Der Regionalausschuss Eppendorf-Winterhude hat über Details des heftig umstrittenen Plans abgestimmt. Wenige Forderungen der Gegner wurden angenommen - viele nicht, was für Proteste sorgte.
Als „Tag der Entscheidung“ hatten die Anwohner des Mühlenkamps die Sitzung des Regionalausschusses Eppendorf-Winterhude bezeichnet. Weit mehr als 500 Menschen - nicht alle passten in den Sitzungssaal - waren am Montagabend ins Goldbekhaus gekommen, wo die mittlerweile zum dritten Mal geänderten Planungen zum Busbeschleunigungsprogramm vorgestellt und von Anwohnern, Gewerbetreibenden und Politikern emotional und nicht immer sachlich diskutiert wurden.
Zum Schluss wurde über einen Antrag der CDU abgestimmt, der die Forderungen der Initiative " Unser Mühlenkamp" übernommen hatte. Einstimmig angenommen wurden die Forderungen, folgende Maßnahmen umzusetzen: das Einrichten von Radfahrstreifen und Kurzzeitparken, die Einführung von Tempo 30 in Mühlenkamp und Gertigstraße, die Aufhebung der separaten Abbiegespur in die Preystraße und das Aufstellen moderner, von den Bussen gesteuerter Ampelanlagen. Von SPD und FDP abgelehnt wurden - unter großem Protest aus dem Publikum -, dass auf eine Verlängerung der Bushaltestellen zum Schutz von zwei Bäumen , die sonst gefällt werden müssten, verzichtet wird. Allerdings sprach sich der Ausschuss dafür aus, Bäume zwischen Gertig- und Körnerstraße zu pflanzen. SPD und FDP lehnten es ab, die Bauzeit für die Maßnahmen auf vier Wochen zu begrenzen.
Auch eine der großen Befürchtungen der Gewerbetreibenden ist nicht aus der Welt: Der Mühlenkamp könnte auch in der Weihnachtszeit eine Baustelle sein. Baubeginn soll wohl im Oktober sein.
Sämtliche Maßnahmen sollen nach der Umsetzung für sechs Monate evaluiert werden, um die Auswirkungen auf die Fahrzeit der Busse zu überprüfen.
Auf Kritik stößt nach wie vor, dass der Durchgangsverkehr zur Barmbeker Straße statt durch die Gertigstraße durch die Semperstraße geleitet werden soll. Die Einfahrt aus dem Mühlenkamp in die Gertigstraße soll künftig vom Hofweg aus für LKW bis 7,5 Tonnen ( acht Meter) erlaubt sein - das Linksabbiegen vom Mühlenkamp aus soll eine Verkehrsinsel verhindern. Zwischen Poelchaukamp und Gertigstraße ist ein Mittelstreifen geplant, der nicht überfahren werden darf. Die Gehwegbreite von zwei Metern wird nicht überall realisiert. (fru)