtlinge ein © dpa
Bei dem Brand in einer Flüchtlingsunterkunft im hessischen Heppenheim wurden mehrere Bewohner verletzt
Bei dem Brand in einer Flüchtlingsunterkunft im hessischen Heppenheim wurden mehrere Bewohner verletzt © dpa
Ein Mann sprang aus dem zweiten Stock ins Freie und verletzte sich schwer
Ein Mann sprang aus dem zweiten Stock ins Freie und verletzte sich schwer © dpa
Eine Frau mit Reisekoffer auf dem ungarischen Bahnhof Bicske. Auf einem anderen Gleis verweigern rund 500 Flüchtlinge die Fahrt in ein Auffanglager
Eine Frau mit Reisekoffer auf dem ungarischen Bahnhof Bicske. Auf einem anderen Gleis verweigern rund 500 Flüchtlinge die Fahrt in ein Auffanglager © Getty Images | Matt Cardy
Die Situation am Budapester Bahnhof Keleti blieb am Donnerstag äußerst unübersichtlich
Die Situation am Budapester Bahnhof Keleti blieb am Donnerstag äußerst unübersichtlich © Getty Images
Flüchtlinge protestieren in Budapest, sie wollen nach Deutschland
Flüchtlinge protestieren in Budapest, sie wollen nach Deutschland © Getty Images | Matt Cardy
Flüchtlinge am Bahnhof in Budapest
Flüchtlinge am Bahnhof in Budapest © REUTERS | LEONHARD FOEGER
Schleuser wollten diese Menschen Richtung Deutschland transportieren. Die ungarische Polizei stoppte sie 157 Kilometer südöstlich von Budapest in Szatymaz
Schleuser wollten diese Menschen Richtung Deutschland transportieren. Die ungarische Polizei stoppte sie 157 Kilometer südöstlich von Budapest in Szatymaz © dpa | Zoltan Gergely Kelemen
Lager am Bahnhof in Budapest
Lager am Bahnhof in Budapest © REUTERS | LEONHARD FOEGER
71 Flüchtlinge starben in Österreich in einem Schlepper-Lkw - vor dem Bochumer Schauspielhaus wurde dieses Szenario im Rahmen einer Mahnwache nachgestellt
71 Flüchtlinge starben in Österreich in einem Schlepper-Lkw - vor dem Bochumer Schauspielhaus wurde dieses Szenario im Rahmen einer Mahnwache nachgestellt © dpa
Flüchtlinge stürzen und werden niedergetrampelt bei dem Versuch, die griechisch-mazedonische Grenze zu überqueren
Flüchtlinge stürzen und werden niedergetrampelt bei dem Versuch, die griechisch-mazedonische Grenze zu überqueren © REUTERS | OGNEN TEOFILOVSKI
Ungarische Polizisten und Flüchtlinge stehen sich vor dem Budapester Bahnhof Keleti gegenüber
Ungarische Polizisten und Flüchtlinge stehen sich vor dem Budapester Bahnhof Keleti gegenüber © Reuters
Flüchtlinge warten nahe des Budapester Ostbahnhofes Keleti auf ihre Weiterreise Richtung Österreich und Deutschland
Flüchtlinge warten nahe des Budapester Ostbahnhofes Keleti auf ihre Weiterreise Richtung Österreich und Deutschland © Getty Images
In Serbien wiederum hoffen diese Menschen auf ein Durchkommen nach Ungarn
In Serbien wiederum hoffen diese Menschen auf ein Durchkommen nach Ungarn © Reuters
In Wien wurde von der Polizei ein verbarrikadierter Schlepper-Lkw gestoppt
In Wien wurde von der Polizei ein verbarrikadierter Schlepper-Lkw gestoppt © dpa
In dem zugeschweißten Transporter saßen 24 Afghanen, der Fahrer flüchtete
In dem zugeschweißten Transporter saßen 24 Afghanen, der Fahrer flüchtete © dpa
Eine Eurostar-Mitarbeiterin informiert Reisende in Calais über die Mitfahrversuche von Flüchtlingen
Eine Eurostar-Mitarbeiterin informiert Reisende in Calais über die Mitfahrversuche von Flüchtlingen © Reuters
Wiederholt versuchen Flüchtlinge, auf Schnellzüge aufzuspringen und durch den Ärmelkanaltunnel nach Englang zu fahren - Eurostar-Züge wurden daher gestoppt, Passagiere mussten warten
Wiederholt versuchen Flüchtlinge, auf Schnellzüge aufzuspringen und durch den Ärmelkanaltunnel nach Englang zu fahren - Eurostar-Züge wurden daher gestoppt, Passagiere mussten warten © Reuters
Ahmed (M.) ist mit seiner Familie aus Kabul (Afghanistan) am Hauptbahnhof München angekommen, über Budapest
Ahmed (M.) ist mit seiner Familie aus Kabul (Afghanistan) am Hauptbahnhof München angekommen, über Budapest © dpa | Peter Kneffel
Demonstration von Asylbewerbern in der Hamburger Schneckenburgallee
Demonstration von Asylbewerbern in der Hamburger Schneckenburgallee © Michael Arning | Michael Arning
Die Asylbewerber in Hamburg fordern Jobs oder Ausbildungs- und Studienplätze - sie wollen nicht nur herumsitzen
Die Asylbewerber in Hamburg fordern Jobs oder Ausbildungs- und Studienplätze - sie wollen nicht nur herumsitzen © Michael Arning | Michael Arning
Flüchtlinge und Polizisten stehen sich am vorübergehend gesperrten Budapester Ostbahnhof gegenüber
