Der Winterdienst bereitet sich auf einen Großeinsatz in der Nacht vor. Bis zu fünf Zentimeter Neuschnee werden erwartet. Pannendienst des ADAC kommt bei Einsätzen nicht hinterher.

Hamburg. Die klirrende Kälte hat den Norden weiterhin fest in Griff und sorgt für erhebliche Behinderungen. Vor allem der Pannendienst des ADAC geriet am Wochenende an seine Grenzen. Zahlreiche Mitglieder hatten sich beschwert, dass sie gar keine oder erst sehr spät Hilfe bekamen.

„Wir haben eine Urlaubssperre verhängt und Kollegen aus dem Urlaub zurückgeholt“, sagte Christian Hieff, Sprecher des ADAC Hansa., dem Abendblatt. Mehr als 100 Mitarbeiter seien allein am Sonnabend in Hamburg im Einsatz gewesen. „Jedes Fahrzeug ist auf der Straße. Wir haben unsere maximale Kapazität erreicht.“

Allein am Sonnabend habe es rund 1500 Einsätze gegeben, normal seien 500. „Wir hatten auch am Sonntag ein so hohes Aufkommen, dass wir leider nicht jeden Fall bearbeiten konnten“, sagte Hieff. In einem solchen Fall müsse man mit einer Prioritätenliste arbeiten. “Eine Frau, die mit ihrem Kind in der Kälte steht, wird natürlich bevorzugt.“ Im Notfall sei der Pannendienst daher immer erreichbar.

Schienenbruch sorgt für erhebliche Einschränkungen

Das winterliche Wetter hat bereits am Wochenende für Behinderungen im Bahnverkehr gesorgt. Am Sonntagnachmittag wurde die U-Bahnlinie 1 zwischen den Haltestellen Lattenkamp und Ohlsdorf wegen eines Schienenbruchs gesperrt. Die Hochbahn richtete einen Ersatzverkehr mit Bussen auf der Strecke ein. Da sich bei der betroffenen Stelle um ein Bogenstück handelte, musste ein Stück Gleis neu verlegt werden. Um 17.20 Uhr wurde die Strecke wieder frei gegeben.

„Witterungsbedingt kann es zu Schäden kommen“, sagte eine Sprecherin der Hochbahn. „Es bestand jedoch zu keiner Zeit Gefahr für die Fahrgäste.“ Durch verschiedene Maßnahmen könne ein Gleisbruch sehr schnell erkannt und dementsprechend behoben werden.

Bereits am Sonnabend war es nach einem Schienenbruch zwischen dem Bahnhof Altona und der Haltestelle Holstenstraße sowie Störungen an einer Weiche in Rothenburgsort zu Behinderungen im Bahnverkehr gekommen. Gegen 9.50 Uhr wurde ein Schienenbruch in der Nähe des Bahnhofs Altona gemeldet. Bis 12 Uhr war der Bahnhof für den Regional- und Fernverkehr nicht Anfahrbar. Insgesamt waren zwölf Züge davon betroffen, wie eine Bahnsprecherin in Berlin mitteilte.

In Rothenburgsort gab es seit den frühen Morgenstunden eine Störung an einer Weiche, die erst um 13.30 Uhr behoben werden konnte. Die Störung sorgte für Verspätungen im Bahnverkehr zwischen Hamburg und Berlin. Insgesamt waren 44 Züge betroffen. Der S-Bahnverkehr verlief problemlos. Ob die Störungen durch die winterlichen Temperaturen verursacht wurden, konnte ein Sprecher zunächst nicht sagen. Auch wie es zu dem Schienenbruch kam und ob eventuell eine Gefahr für Fahrgäste bestand, konnte nicht berichtet werden.

Langanhaltender Schneefall und Glatteis erwartet

In der Nacht zu Montag soll es zu einem längeranhaltenden Schneefall in Hamburg kommen. Drei bis fünf Zentimeter Neuschnee sind vorhergesagt. Durch wärmere Temperaturen um die drei Grad Celsius kann es dann zu Tauwetter kommen, während der Boden weiter gefroren bleibt. Glatteis wäre die Folge, warnt die Stadtreinigung.

Wie das Unternehmen mitteilte, stünden 900 Einsatzkräfte und 350 Fahrzeuge bereit. Dennoch könne es am Montag zu Behinderungen im Berufsverkehr kommen. Die Stadtreinigung rät mehr Zeit einzuplanen.

Zunächst sollen auf einer Strecke von rund 2680 Kilometern die wichtigen Hauptverkehrsstraßen in Hamburg und die Strecken des Busverkehrs geräumt werden. Anschließenden würden Verbindungsstrecken auf einer Länge von 710 Kilometern geräumt.

Neben den Straßen werden 800 weitere Einsatzkräfte Fußgängerübergänge sowie Zusatzstrecken ohne Anlieger sichern. Dazu gehören auch Haltestellen der Öffentlichen Verkehrsmittel sowie ein ausgewähltes Netz von Radwegen.

Auf allen Hamburger Gehwegen mit Anliegern sind die Grundeigentümern für den Streu- und Winterdienst verantwortlich, teilt die Stadtreinigung mit.