Hamburg. Der S-Bahnhof Barmbek wird seit sechs Jahren um- und ausgebaut. SPD: “Bautätigkeiten sind mit massiven Einschränkungen verbunden.“
Wer am U- und S-Bahnhof Ohlsdorf mal muss, hat ein Problem: Die öffentlichen Toiletten sind geschlossen, und zwar seit mittlerweile fast 20 Jahren. Dabei nutzen werktags mehr als 25.000 Fahrgästen den Bahnhof. Viele steigen hier in die S-Bahn zum Flughafen – pro Jahr mehr als fünf Millionen Passagiere.
Die Bezirkspolitik hat bereits mehrmals versucht, das Problem anzugehen. Ohne Ergebnis. „Die Toiletten, deren Aufsuchen kostenfrei war, wurden immer wieder durch Vandalismus zerstört“, rechtfertigt sich eine Sprecherin der zuständigen Deutschen Bahn. Es habe mehrere Versuche gegeben, die Anlage in Betrieb zu nehmen – doch schon nach wenigen Tagen habe man sie erneut schließen müssen.
„Die Kosten für die Renovierung wurden zu hoch. In den letzten Jahren haben wir mehrere Tausend Euro investiert und uns dann entschieden, die Toiletten dauerhaft zu schließen“, sagt die Sprecherin. Das Behinderten-WC sei allerdings in Betrieb. Die Nutzung koste 50 Cent, einen Schlüssel erhalte man vom Kioskbetreiber.
Auch am U- und S-Bahnhof Barmbek gibt es Ärger. Mit 70.000 Fahrgästen pro Tag einer der größten Umsteigebahnhöfe Hamburgs, wird er seit mittlerweile sechs Jahren um- und ausgebaut. „Die Maßnahmen bedeuten ein Plus an Barrierefreiheit und Komfort. Dennoch sind die Bautätigkeiten mit massiven Einschränkungen verbunden“, sagt Neithard Genz und Alexander Kleinow von der SPD Hamburg-Nord. So sei der Busbahnhof an der Pestalozzistraße für die Fahrgäste derzeit nur über die östliche Schalterhalle erreichbar.
Wegen einer unzureichenden Ausschilderung sei die Umleitung für viele Fahrgäste schlecht zu erkennen. Daher fordert die rot-grüne Bezirkskoalition das Aufstellen weiterer Hinweistafeln. „Die Erreichbarkeit der Busse und Bahnen muss verbessert werden. Schließlich ist der Bahnhof Barmbek auch Umsteigebahnhof für Touristen, die zum Flughafen fahren oder gerade dort angekommen sind“, sagt der SPD-Politiker. Weder in Barmbek noch in Ohlsdorf dürfe ein chaotischer Eindruck die Nutzer irritieren.