Flüchtlinge und Polizisten stehen sich am vorübergehend gesperrten Budapester Ostbahnhof gegenüber © Reuters
Die Behörden forderten die Flüchtlinge auf, den Bahnhof zu verlassen
Die Behörden forderten die Flüchtlinge auf, den Bahnhof zu verlassen © Reuters
Tausende Menschen drängen über Ungarn nach Westeuropa, viele rufen
Tausende Menschen drängen über Ungarn nach Westeuropa, viele rufen "Deutschland, Deutschland" © Reuters
In Salzburg drängten Tausende Flüchtlinge in Züge Richtung München
In Salzburg drängten Tausende Flüchtlinge in Züge Richtung München © dpa
Am Salzburger Bahnhof wurden kurzerhand Betten für die Flüchtlinge aufgestellt
Am Salzburger Bahnhof wurden kurzerhand Betten für die Flüchtlinge aufgestellt © dpa
An der griechisch-mazedonischen Grenze spielen sich dramatische Szenen mit Flüchtlingen ab
An der griechisch-mazedonischen Grenze spielen sich dramatische Szenen mit Flüchtlingen ab © dpa | Georgi Licovski
Der Lkw, in dem in Österreich 71 tote Flüchtlinge gefunden wurden
Der Lkw, in dem in Österreich 71 tote Flüchtlinge gefunden wurden © dpa | Hans Punz
In Berlin empfing Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig mit SPD-Genosse Sigmar Gabriel in Berlin ehrenamtliche Flüchtlingshelfer
In Berlin empfing Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig mit SPD-Genosse Sigmar Gabriel in Berlin ehrenamtliche Flüchtlingshelfer © dpa
Im niedersächsischen Salzhemmendorf wurde ein Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft verübt
Im niedersächsischen Salzhemmendorf wurde ein Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft verübt © dpa | Kreisfeuerwehr Hameln-Pyrmont
Auch im sächsichen Heidenau kam es zu Ausschreitungen rund um eine Erstaufnahme
Auch im sächsichen Heidenau kam es zu Ausschreitungen rund um eine Erstaufnahme © REUTERS | AXEL SCHMIDT
Bundeskanzlerin Angela Merkel (r.) bei ihrem Besuch einer Flüchtlingsunterkunft im sächsischen Heidenau
Bundeskanzlerin Angela Merkel (r.) bei ihrem Besuch einer Flüchtlingsunterkunft im sächsischen Heidenau © dpa
Die CDU-Chefin wurde nicht gerade freundlich begrüßt
Die CDU-Chefin wurde nicht gerade freundlich begrüßt © Getty Images
Sicherheitskräfte musste einen aufgebrachten Mob bändigen
Sicherheitskräfte musste einen aufgebrachten Mob bändigen © Getty Images
Etliche Menschen verschafften ihrem wie auch immer gearteten Ärger über die Flüchtlingspolitik Luft
Etliche Menschen verschafften ihrem wie auch immer gearteten Ärger über die Flüchtlingspolitik Luft © Getty Images
Merkel informierte sich indes bei Helfern über die Lage in Heidenau
Merkel informierte sich indes bei Helfern über die Lage in Heidenau © Getty Images
Zuvor hatte bereits Sigmar Gabriel die in einem ehemaligen Baumarkt eingerichtete Unterkunft besucht - als erstes Mitglied er Bundesregierung
Zuvor hatte bereits Sigmar Gabriel die in einem ehemaligen Baumarkt eingerichtete Unterkunft besucht - als erstes Mitglied er Bundesregierung © dpa | Maurice Weiss
Der Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (r.) forderte harte Strafen für rassistische Übergriffe
Der Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (r.) forderte harte Strafen für rassistische Übergriffe © dpa
Heidenaus Bürgermeister Jürgen Opitz (M.) im Gespräch mit Polizisten
Heidenaus Bürgermeister Jürgen Opitz (M.) im Gespräch mit Polizisten © dpa
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Einige Mitglieder von „Lebenswertes Klein Borstel“ haben jetzt den Rechtsanwalt Gero Tuttlewski eingeschaltet, der schon die Kläger gegen die Flüchtlingsunterkunft an der Sophienterrasse vertreten hat. Er soll jetzt prüfen, ob es rechtlich zulässig ist, die Klein Borsteler Unterkunft als Sofortmaßnahme (also ohne förmliches Bebauungsplanverfahren) zu errichten. „Wir möchten aber nicht mit den Klägern aus der Sophienterrasse in einen Topf geworfen werden“, bittet ein Anwohner. „Uns treiben ganz andere Umstände um.“ Es fehle etwa ein Konzept für die Integration der vielen Flüchtlinge, die mit zehn Jahren eine langfristige Herausforderung sei. Die Entscheidung über die Nutzung der Fläche sei offenbar ohne Begutachtung der Situation vor Ort erfolgt. „Die Infrastruktur ist schon jetzt überlastet“, so Olaf Peter. „Für die Kita gibt es Wartezeiten, und in der Albert-Schweitzer-Schule wird ein Teil der Schüler bereits in Containern unterrichtet.“

Auch die Initiatoren von „Gemeinsam für Klein Borstel“ glauben nicht, dass eine Integration von 700 Flüchtlingen gelingen kann. Sie sammeln daher Unterschriften für eine deutliche Reduzierung. Anwohnerin Miriam Schall: „Wir müssen solidarisch sein und in jedem Stadtteil Flüchtlinge aufnehmen, aber ihre Zahl muss verhältnismäßig sein“, sagt sie. Bei rund 3500 Klein Borstelern und 700 Flüchtlingen ergebe sich ein Verhältnis von 1:5, in Winterhude betrage es dagegen 1:50. „Wenn die Behörden nicht nur auf die kurzfristige, sondern auf die langfristige Hilfsbereitschaft der Anwohner zählen möchten, müssen sie die Grenzen der Machbarkeit erkennen und die Bürger stärker in die Planungen einbeziehen.“

Die Flüchtlingsinitiative „Klein Borstel hilft“ bereitet schon Maßnahmen vor

Die Flüchtlingsinitiative „Klein Borstel hilft“ fände weniger große Unterkünfte ebenfalls wünschenswert. „In diesem Punkt schließen wir uns der Forderung von ,Pro Asyl‘ an“, heißt es in einem Positionspapier. Gleichzeitig habe aber die Notwendigkeit, den Schutz suchenden Menschen möglichst schnell ein Dach über dem Kopf zu bieten, höchste Priorität. Daher akzeptiere man die Größe der aktuell im Stadtteil geplanten Einrichtung.

„Aber dennoch bleibt sie eine Herausforderung. Umso wichtiger, dass wir aktiv werden“, sagt Sprecherin Marianne Koch. Die Initiative habe schon großen Zuspruch, auch die Albert-Schweitzer-Schule, die Kirchengemeinde Maria Magdalenen und die Interessengemeinschaft der ansässigen Gewerbetreibenden hätten ihre Unterstützung zugesagt. Erste Maßnahmen würden bereits abgesprochen.

„Wir wollen die Geflüchteten in unser Dorf integrieren und dabei unterstützen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Dazu brauchen wir viele Ansässige, die sich engagieren, wenn möglich auch längerfristig., sagt Marianne Koch. Sie ist zuversichtlich, dass das gelingt. „Wir leben hier alle in guter Nachbarschaft und pflegen einen respektvollen Umgang miteinander. Das sind beste Voraussetzungen.“